Ein mörderischer Plan

Deutschland 2000 TV-Film

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Heinz17herne
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Luisa (Iris Berben), Mitte 40, ist Psychologin. Sie trainiert im Auftrag großer Unternehmen Manager, um deren psychische Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Mit ihrer eigenen ist es dagegen nicht weit her. Gestresst von der Einsamkeit des Single-Daseins und von Auseinandersetzungen mit ihrer fast erwachsenen Tochter Kay, flüchtet sie immer häufiger in den Alkohol.

Um ihr Problem in den Griff zu bekommen, sucht sie Ruhe und Erholung in ihrem elterlichen (Ferien-) Haus auf einer ostfriesischen Insel. Doch ihr Besuch steht von Anfang an unter keinem guten Stern: Auf dem Eiland wohnt auch Robert Pfaff (Christian Redl), der Inselpolizist. Obwohl dieser mit Doris (Sabine Postel) verheiratet ist, hat Luisa seit langer Zeit eine Affäre mit ihm – immer wieder in den Sommerferien.

Da werden plötzlich ihre Nachbarn, ein Bankier und seine Frau, brutal ermordet. Deren Sohn Mark (Frank Giering) findet die toten Eltern und flüchtet als erstes zur Nachbarin Luisa, die offensichtlich früher einmal ein intimes Erlebnis mit dem heute 24-Jährigen hatte. Marks Freunde Reini (Daniel Brühl) und Alex (Jan Georg Raffelt), ausgerechnet die Söhne des Inselpolizisten Pfaff, werden der Tat verdächtigt. Besonders bei Reini spitzt sich die Indizienlage zu.

Luisa kommt nun nicht mehr zur Besinnung: Immer häufiger klagt Mark offenbar alte Rechte ein und tritt damit in offene Konkurrenz zu Pfaff. Der ahnt, dass sie mehr weiß über die Tat und den oder die Täter. Dann fällt Alex, sein Ältester, einem Motorradunfall zum Opfer. Und dessen jüngerer Bruder Reini erhängt sich in der Kirche am aufgebahrten Leichnam Alex’. Alles eine unglückliche Verkettung von tragisch-schicksalhaften Ereignissen? Oder steckt ein perfider Plan dahinter?

Letzteres lässt schon der Titel „Ein mörderischer Plan“ vermuten, was der Spannung dieses raffinierten Psychothrillers ebenso abträglich sein könnte wie die Tatsache, dass der Zuschauer schon recht früh über die Tat, ihren Hintergrund und die Täter Bescheid zu wissen glaubt. Glauben aber heißt nicht wissen - und da haben die Autorin Hannah Hollinger und der Regisseur Matti Geschonneck noch einige tödliche Giftpfeile im Köcher...

Der bis in die Nebenrollen hinein hervorragend besetzte Thriller hinterlässt dennoch, was die Glaubwürdigkeit der Story betrifft, einen schalen Nachgeschmack: Ein offensichtlich perverser Täter, der hinter die Gitter zumindest einer forensischen Klinik gehört, treibt vor den Augen einer erfahrenen Psychologin sein Unwesen. Und das solange, bis sie selbst zu seiner Zielscheibe wird und erstarrt wie ein Kaninchen vor der Schlange. Auch nachhaltig wirkende Grusel-Schockeffekte wie in „Ein mörderischer Plan“ sollten im Psychothriller-Genre nachvollziehbar bleiben.

Uraufgeführt am 30. September 2000 beim Filmfest Hamburg ist der von Barbara Beauvais produzierte Film im Auftrag des NDR am 24. Januar 2001 in der ARD erstausgestrahlt worden.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Länge:
90 min
Bild/Ton:
Farbe
Aufführung:

Uraufführung (DE): 30.09.2000, Hamburg, Filmfest;
TV-Erstsendung (DE): 30.09.2001, ARD

Titel

  • Originaltitel (DE) Ein mörderischer Plan

Fassungen

Original

Länge:
90 min
Bild/Ton:
Farbe
Aufführung:

Uraufführung (DE): 30.09.2000, Hamburg, Filmfest;
TV-Erstsendung (DE): 30.09.2001, ARD