"Picco" erhält den "Fünf Seen Filmpreis"



Am gestrigen Abend wurden in Seefeld die Preisträger des diesjährigen Fünf-Seen-Filmfestivals bekannt gegeben.


Der mit 5.000 Euro dotierte Hauptpreis, die silberne Schale, ging an "Picco" von Philip Koch. Die Jury, bestehend aus Heinz Badewitz (Hofer Filmtage), Martin Blankemeyer (Produzent), Moritz Holfelder (BR-Filmkritiker), Marie Miyayama (Regisseurin) und Marianne Sägebrecht (Schauspielerin), wählte Kochs Debutfilm, der in diesem Jahr unter anderem auch schon beim Filmfestival Max Ophüls Preis ausgezeichnet wurde, einstimmig zum besten Film des Wettbewerbs 2010.

Aus der Begründung der Jury: "Man wird zum Mitinsassen dieses deutschen Jugendgefängnisses, in dem die auf wahren Begebenheiten basierende Handlung spielt. Philip Koch gelingt es dabei auf mutige Art und Weise, bei den Mitgefangenen im Kinosaal ein tiefes Entsetzen über die strukturelle Unmenschlichkeit des Jugendstrafvollzuges in Deutschland auszulösen. Er tut das ohne einen moralischen Zeigefinger oder effekthascherische Methoden."

Der Nachwuchsförderpreis wurde in diesem Jahr an zwei Filme ex aequo verliehen. Je eine kleine silberne Schale ging an "Bis aufs Blut" von Oliver Kienle und an "Alle meine Väter" von Jan Raiber. Die Jury, bestehend aus Birgit Metz (Produktionsleiterin), Rudi Gaul (Regisseur), Alexandra Helmig (Schauspielerin) und Armin Schuppener (Filmverleiher) will mit dieser Entscheidung anregen, "dass die Leistung eines Filmemachers für einen szenisch erzählten Film genauso bewertet werden kann wie die Leistung eines Dokumentarfilmers." Die kleine silberne Schale ist mit einem Preisgeld von 2.000 Euro verbunden.

Die Jugendfilmschale, dotiert mit 1.000 Euro erhielt "Themba" von Stefanie Sycholt, der in dieser Woche bundesweit in den Kinos startet.

Mit dem Goldenen Glühwürmchen für den besten Kurzfilm wurde "Zwei Zimmer, Balkon" von Enno Reese ausgezeichnet.

Bereits am Montagabend hatte Anna Hoffmann den Horizonte Filmpreis für ihre Film "Die Haushaltshilfe" erhalten. Der Horizonte Filmpreis wird an den besten Film mit gesellschaftlichem Engagement im Kino verliehen und ist mit 2.000 Euro dotiert.

Am letzten Tag des Fünf-Seen-Filmfestival wird Armin Mueller-Stahl zu Gast sein, dem die diesjährige Retrospektive mit Filmen wie "Lola", "The International" und "Der Kinoerzähler" gewidmet ist.

Quelle und weitere Informationen: www.fsff.de