Preisträger*innen des 14. Internationalen Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte stehen fest

Das 14. Internationale Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte fand am 21.10. seinen Höhepunkt: Im Festsaal des Künstlerhauses wurden die Filmpreise verliehen, moderiert von Nürnbergs schillernder Glitzerqueen Roxy Rüd.

 

Der Internationale Nürnberger Filmpreis der Menschenrechte, dotiert mit 2.500 Euro, ging an das bosnisch-mazedonische Dokumentar-Essay "Silence of Reason" von Kumjana Novakova, die den Preis persönlich entgegennahm. Die Auszeichnung wird von einer unabhängigen internationalen Jury vergeben, die in diesem Jahr aus der Berliner Film- und Medienwissenschaftlerin Borjana Gaković, dem Regisseur und Produzenten Damien Ounouri aus Algier sowie der Regisseurin, Schnittmeisterin und Autorin Farahnaz Sharifi aus Teheran bestand. Aus der Jurybegründung: "Dieser Film handelt nicht nur von der Vergangenheit. Er handelt von unserer gemeinsamen Verantwortung heute – uns zu erinnern, Zeugnis abzulegen und niemals zu schweigen. Denn wir dürfen nicht akzeptieren, dass in Kriegen auf der ganzen Welt die Körper von Frauen weiterhin als Schlachtfelder benutzt werden."

Den Open Eyes Jugendjury Preis erhielt der französische Spielfilm "Souleymanes Geschichte" von Boris Lojkine. Die Jury setzte sich aus den Schülerinnen Ela First, Alina Friedrich, Matilda Previderio und Luisa Wehr vom Labenwolf-Gymnasium Nürnberg zusammen. Ihre Begründung: "Gerade heute, in einer Zeit, in der Migrationspolitik oft lauter ist als Menschlichkeit, erinnert uns dieser Film daran, was die Existenz eines Jeden wirklich ausmacht: das Recht, gesehen zu werden, gehört zu werden und leben zu dürfen - mit Würde." Der Preis, mit 1.000 Euro dotiert, wird von der Stabilo International GmbH gestiftet. Geschäftsführer Horst Brinkmann überreichte den Scheck.

Der ebenfalls mit 1.000 Euro dotierte Publikumspreis ging an "My Dear Theo" von Alisa Kovalenko aus der Ukraine. Kovalenko, die den Preis in Empfang nimmt, ist damit nach Maria Speth die zweite Regisseurin, die mit zwei unterschiedlichen Filmen beim Filmfestival der Menschenrechte ausgezeichnet wurde. Ihr Film "We Will Not Fade Away" hatte 2023 den Preis der Open Eyes-Jugendjury gewonnen.

Die kunstvoll aus Bronze gefertigte Preisstatuette des Internationalen Nürnberger Filmpreises der Menschenrechte sowie die beiden Preisplaketten wurden auch in diesem Jahr vom Nürnberger Künstler Christian Rösner gestaltet.

Seit seiner Gründung im Jahr 1999 präsentiert das Internationale Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte (NIHRFF) alle zwei Jahre herausragende internationale Filmkunst, die sich mit den Themen Gerechtigkeit, Freiheit und Menschenwürde auseinandersetzt. In diesem Jahr standen 41 Filme aus ebenso vielen Ländern auf dem Programm. Rund 30 internationale Filmemacher*innen waren zu Gast und stellten ihre Werke persönlich vor. Festivalleiterin Andrea Kuhn zog eine positive Bilanz:

"Die diesjährige Festivalausgabe war geprägt von intensiven Kinoerlebnissen, lebhaften Diskussionen, einem hochaufmerksamen Publikum und inspirierenden Filmgästen aus aller Welt. Die vielen positiven Rückmeldungen haben uns deutlich gezeigt, wie groß das Bedürfnis nach engagierter Kunst, nach neuen Perspektiven und nach offenen, kritischen Räumen des Austauschs ist – Orten, wie sie nur ein Festival schaffen kann. All das sind wir – aber eines sind wir nicht: neutral. Denn so harmlos dieser Begriff klingen mag, so falsch ist er, wenn es um Menschenrechte geht. Wir leben in einer Zeit, in der das Fundament der Menschenrechte unter massivem Druck steht. Was als historische Errungenschaft galt, wird heute untergraben, relativiert, gebrochen – teils offen, teils schleichend, auch hier bei uns. Gerade deshalb braucht es Kunst, die Haltung zeigt, und Festivals, die diese Haltung sichtbar machen." Die 7.000 Besucher*innen (davon 1.600 Schüler*innen aus ganz Mittelfranken) bestätigen dies.

Quelle: www.nihrff.de