Der Himmel ist nie ausverkauft

BR Deutschland 1955 Spielfilm

Inhalt

Vier lebensfrohe Berliner Werkstudenten lernen eine flotte Italienerin kennen, die sich in einen von ihnen, Michael, verliebt. Als die jungen Männer erfahren, dass sie die Tochter eines reichen Fabrikanten ist, machen sie schon Pläne, wie sie mit ihrer Hilfe an gute Posten herankommen können. Nur der schüchterne Michael zieht sich plötzlich von ihr zurück, obwohl auch er sehr in sie verliebt ist, und sie fährt alleine zurück nach Rom. Aber das kann ja nicht das Ende der Geschichte sein, also schickt der Professor Michael zum Fußballendspiel nach Rom, wo er seine Liebe wiederfindet und er und seine Kameraden erstklassige Verträge für den Start ins Berufsleben erhalten.

 

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Falk Schwarz
Ein Freund wird ausgenutzt
Leider hinterlässt dieser Film ein Geschmäckle. Drei junge, lebenslustige Studenten wollen ihren Freund dazu bringen, sich in Angelina (sehr vital italienisch: Irene Galter) zu verlieben, weil sie sich aus dieser Verbindung Vorteile für ihr eigenes Fortkommen erhoffen. Denn Angelinas Vater besitzt in Italien Fabriken. Michael (Hardy Krüger) reagiert kühl auf die Pressionen seiner Freunde, doch dann verliebt er sich wirklich in Angelina und folgt seiner Geliebten nach Rom. Der Vater von Angelina (radebrechend italienisch: Charles Regnier) lädt nun auch seine karrieresüchtigen Freunde ein und stellt fest: alles Bluff. Sie können nichts, haben keine Erfahrung, sind für ihn unbrauchbar. - Das Ärgerliche ist jedoch, dass die Drei überhaupt auf die Idee kommen, die Liebe des Freundes für ihre eigenen Zwecke auszunutzen. Blanker Utlitarismus und letztlich eine Blamage für jede Freundschaft - ferngesteuerte Liebe! Das ist das Geschmäckle. Aber es gibt noch weitere Einwände: Alfred Weidenmann, der Regisseur, inszenierte im Dritten Reich Filme, die „ein Hohelied auf den arischen, nationalsozialistisch geformten jungen Deutschen“ (Weniger) sangen. Mit dabei: Hardy Krüger, der gute Junge der fünfziger-Jahre-Filme. Drehbuch: Herbert Reinecker, Kriegsberichterstatter der Waffen-SS, Mitautor des Films „Junge Adler“, den sein Freund Weidenmann inszenierte. Diese beiden „Helden“ der Nazi-Filme bestimmten den deutschen Film und das Fernsehen bis in die siebziger Jahre, Reinecker sogar bis in die 80er Jahre. Scham? Fehlanzeige. Schuld? Wieso. Anstand? Nächste Frage. Reinecker hat sich aus dem mentalen Raum des Dritten Reiches nie wirklich entfernt. (Brillant nachgewiesen in der Studie „Reineckerland“ von Rolf Aurich et al.). Seine patriarchale Moral spielt auch hier in dieses Lustspiel hinein. Andererseits muss leider angemerkt werden: die Zuschauer interessierten sich einen feuchten Kehricht für die Biografien der Macher. Sie suchten Unterhaltung, Filme mit Stars. Der Rest war ihnen egal.

Credits

Alle Credits

Länge:
2785 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 18.07.1955, 10245, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 21.07.1955, Düsseldorf, Apollo

Titel

  • Originaltitel (DE) Der Himmel ist nie ausverkauft

Fassungen

Original

Länge:
2785 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 18.07.1955, 10245, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 21.07.1955, Düsseldorf, Apollo