Die 3-Groschen-Oper

Deutschland 1930/1931 Spielfilm

Die 3-Groschen-Oper


Hamburger Echo, Nr. 114, 25.4.1931
Dieser außerordentliche Film hat in Berlin nicht die Resonanz gefunden, die er verdient. Umstände, die im Grunde nichts mit ihm zu tun haben, beeinträchtigten seine Wirkung: Ein peinlicher Prozeß zwischen Bert Brecht, dem Autor, und der herstellenden Firma und die Nachwirkung der glänzenden Theateraufführung in Berlin. (…)

Es war nicht leicht, die dramatischen Episoden, die ausgedehnten Chansons in den epischen Fluß des Films zu übertragen. Das sind bekannte Schwierigkeiten: Jeder opernähnliche Stoff sträubt sich gegen eine Verfilmung. Größere Schwierigkeiten aber stellte der besondere Charakter dieser Brechtschen Bettleroper; denn ihre wesentlichen Wirkungen liegen nicht offen im Text, sondern in dessen versteckten ironischen Pointen, in dem grotesken Widerspiel von pathetischem Wort und philiströsem Tun und umgekehrt. Das bedeutet eine absolute Herrschaft des Wortes, demgegenüber die Handlung nur Andeutung bleibt. Die ist darum in ihrer Milieuausgestaltung durchaus improvisiert. Sie ist weit weniger in Hinblick auf die Wirklichkeit vortäuschende Illusionsbühne vorgezeichnet, als auf die lediglich knapp andeutende altenglische Bühne. Film aber muß durch seine Realität überzeugen.

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