Wir haben vergessen zurückzukehren

Deutschland 2000 TV-Dokumentarfilm

Inhalt

Fatih Akin, einer der erfolgreichsten Regisseure des deutsch-türkischen Kinos, begibt sich in diesem Dokumentarfilm auf eine sehr persönliche Suche nach seinen familiären und kulturellen Wurzeln.
Akin beobachtet den privaten wie auch den Arbeitsalltag seiner Eltern und lässt sie von ihren Erfahrungen in der "neuen Heimat" berichten. Er reist außerdem von Hamburg-Altona, wo er 1973 geboren wurde, in das türkische Fischerdorf am Schwarzen Meer, von dem seine Eltern einst auszogen, um in Deutschland ein neues Leben zu beginnen.

 

Kommentare

Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!

Heinz17herne
Heinz17herne
Nur zwei Jahre sollten es werden. Und heute lebt die Familie Akin fast vier Jahrzehnte in Deutschland. 1965 kamen Mustafa Enver und Cem als türkische Gastarbeiter nach Hamburg-Altona und am 25. August 1973 wurde dort der Sohn Fatih geboren.

Der ist inzwischen zum deutschen Regiestar avanciert – mit dem Kiez-Krimi „Kurz und schmerzlos“, dem Roadmovie „Im Juli“, dem italienischen (!) Gastarbeiter-Streifen „Solino“ und natürlich mit dem deutsch-türkischen Liebesdrama „Gegen die Wand“, das Fatih Akin internationale Reputation, den „Goldenen Bären“ der Berlinale 2004 und den Deutschen Filmpreis einbrachte.

Doch anno 2001, wo dieser anrührende Dokumentarfilm über seine Familie entstand, war Fatih Akin zwar kein ganz Unbekannter mehr, aber eigentlich nur wenigen Eingeweihten der Filmszene ein Begriff. Akin hat mit „Denk ich an Deutschland: Wir haben vergessen zurückzukehren“ seinen Eltern, besonders seiner Mutter, ein filmisches Denkmal gesetzt.

Die TV-Produktion aber will – und ist – mehr als eine liebevolle Verbeugung: Ein Stück türkisch-deutscher Einwanderungsgeschichte. Fatih Akin ist für diesen Film zu seinen damals längst verschütteten familiären Wurzeln zurückgekehrt, wenn auch nur besuchsweise. Der Hamburger hat die Orte seiner Eltern in der Türkei, besonders am Schwarzen Meer, aufgesucht, hat die weitläufige Verwandtschaft vor die Kamera geholt.

Dabei herausgekommen ist ein in seiner Authentizität, aber auch in seiner Offenheit verblüffender Film, der zeigt, dass eine „Wanderung zwischen zwei Welten“ nicht naturgemäß zum Verlust der eigenen Identität, der kulturellen Wurzeln der Familie führen muss. Und er zeigt auch, wie wichtig ein offenes, liberales Elternhaus dabei ist: Es hilft, auf allen Seiten Vorurteile abzubauen.

Mit dabei übrigens auch Adam Bousdoukos, der in Akins Kinofilm „Soul Kitchen“ die Hauptrolle spielt an der Seite von Idil Üner und Fassbinder-Star Hanna Schygulla, einem wieder in Hamburg spielenden semidokumentarischen Musikfilm.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Dreharbeiten

    • Hamburg, Istanbul, Dorf Zonguldak
Länge:
59 min
Format:
Betacam SP, 16:9
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:

Uraufführung (DE): September 2000, Hamburg, Filmfest;
TV-Erstsendung (DE): 28.11.2001, ARD

Titel

  • Originaltitel (DE) Wir haben vergessen zurückzukehren
  • Reihentitel (DE) Denk ich an Deutschland

Fassungen

Original

Länge:
59 min
Format:
Betacam SP, 16:9
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:

Uraufführung (DE): September 2000, Hamburg, Filmfest;
TV-Erstsendung (DE): 28.11.2001, ARD