Oscar-Verleihung 2005



Drei Stunden lang sah es so aus, als würde Martin Scorsese endlich seinen lang verdienten Oscar erhalten: In fast jeder Kategorie räumte sein Film "The Aviator" die Preise ab. Doch die zwei wichtigsten Preise des Abends, die Oscars für die "Beste Regie" und den "Besten Film" wurden von Clint Eastwood für sein Boxer-Drama "Million Dollar Baby" in Empfang genommen. Zwar gehörte Eastwoods Film durchaus zu den Favoriten, aber nach dem guten Start für Scorseses "Aviator" kamen die zwei Hauptpreise für Eastwood dennoch einigermaßen überraschend. Scorsese kann sich damit trösten, dass auch Regisseure wie Hitchcock und Welles nie einen Oscar gewonnen haben. Ansonsten verlief der Abend recht vorhersehbar. Jamie Foxx erhielt den Darstellerpreis für "Ray", Hilary Swank und Morgan Freeman wurden für ihre Leistung in "Million Dollar Baby" ausgezeichnet. Die Drehbuchpreise gingen an Charlie Kaufman für "Vergiss mein nicht!" und an Alexander Payne für "Sideways".

Die beiden deutschen Filme im Rennen um die "Academy Awards" gingen leer aus. In der Kategorie "Bester ausländischer Film" unterlag Oliver Hirschbiegels "Der Untergang" dem spanischen Drama "Mar adentro" ("Das Meer in mir", der am 10. März in den deutschen Kinos kommt); bei den Dokumentarfilmen setzte sich "Born into Brothels" eine Geschichte über Kinder, die in Kalkuttas Bordellen aufwachsen, gegen den deutschen Beitrag "Die Geschichte vom weinenden Kamel" durch.