Ruth Drexel gestorben



Wie heute bekannt wurde, starb bereits am 26. Februar die Schauspielerin Ruth Drexel im Alter von 78 Jahren.



Bekannt ist Ruth Drexel vor allem durch ihre Rolle in der TV-Serie "Der Bulle von Tölz", in der sie die Mutter des schwergewichtigen Kommissars Benno Berghammer verkörperte, gespielt von Ottfried Fischer. Für diese Rolle wurde sie mit dem Deutschen Fernsehpreis 1999 als beste Seriendarstellerin ausgezeichnet.

Am 14. Juli 1930 in Vilshofen bei Passau geboren, studierte Ruth Drexel an der renommierten Schauspielschule Otto Falckenberg in München und war in den 50er Jahren Mitglied im Berliner Ensemble unter der Leitung von Bertolt Brecht. Während sie zunächst vor allem am Theater spielte, kamen in den 60er und 70er Jahren vermehrt Filmrollen dazu, so zum Beispiel als Mutter des Räubers Kneißl in Reinhard Hauffs "Matthias Kneißl" (1971) und in der Titelrolle von Peer Rabens "Adele Spitzeder" (1972). Sie spielte in Filmen von Rainer Werner Fassbinder, so in "Wildwechsel" (1972), und später unter der Regie von Herbert Achternbusch in "Heilt Hitler!" (1986) und "Mix Wix" (1989). In den 80er Jahren war sie häufig in TV-Serien wie "Monaco Franze", "Irgendwie und sowieso" sowie "Der Alte" und "Tatort" zu sehen und wurde so bei einem breiten Publikum bekannt und beliebt.

Ruth Drexel arbeitete neben der Schauspielerei als Theaterregisseurin und Intendantin. 1981 war sie mit Nestroys "Talisman" die erste Frau, die am Bayerischen Staatsschauspiel inszenierte. 1988 wurde sie Intendantin am Münchner Volkstheater und leitete es mit einer Unterbrechung bis 2002. In ihrem Ensemble war dort auch ihr langjähriger Lebensgefährte Hans Brenner, der 1998 verstarb.

Neben dem Deutschen Fernsehpreis erhielt Ruth Drexel unter anderem 1989 den Adolf-Grimme-Preis für die Serie "Zur Freiheit" und 2004 den Bayerischen Fernsehpreis für ihr Lebenswerk.

Am vergangenen Montag wurde Ruth Drexel im engsten Familienkreis beigesetzt.