Darsteller, Regie, Drehbuch, Kamera, Ton, Produzent, Aufnahmeleitung
Pomona, Kalifornien, USA

Biografie

Rick Minnich wurde 1968 in Pomona, Kalifornien (USA), geboren. Während seines Literaturstudiums an der Columbia University in New York sammelte er als Praktikant bei dem New Yorker Filmverleih Kino International zwischen 1988 und 1990 erste Erfahrungen im Filmgeschäft. Während dieser Zeit absolvierte er ein 1989 Auslandssemester am Institut für Europäische Studien der Universität Wien und unternahm ausgedehnte Reisen durch Europa, insbesondere Osteuropa. Zurück in New York schloss er 1990 sein Studium im Fach Englische Literatur mit dem Bachelor ab. Nach einem Praktikum als Kameraassistent beim lettischen Fernsehen in Riga absolvierte Minnich ein Graduiertenstudium an der CalArts School of Film and Video in Santa Clarita, Kalifornien (1991-1992).  

Mit einem DAAD-Stipendium kam Minnich nach Deutschland, wo er 1993 seinen ersten Film drehte: den dreiminütigen, experimentellen Dokumentarfilm "Delphi 1830", der in einer rapiden Montage einen Tag der Berlinale 1993 festhält. Im Jahr folgte der Kurz-Spielfilm "Beim nächsten Mal wird alles besser", über einen Anarchisten, einen Intellektuellen und einen Kiffer in Berlin, die die Geschichte in die eigenen Hände nehmen wollen. Beide Filme liefen auf mehreren Festivals. Ebenfalls 1993 begann er als freier Mitarbeiter Doku-Trailer für Deutsche Welle TV in Berlin zu erstellen (bis 1997). 

Von 1995 bis 2001 absolvierte Minnich ein Regiestudium an der Hochschule für Film & Fernsehen 'Konrad Wolf' in Potsdam (heute: Filmuniversität Babelsberg). Während dieses Studiums realisierte er mehrere Dokumentarfilme. Sein abendfüllender "Good Guys & Bad Guys" (1996), über rechte Patrioten in einem Vorort von Los Angeles, wurde mit dem Preis des Direktors der HFF 'Konrad Wolf' für eine "Außergewöhnliche künstlerische Leistung" ausgezeichnet und erhielt zwei Lobende Erwähnungen beim Leipziger DOK Festival. Minnichs Abschlussfilm "Heaven On Earth" (2001), ein Porträt der Kleinstadt Branson, Missouri, die zu einer christlich-konservativen Unterhaltungsmetropole avancierte, gewann unter anderem den Babelsberger Medienpreis als Bester Abschlussfilm und den Publikumspreis beim Williamsburg Brooklyn Film Festival, New York, und war für den Deutschen Kamerapreis nominiert. 

In den nächsten Jahren arbeitete Minnich als Regisseur der Einspielfilme bei der TV-Talkserie "So gesehen" (2003) und begann mit der Arbeit an seinem ersten Kino-Dokumentarfilm: Beim Festival Hot Docs in Toronto stellte er im April 2005 "Homemade Hillbilly Jam" vor, ein Porträt des Musiker Bark Bilyeu, der in den Ozarks im Südwesten Missouris, einer Region, die zum so genannten Bibelgürtel der USA gehört, gemeinsam mit seinen Cousins die sehr populäre Band "Big Smith" gründete. 

Viel Aufmerksamkeit bekam Minnichs sehr persönlicher Dokumentarfilm "Forgetting Dad" (2008, Regie zusammen mit Matt Sweetwood), über die mysteriöse Amnesie seines Vaters. Der Film erhielt sehr positive Kritiken und wurde auf dem International Documentary Film Festival Amsterdam (IDFA) mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet. Ebenfalls in Amsterdam lief 2013 sein Dokumentarfilm "Crossing the Bering Strait". 

2013 begann Rick Minnich als Dozent für Dokumentarfilm an der MET Film School Berlin zu arbeiten. 2015 und 2016 war er Dozent für Dokumentarfilm an der Sabah Film Academy, Malaysia. Während dieser Jahre realisierte er den mittellangen Film "Die Bombenjäger" (2015), für den er Bombensucher in Oranienburg bei Berlin begleitete, die noch immer zahlreiche Fliegerbomben der Alliierten aus dem Zweiten Weltkrieg aufspüren und entschärfen. 

Im Rahmen der Initiative Documentary Filmmaker in Residence lehrte er 2017 als Gastprofessor an der Robert Morris University in Pittsburgh. 2019 gründete er in Berlin die Produktionsfirma Our Man in Berlin (ehemals Rickfilms). Im Jahr darauf begann er mit der Arbeit an dem Dokumentarfilm "The Strait Guys", über einen Ingenieur, der sich in einer skurrilen, selbst auferlegten Mission dafür einsetzt, dass Alaska und Russland über eine Interkontinentalbahn verbunden werden, die auf 100 Kilometern Länge auch die Behringsee untertunneln soll. Der Film startete im Juni 2022 in den deutschen Kinos. 

Neben seiner Filmarbeit ist Rick Minnich weiterhin als Dozent an der MET Film School Berlin tätig und leitet internationale Filmworkshops.

FILMOGRAFIE

2018-2022
  • Sprecher
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kameraführung
  • 2. Kamera
2018
  • Regie
  • Produzent
2010
  • Ton
  • Aufnahmeleitung
2006-2008
  • Regie
  • Drehbuch
  • 2. Kamera
  • Associate Producer
2004/2005
  • Regie
  • Drehbuch
1993-1996
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1993
  • Regie