Die keusche Susanne

Deutschland 1926 Spielfilm

Die keusche Susanne und ich


Richard Eichberg, zit. nach Felix Daniel (Hg.): Hinter den Kulissen des Films.


Berlin: Allg. Verlags- und Druckereiges. 1926.

Film ist Bewegung. Der Rhythmus des Berufes überträgt sich auf die Arbeitsweise.

"Die keusche Susanne" ist eine alte Liebe von mir. Während meines Aufenthaltes in Südamerika wurde die Gilbert’sche Operette natürlich auch drüben gespielt. Welche Begeisterung dieses Meisterstück heiterer Kunst bei seinem Erscheinen jenseits des großen Teiches erregte, beweist am besten die Tatsache, daß die Südamerikaner seinerzeit Gelegenheit hatten, die Operette nicht nur in deutscher oder spanischer, sondern auch in französischer, englischer oder italienischer Sprache zu hören.

Ich habe von jeher betont, daß es notwendig ist, dem deutschen Film einen möglichst großen Auslandseinsatz zu verschaffen. Gilt es doch nicht nur die materiellen Grundlagen der deutschen Filmindustrie zu befestigen, sondern auch in ideeller Hinsicht das Ausland für unsere Produktion zu interessieren. Kaum ein Stoff konnte mir daher als Vorwurf für ein Filmlustspiel gegebener erscheinen als "Die keusche Susanne", welche in allen Sprachen über alle Bühnen der Welt gegangen ist. Gestalten wie der Vater und der Sohn, die zusammen auf den Bummel gehen, sind international. War es daher verwunderlich, wenn ich mit Gilbert rief: "Susann! Susann! Du hast’s mir angetan."

Sehen Sie, darum habe ich sie verfilmt.

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