Regie, Drehbuch, Produzent

Biografie

Sonya Winterberg wurde 1970 als Tochter finnisch-schwedischer Eltern geboren und wuchs in der Nähe von Helsinki auf. Nach dem Abitur studierte sie Skandinavistik, Germanistik und Philosophie in Freiburg im Breisgau; zudem absolvierte sie einen Master in European Media an der University of Portsmouth, England. Danach arbeitete sie unter anderem als Pressesprecherin für eine internationale Umweltorganisation in Brüssel, gefolgt von einem mehrjährigen Aufenthalt in den USA, wo sie als Journalistin für verschiedene Medien tätig war. Zurück in Deutschland, lebte und arbeitete Winterberg von 2005 bis 2012 in Berlin. 2010 war sie für den Journalistenpreis des Europäischen Parlaments nominiert. Im Juni 2013 wurde sie in den Vorstand des Journalistinnenbundes gewählt. 

In ihrer journalistischen Arbeit befasst sich Winterberg vor allem mit den Themen Krieg, Trauma und Vertreibung, oft mit einem speziellen Fokus auf die Situation von Kindern. Sie verfasste mehrere Bücher, darunter "Kriegskinder. Erinnerungen einer Generation" (2009, zusammen mit ihrem Mann Yury Winterberg), "Wir sind die Wolfskinder. Verlassen in Ostpreußen." (2012), "Kleine Hände im Großen Krieg. Kinderschicksale des Ersten Weltkriegs." (2014, mit Yury Winterberg) und "Kollwitz. Die Biografie." (2015). Zu Kollwitz kuratierte sie 2015 auch eine Ausstellung im Käthe-Kollwitz-Museum Köln und realisierte den TV-Dokumentarfilm "Kollwitz – Ein Leben in Leidenschaft" (2015). Für diese Arbeiten wurde sie mit der Käthe-Kollwitz-Medaille des Freundeskreises des Käthe-Kollwitz-Museums Berlin geehrt. 2016 realisierte sie eine Wanderausstellung über ostpreußische Kriegswaisen, die sogenannten Wolfskinder. 

Für ihre TV-Reportage "Kinderhandel. Mitten in Europa" (2018, zusammen mit Sylvia Nagel) erhielt Sonya Winterberg eine Nominierung für den Deutsch-Französischen Journalistenpreis und wurde mit dem Alternativen Medienpreis und dem Medienpreis "Kinderrechte in der Einen Welt" der Kindernothilfe und mit dem Journalistenpreis des Weißen Rings ausgezeichnet. 

Weitere Reportagen waren "Eltern hinter Gittern" (2018) und "Medizinversuche in Auschwitz – Clauberg und die Frauen von Block 10" (2019), beide in Zusammenarbeit mit Sylvia Nagel. Letzterer erhielt beim LA Femme International Film Festival 2020 in Beverly Hilly, USA, den Preis als Bester Dokumentarfilm. 

2019 realisierte Winterberg die erste posthume Retrospektive der 2014 in Afghanistan getöteten Fotojournalistin Anja Niedringhaus. Im Jahr darauf begann sie zusammen mit Roman Kuhn mit der Arbeit an "Die Bilderkriegerin - Anja Niedringhaus", einem Spielfilm mit Dokumentarteilen, bei dem Winterberg für die Dokumentarregie verantwortlich war. Der Film kam im Mai 2022 in die deutschen Kinos. 

Sonya Winterberg lebt in Halifax, Kanada; 2021 veröffentlichte sie den Reiseführer "Gebrauchsanweisung für Kanada".