Die heilige Lüge

BR Deutschland 1955 Spielfilm

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Falk Schwarz
Happyend über dem Taufbecken
Was einmal gut war, geht auch noch ein zweites Mal - dachten sich die Autoren Sibelius und Keindorff und häkelten um das Liebespaar Jacobsson/Böhm nach dem Erfolg von „Und ewig bleibt die Liebe“ gleich noch eine weitere Geschichte - nur fehlte ihnen hier ein Sudermann, der bei aller Kritik eben auch ein geschickter Charaktererfinder war. So sind wieder dabei: der Regisseur Liebeneiner, Böhm und Jacobsson, Lucie Englisch und Hans Quest. Madga Schneider wurde ersetzt durch Alice Treff (kein schlechter Tausch), Paul Dahlke durch Hans Nielsen. Das ist das Setting. Peter (Karlheinz Böhm) rutscht auf die schiefe Bahn, d.h. so richtig weiß man gar nicht, was er Böses tut. Er kämpft mit seinem Millionärspapa (Hans Nielsen), der ihn kurz hält (Väter hatten in den Filmen der 50er Jahren nichts zu lachen). Er spielt, er treibt sich in Bars herum, in denen sich halbnackte Tänzerinnen (bei Kurt Ulrich!) lasziv bewegen. Er hat die falschen Freunde und gerät in die Klemme. Die liebende, naiv-freundliche Lena (Ulla Jacobsson) rettet ihn durch eine Lüge aus seiner Zwangslage. An dieser Stelle sollte man sich das Gesicht des Papa anschauen. Hans Nielsen macht das großartig - er staunt, er ist überrascht, er weiss um die Falschaussage, er merkt, dass sein Sohn geliebt wird und diese Frau für ihn alles riskiert. Das spielt sich in Sekunden auf seinem Gesicht ab und sowas können nur wirkliche Schauspieler. Der verzogene Peter jedoch schwächelt und ist seiner Lena ein unzuverlässiger Partner. Zum Schluss findet sich natürlich alles. Als das Kind dieser Liebe getauft wird, singt ein Kinderchor in der Kirche „Schlafe, mein Kindchen, schlaf ein“, ein richtiger Säugling wird über das Taufbecken gehalten, der zornige Hans Nielsen versanftet, und der Familienfrieden ist wieder hergestellt. Taschentuch? In einem guten Melodram „muss“ man heulen, in einem schlechten - wie hier - „soll“ man heulen. Der Film war kein Erfolg. Ulla Jacobsson liess sich hinfort nicht mehr in billigem deutschem Kintopp verheizen. Sie spielte nie wieder für KU.

Credits

Director of photography

Editing

Cast

All Credits

Director of photography

Production design

Editing

Cast

Line producer

Unit production manager

Location manager

Shoot

    • Atelier Berlin-Tempelhof, Berlin
Duration:
2787 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 24.03.1955, 09587, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung: 07.04.1955, Braunschweig

Titles

  • Originaltitel (DE) Die heilige Lüge

Versions

Original

Duration:
2787 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 24.03.1955, 09587, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung: 07.04.1955, Braunschweig