1918

5. Mai
Uraufführung von "Tagebuch einer Verlorenen", Regie: Richard Oswald, mit Erna Morena, Werner Krauß, Reinhold Schünzel, Conrad Veidt. Aber die Zensur erlaubt als Titel nur "Das Tagebuch einer Toten" und verlangt Kürzungen. Die Originalfassung kommt Ende November in die Kinos.

1. Juli
Gründung der "Kulturabteilung" der Ufa. Hergestellt werden Lehrfilme aus den Bereichen Medizin, Biologie, Geographie und Sport, die in Schulen, Universitäten und als Vorfilme im Kino gezeigt werden. Abteilungsleiter ist Ernst Krieger. Zu seinen Mitarbeitern gehören Nicholas Kaufmann, Ulrich K.T. Schulz und Oskar Kalbus.

30. Juli
Gründung der "Ufa-Theater-Betriebs GmbH."

9. November
Kaiser Wilhelm II. dankt ab. Der SPD-Politiker Philipp Scheidemann ruft vom Balkon des Reichstags in Berlin die "Deutsche Republik" aus. Karl Liebknecht stellt sich auf den Balkon des Schlosses und proklamiert die "Freie Sozialistische Republik". Bürgerkriegsstimmung.

12. November
Der Rat der Volksbeauftragten schafft die staatliche Zensur ab.

20. Dezember
"Carmen" von Ernst Lubitsch mit Pola Negri und Harry Liedtke wird in Berlin uraufgeführt, während sich die Stadt noch immer am Rande eines Bürgerkriegs befindet.


_________________

Hans Helmut Prinzler: Chronik, 1895-2004. In: Wolfgang Jacobsen, Anton Kaes, Hans Helmut Prinzler (Hg.): Geschichte des deutschen Films. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Metzler 2004

© 2004 J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart.