Diego Ramos Rodríguez

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Diego Ramos (Weiterer Name)
Musik
Madrid, Spanien

Biografie

Diego Ramos Rodríguez wurde 1989 in Madrid, Spanien, geboren. Er studierte Violine und Komposition in Madrid, Düsseldorf und Frankfurt am Main und war danach Mitglied verschiedener Orchester und Ensembles wie des Frankfurter Ensemble Modern, der MusikFabrik (Köln), des Mahler Chamber Orchestra (Berlin) und des Ensemble Interface (Frankfurt). Als Violinist und Komponist trat und tritt er in Europa, den USA, Kasachstan, Israel und Asien auf. Seine Kompositionen wurden u.a. von den Berliner Philharmonikern, dem Radio-Symphonieorchester Wien, dem Ensemble Modern, dem Ensemble Intercontemporain, dem Spanischen Nationalen Jugendorchester oder dem Ensemble Garage aufgeführt. Auch am ZKM Karlsruhe, an der Societé de la Musique Contemporaine Lausanne und an der Eastman School of Music (University of Rochester, New York) kamen seine Werke unter anderem zur Aufführung. Einzelne Konzerte wurden im deutschen und spanischen Rundfunk übertragen.

Im Bereich des experimentellen Musiktheaters ist Rodríguez Gründungsmitglied des Studios Matter of Facts, dessen gleichnamige Produktion seit der Uraufführung 2020 mehr als zwölfmal in Deutschland aufgeführt wurde. Darüber hinaus arbeitet er regelmäßig mit dem Ensemble uBu, mit regelmäßigen Auftritten u.a. im Künstler*innenhaus Mousonturm Frankfurt, Theater Kampnagel Hamburg, Tanzfaktur Köln und Theater am Delphi Berlin.

Als Filmkomponist trat Diego Ramos Rodríguez erstmals 2023 in Erscheinung, als er für Timm Kröger die Filmmusik zu "Die Theorie von Allem" komponierte, der im Hauptwettbewerb der Filmfestspiele Venedig uraufgeführt wurde. Auf Wunsch Krögers schuf Rodriguez eine Filmmusik, die an alte Hollywoodfilme erinnert. Seine Komposition, die in rund 100 Minuten des gut zweistündigen Films zu hören ist, erhielt auch international zahlreiche positive Kritiken und gewann 1923 den Preis der deutschen Filmkritik. Ein Radioporträt über sein vielseitiges Schaffen wurde ebenfalls 2023 in WDR3-Tonart ausgestrahlt.
Zudem legte er im selben Jahr an der Goethe Universität Frankfurt am Main seine Doktorarbeit mit dem Titel "Ausdruck im Wandel: Verbale Vortragsbezeichnung und Ornamentik auf der Schwelle von Notation und Aufführungspraxis" vor.

Neben zahlreichen anderen musikalischen Kollaborationen komponierte Rodríguez auch eine neue Musik zu Ernst Lubitschs "Kohlhiesels Töchter" aus dem Jahr 1920 für die Veröffentlichung der restaurierten Fassung, die von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker bei der Berlinale 2024 uraufgeführt wurde. Fünf Jahre zuvor, 2019, wurden im Rahmen der Berliner Festspiele neu bearbeitete Kompositionen der französischen Romantik und Moderne verschiedener Komponist*innen, darunter Rodriguez, durch das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Frank Strobel im Konzerthaus Berlin uraufgeführt.   

Ebenfalls 2024 erhielt Rodríguez für seine Arbeit an "Die Theorie von Allem" weitere Nominierungen, diesmal für den Deutschen Filmpreis und den Österreichischen Filmpreis.

Seit 2014 hält er Seminare und Vorträge an Musikhochschulen und Universitäten in Deutschland (Frankfurt, Leipzig, Marburg, Gießen) und beteiligt sich dort aktiv an Workshops für Kinder und Erwachsene, u.a. mit dem Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg und der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung.