Patrick Jasim sammelte mehrere Jahre Praxiserfahrungen als Material- und Kameraassistent, etwa von Philipp Sichler bei der "Tatort"-Folge "Schleichendes Gift" (2007) und von Christian Rein bei der Kinokomödie "13 Semester" (2009), bevor er ein Studium im Fachbereich Kamera an der Deutschen Film - und Fernsehakademie Berlin (dffb) begann. Dort arbeitete er als Kameramann häufig mit dem Regisseur Moritz Krämer zusammen, zum Beispiel bei dem mit dem Murnau-Kurzfilmpreis ausgezeichneten "Eat" und bei der Provinzstudie "Bube Stur" (2015), die auf der Berlinale 2015 in der Sektion Perspektive Deutsches Kino uraufgeführt wurde.

Zu Jasims weiteren Arbeiten als Kameramann gehören die TV-Mockumentary "Operation Naked" (2016), die Berliner-Nachtleben-Studie "Night Out" (2018), die beim Film Festival von Thessaloniki (Griechenland) Premiere feierte, und der Dokumentarfilm "Helmut Berger, meine Mutter und Ich" (2018), der beim Max Ophüls Festival 2019 uraufgeführt wurde.

2019 gründete er zusammen mit seiner ehemaligen dffb-Kommilitonen Paola Calvo und Phillip Kaminiak in Berlin die Produktionsfirma Tumult. Zusammen mit Calvo begann Jasim im selben Jahr mit der Arbeit an seinem Regiedebüt "Luchadoras": ein Porträt dreier Wrestlerinnen aus der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juarez, in der Frauenmorde an der Tagesordnung sind, und wo die Kämpferinnen dem oft gewalttätigen Machismo ein neues Frauenbild entgegensetzen wollen. Die Uraufführung fand im März 2021 beim SXWS Filmfestival in Austiner (Texas) statt, pandemiebedingt online. Zahlreiche weitere Festivalteilnahmen in aller Welt folgten. Bei den Hofer Filmtagen gewann "Luchdoras" den Dokumentarfilmpreis, beim Internationalen Film Festival von Thessaloniki erhielt er den FIPRESCI Kritikerpreis, den Special Jury Award und den Publikumspreis; auch beim Nottingham International Film Festival wurde "Luchadoras" als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet, Calvo und Jasim zudem für die Beste Regie. Der deutsche Kinostart folgte im März 2022.