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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Nur zum Spaß - nur zum Spiel. Kaleidoskop Valeska Gert

BR Deutschland 1976/1977 Dokumentarfilm

Valeska Gert wurde 1892 als Gertrud Valesca Samosch in Berlin geboren, "in eine Familie, die nie etwas mit Kunst zu tun hatte." Tanzen war für sie Ausdrucksmittel und auch Bewältigung einer inneren Befindlichkeit, sehr persönlich, und doch immer mit gesellschaftlichem Bezug. Ihre Verbindung von Tanz, Pantomime und Schauspiel, die sie als "Grotesktanz" bezeichnete, war radikal anders, rüttelte auf, schockierte, faszinierte.

"Ihre Ästhetik war damals so modern wie heute", so Volker Schlöndorff in seiner Gedenkrede auf Valeksa Gerts Beerdigung. "Sie ließ sich keiner Schule zuordnen, auch nicht den Avantgardisten. Sie wetterte gegen die Expressionisten, deren schräge Bühnenbilder nur das altmodische Schauspiel verdeckten, und gegen die Realisten, indem sie feststellte: 'Nur der groteske und realistische Künstler ist in Wahrheit der reale.'"

Nicht wegen der immer stärker werdenden Anfeindungen und Verfolgung durch die Nazis, sondern vor allem wegen der 'vergifteten' Atmosphäre ging die Jüdin Gert Anfang der 1930er Jahre immer öfter ins Ausland, um dort zu arbeiten. 1939 emigrierte sie schließlich nach Amerika, wo sie sprichwörtlich als Tellerwäscherin wieder von Neuem beginnen musste. Anfang der 1940er Jahre eröffnete sie in New York, entgegen allen Widrigkeiten, die "Beggar Bar", eine Mischung aus Kneipe (allerdings ohne Alkoholausschank) und Kabarett.

In Schlöndorffs Dokumentarfilm "Nur zum Spaß – nur zum Spiel. Kaleidoskop Valeska Gert", der ein Jahr vor ihrem Tod entstand, erzählt Valeska Gert in ihrem Haus in Kampen auf Sylt, wo sie seit ihrer Rückkehr nach Deutschland in den 1950er Jahren das Kabarett "Ziegenstall" betrieb, von ihrem bewegten Leben. Eine Inhaltsangabe des Films, von Volker Schlöndorff selbst notiert:

Nur zum Spaß, nur zum Spiel.

Ein Porträt und eine Biografie in 16mm Farbe von Volker Schlöndorff. Originalaufnahmen mit Kinski / Kamera Michael Ballhaus sowie bisher unveröffentlichte Archivaufnahmen. /

Valeska Gert war in den Zwanziger Jahren berühmt für ihre Auftritte als "Grotesk-Tänzerin" mit Anita Berben in Berlin, beim Prolet-Kult in Moskau und im Pariser Théatre [sic!] des Champs Elysées. Sie trat in Filmen von Pabst und Renoir auf, soll S. M. Eisensteins große Liebe gewesen sein, hatte während des Krieges einen Nachtclubkeller in New York, ein Cabaret im Berlin der fünfziger Jahre und schließlich eine Künstlerkneipe auf Sylt. /

Mit unnachahmlicher Schlagfertigkeit und der Berliner Frechheit der 20er Jahre erzählt sie von ihren Skandalen und von den Menschen, die sie traf. Vor der Kamera stellt sie mit der jungen Schauspielerin Kinski ihre Grotesktänze und Pantomimen nach. /

Hanna Schygulla sagt von ihr, sie sei die Einzige, bei der sie je hätte Schauspielunterreicht nehmen wollen.

Quelle: Virtuelle Ausstellung der Sammlung Volker Schlöndorff

 

Credits

Regie

  • Volker Schlöndorff

Drehbuch

  • Volker Schlöndorff (Konzept)

Kamera

  • Michael Ballhaus

Schnitt

  • Gisela Haller

Musik

  • Friedrich Meyer

Produktionsfirma

  • Bioskop-Film GmbH (München)

Produzent

  • Eberhard Junkersdorf

Alle Credits

Regie

  • Volker Schlöndorff

Regie-Assistenz

  • Alexander von Eschwege

Drehbuch

  • Volker Schlöndorff (Konzept)

Kommentar

  • Volker Schlöndorff

Interviews

  • Volker Schlöndorff

Kamera

  • Michael Ballhaus

Kamera-Assistenz

  • Horst Knechtel

Kostüme

  • Ruth Gilbert

Schnitt

  • Gisela Haller

Ton

  • Gerhard Birkholz

Recherche

  • Alexander von Eschwege (Dokumentation)

Musik

  • Friedrich Meyer

Mitwirkung

  • Valeska Gert
  • Pola Kinski
  • Volker Schlöndorff

Sprecher

  • Volker Schlöndorff

Produktionsfirma

  • Bioskop-Film GmbH (München)

im Auftrag von

  • Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF) (Mainz)

Produzent

  • Eberhard Junkersdorf

Redaktion

  • Egon Müller-Franken

Aufnahmeleitung

  • Larry Duer

Erstverleih

  • Bioskop-Film GmbH (München)

Dreharbeiten

    • 30.12.1976 - 07.01.1977: Kampen (Sylt), New York
Länge:
640 m, 58 min
Format:
16mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w + Eastmancolor, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DE): April 1977, Oberhausen, IFF;
Kinostart (DE): 10.06.1977

Titles

Additional titles
  • Originaltitel (DE) Nur zum Spaß - nur zum Spiel. Kaleidoskop Valeska Gert

Versions

Original

Länge:
640 m, 58 min
Format:
16mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w + Eastmancolor, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DE): April 1977, Oberhausen, IFF;
Kinostart (DE): 10.06.1977

URL: https://www.filmportal.de/film/nur-zum-spass-nur-zum-spiel-kaleidoskop-valeska-gert_97544a2702cc40d4895100c272eb2028