Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Max Baumann
- Sophie de Jong
- Dorothea Baumann
- Herbert Baumann
- Sophies Vater
- Willem van Dijk
- Fleur
- Peters
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Kamera-Assistenz
Standfotos
Szenenbild
Maske
Schnitt
Casting
Musik
Darsteller
- Max Baumann
- Sophie de Jong
- Dorothea Baumann
- Herbert Baumann
- Sophies Vater
- Willem van Dijk
- Fleur
- Peters
Produktionsfirma
im Auftrag von
Dreharbeiten
- 20.09.2016 - 20.10.2016: Amsterdam
Länge:
89 min
Format:
1:1,78
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 28.04.2017, ARD
Titel
- Originaltitel (DE) Verliebt in Amsterdam
- Arbeitstitel (NL) Ein Lekkerding
- Arbeitstitel (NL) Zomer met Sophie
Fassungen
Original
Länge:
89 min
Format:
1:1,78
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 28.04.2017, ARD
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Der junge Anwalt Max Baumann hat bewusst seine Zelte in Kassel abgebrochen, nachdem er die Hochzeit mit der Nachbarstochter Jenny (Britte Lagcher), Tochter von Papas bestem (Geschäfts-) Freund, in allerletzter Minute vor dem Traualtar abgeblasen hat. Er will endlich auf eigenen Beinen stehen, da kam ihm das Angebot Willem van Dijks gerade recht, in seine Immobilienfirma als Justitiar zur Betreuung deutscher Kunden einzusteigen. Als Berufsanfänger naturgemäß nach der üblichen Probezeit. Weil Papa sein akkurat belegtes Frühstücksbrot vertilgt hat, lässt er sich in der heimeligen Sandwich-Bar unweit des Büros ein „Special“-Baguette belegen. Was seine Zeit braucht, zumal die Inhaberin Sophie de Jong (deutsches TV-Debüt für die populäre Holländerin Bracha van Doesburgh) nebenbei noch telefoniert: Ärgerlich scharrt Max mit den Hufen, ist er doch ohnehin reichlich spät dran.
Natürlich hat er seine Eltern für die paar Tage im eigenen Schlafzimmer untergebracht. Gleich in der ersten Nacht flüchtet er vor den lauten Schnarchgeräuschen seines Erzeugers in einen Musikclub, dessen Werbezettel in der Sandwich-Bar auslagen. Und trifft an der Bar auf Sophie, die aufmerksam der Sängerin Louisa (Joy Willhens) lauscht: diese ist mit ihrer Schwester Marijke (Wynn Heliczer) beruflich und privat liiert, beide wollen demnächst heiraten. Das alles erfährt der vom bunten Großstadt-Leben völlig unbeleckte Deutsche binnen kürzester Zeit von der so chaotischen wie sympathischen Sophie, aus der es nur so heraussprudelt, hat sie doch auch gerade eine problematische Trennung zu verarbeiten. Dass beide den Rest der Nacht in ihrem Bett auf dem Hausboot der Drei-Frauen-WG verbringen, ist nicht nur der Tatsache geschuldet, dass ausgerechnet sein Klapp-Fahrrad gestohlen worden ist: Fietsen mit Helm, das muss ein Ausländer sein.
„Deutsche Touristen sollte man nicht in die Stadt lassen“ schimpft Johan de Jong: Sophies Vater ist auf dem Fahrrad mit Herbert Baumanns Daimler kollidiert – und erhält nun ein Schreiben des Anwalts Max Baumann, in dem der Deutsche nicht nur jegliche Schuld von sich weist, sondern auch noch auf Schadensersatz klagt. Max kämpft also an mehreren Fronten: sein Chef van Dijk drängt bei einem zeitlich befristeten Großprojekt, seine Eltern belasten ihn mit ständig neuen Wünschen nach Übernahme des heimischen Baugeschäftes und zweitem Hochzeits-Versuch mit Jenny, die inzwischen das väterliche Architekturbüro übernommen hat – und Sophie, in die er sich Hals über Kopf verliebt hat, ist für ein durchorganisiertes Alltagsleben nach der Stoppuhr an seiner Seite nicht gemacht.
Als Herbert Baumann mit viel Geld die aus seiner Sicht unstandesgemäße Liaison seines Sohnes beenden will und Sophie dahinterkommt, dass dieser aufgeblasene Kleinbürger ihren Vater vom Rad gestoßen hat, ist Schluss mit Floating-Home-Romantik. Doch Max will nicht mehr ins alte Leben zurück, selbst wenn Willem van Dijk seine Probezeit auf Null gestellt hat: Er will sein eigener Herr werden und sich in Amsterdam als Rechtsanwalt niederlassen – und er will Sophie…
„Verliebt in Amsterdam“ ist ein höchst unterhaltsames Feelgood-Movie mit Klasse-Besetzung, dass deutsch-niederländische Klischees vom gestohlenen Fußball-Länderspiel (Stichwort: Hölzenbein) über teutonisches Arbeitsethos bis hin zur Coffeeshop-Kultur genüsslich ausbreitet – und augenzwinkernd auf den Arm nimmt. Jörg Widmer liefert wundervolle Sehnsuchts-Bilder aus der Grachtenstadt zu Steffen M. Kaltschmids flotter Musik. Größtes Pfund dieser leichtfüßigen Culture-Clash-Komödie aber ist die Besetzung mit dem Traumpaar Vladimir Burlakov/Bracha van Doesburgh und den beiden so unterschiedlichen Vaterfiguren: Reinout Bussemaker gibt den zwar stets um seine Töchter besorgten, aber ganz weltoffen-lockeren Unternehmer, der für wohlhabende Kunden luxuriöse Hausboote baut, und Hans-Joachim Herbst, einem breiten Publikum als Comedian Gernot Hassknecht aus der „heute-show“ des ZDF bekannt, den spießigen Kleinbürger aus der Provinz.
Pitt Herrmann