Peter-Voigt-Archiv in der Akademie der Künste

Die Akademie der Künste hat den Nachlass des Dokumentarfilmers Peter Voigt (1933–2015) übernommen. Mit einer Veranstaltung zur Eröffnung am 25. September würdigt sie den Filmemacher und gibt Einblicke in sein Archiv.

 

Peter Voigt war ab 1953 jüngster Regie- und Dramaturgie-Assistent von Bertolt Brecht am Berliner Ensemble; nach dessen Tod 1956 wurde er persönlicher Assistent von Peter Palitzsch. Später arbeitete er als Dokumentarfilmregisseur bei der DEFA, beim Fernsehen der DDR und im Studio Heynowski & Scheumann.

Als Filmemacher war Voigt in der DDR eine Ausnahmeerscheinung. Geprägt durch seine Arbeit am Theater und in der Trickfilm-Regie, entwickelte er eine ihm eigene Filmsprache, bei der der Umgang mit Fotodokumenten und Montagetechniken eine besondere Rolle spielte. Seine Filme verweigern sich herkömmlichen Dramaturgien und gleichen in ihrer Erzählweise dokumentarischen Essays.

Der jetzt zugängliche Archivbestand besteht in großen Teilen aus Filmen und Filmprojekten, Zeichnungen, Fotos und Collagearbeiten und beinhaltet Korrespondenzen u.a. mit Helene Weigel, Paul Dessau, Peter Palitzsch und Manfred Krug. Am 25. September wird er in der Akademie vorgestellt.

Der Filmwissenschaftler Günter Agde führt in das Werk Voigts ein und präsentiert das von ihm herausgegebene Buch "Filmarbeit Peter Voigt" (Verlag Neues Leben). Anett Schubotz, die den Archivbestand in der Akademie betreut, gibt Einblicke in Material und Erschließung. Die Regisseurin Alexandra Czok und der Leiter des Bertolt-Brecht-Archivs, Erdmut Wizisla, stellen eine unabgeschlossene Filmarbeit von Peter Voigt vor: "Brechts Wände". Zu sehen ist außerdem sein Kurzfilm "Datum" (2003).
Zur Begrüßung spricht der Archivdirektor Werner Heegewaldt.

Weitere Informationen unter www.adk.de