Nach 21 erfolgreichen Jahren wird Vincenzo Bugno Ende 2025 sein Engagement als Leiter des World Cinema Fund (WCF) der Berlinale beenden, um sich künftig auf seine Arbeit als Künstlerischer Leiter des BFFB/Bolzano Film Festival Bozen und Kurator des TorinoFilmLab / FeatureLab zu konzentrieren.
Die Berlinale sucht derzeit per öffentlicher Ausschreibung eine*n Nachfolger*in, die/der einen Teil des Jahres auch mit der Leitung des Toolbox-Programms des European Film Market (EFM) betraut sein wird.
Vincenzo Bugno ist seit 2004 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin tätig. Er hat maßgeblich die Gründung und den Aufbau des WCF mitgestaltet und ihn gemeinsam mit dem WCF-Team zu einer der führenden Institutionen im Bereich der internationalen Filmförderung entwickelt. Der WCF hinterfragt die Hierarchie und Geografie der internationalen Filmindustrie und setzt sich für die Demokratisierung und Dekolonisierung der internationalen Filmlandschaft ein. Mit gezielten Förderungen trägt der WCF zur Stärkung der Filmproduktion in Regionen mit schwacher oder nicht nachhaltiger Filminfrastruktur bei und fördert die Zusammenarbeit mit deutschen und europäischen Produzent*innen. Seit über 20 Jahren unterstützt der WCF künstlerisch innovative Produktionen und die Sichtbarkeit kultureller Vielfalt im Kino. Bislang wurden 370 Projekte gefördert. Die Kulturstiftung des Bundes ist der Gründungspartner des WCF und bleibt sein wichtigster Unterstützer.
Neben seiner Leitungsposition beim WCF war Vincenzo Bugno viele Jahre Delegierter der Berlinale für Italien (2005-2019) und die Maghreb- und Maschrek-Region (2007-2018) sowie Mitglied des Auswahlkomitees für den Wettbewerb (2014-2019).
Berlinale-Intendantin Tricia Tuttle: "Mehr als zwei Jahrzehnte lang hat Vincenzo Bugno mit seiner außergewöhnlichen Vision, seiner Leidenschaft und seinem Fachwissen den World Cinema Fund vorangebracht, dabei hat der WCF mit der Förderung einzigartiger Filme zu mehr Gerechtigkeit in der globalen Produktion beigetragen. Die Tatsache, dass so viele WCF-Projekte bei den großen internationalen Filmfestivals präsentiert wurden und weltweit vertrieben werden, zeugt von Vincenzos Gespür für Talente und seiner Sensibilität, wenn es darum geht, Werke von großer Bedeutung zu erkennen. Wir sind sehr dankbar für seine Arbeit, und wir werden ihn sehr vermissen."
Vincenzo Bugno: "Diese Jahre waren ein Privileg und ein unglaublicher Lernprozess für mich. Beim WCF geht es um mehr als nur um Fördermöglichkeiten; es geht um die Bedeutung des Kinos in einem bestimmten geopolitischen und historischen Kontext. In diesen schwierigen Zeiten werden Institutionen wie der WCF gebraucht, um die Komplexität der Welt zu bewältigen. Wir brauchen europäische Institutionen, die sich global ausrichten und die den kulturellen Austausch und die Zusammenarbeit zwischen europäischen Produzent*innen und Filmemacher*innen in den WCF-Regionen intensiv unterstützen können. Ich wünsche dem World Cinema Fund alles Gute für seine Zukunft, und mein besonderer Dank gilt dem großartigen WCF-Team und den Kolleg*innen der Berlinale."
Vincenzo Bugno wird seine Position als Leiter des WCF bis zum Ende des Jahres innehaben. Die zukünftige WCF-Leitung wird zugleich auch die Toolbox-Programme des European Film Market (EFM) der Berlinale verantworten. So sollen Synergien zwischen den beiden Bereichen geschaffen werden. Toolbox wurde 2022 ins Leben gerufen und soll Filmproduzent*innen aus Ländern, die in der internationalen Filmindustrie unterrepräsentiert sind, dabei unterstützen, neue berufliche Netzwerke und Wege zu entwickeln.
Tanja Meissner, Direktorin Berlinale Pro* und EFM: "Es wird keine leichte Aufgabe sein, Vincenzos Nachfolge zu besetzen. Wir suchen mit großer Sorgfalt nach einer Leitung, die dieses Programm für die Zukunft weiterentwickeln kann. Wir sind Vincenzo sehr dankbar für sein langjähriges Engagement und auch unseren Partnern Kulturstiftung des Bundes und Creative Europe MEDIA für ihre kontinuierliche Unterstützung."
Die Stelle soll im Spätsommer besetzt werden, um eine gute Übergabe und einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen.
Quelle: www.berlinale.de