Orgelvirtuose Cameron Carpenter begleitet restaurierten "Caligari" auf der Babylon-Kinoorgel

Am 21. , 22. und 23. Februar um jeweils 18 Uhr gibt der weltbeste Orgelperformer Cameron Carpenter im Berliner Kino Babylon drei Live-Konzerte zu der aufwändig neu restaurierten Berlinale-Fassung von "Das Cabinet des Dr. Caligari".

Damit trifft "die schrillste und provokanteste Erscheinung der Klassikszene" (Süddeutsche Zeitung), der "Zehnkämpfer an Manualen, Pedalen und Registerknöpfen" (Die Zeit) auf ein Meisterwerk der deutschen Filmgeschichte. Bertelsmann, Hauptsponsor der Restaurierung, unterstützt dieses hochkarätige Konzert.
Das Babylon bietet für diese einmalige Begegnung ganz besondere Bedingungen: Als ehemaliges, am 11. April 1929 eröffnetes Stummfilmkino verfügt es als einziges in Deutschland über eine am originalen Standort erhaltene Kinoorgel. Diese seinerzeit größte, deutsche Kinoorchesterorgel stammt von der Firma Philips aus Frankfurt am Main und wurde von der Fachwelt in hohen Tönen gelobt: "Die neue Kino-Orchester-Orgel dürfte berufen sein, die ausländische Konkurrenz … endlich aus dem Felde zu schlagen." (Deutsche Instrumentenbau-Zeitung, 1929)

Diese Tradition der goldenen Zwanziger Jahre lässt das Babylon in dem Jahr seines 85. Jubiläums auf neue Weise aufleben: Auftakt ist die Premiere mit Cameron Carpenter, der "seinen Caligari" auf unvergleichliche, genre- und zeitenübergreifende Art zum Leben bringen wird. Der 1981 in Pennsylvania (USA) geborene Virtuose hat mit seinen unorthodoxen Vorstellungen das Außenseiterinstrument Orgel brachial entstaubt. Als erster Organist ist er mit seinem Album "Revolutionary" 2009 für den Grammy, der höchsten musikalischen Auszeichnung, nominiert worden. Seine Konzertbesucher erleben ihn als Künstler hautnah und draufgängerisch.

Cameron Carpenter: "The 'Cabinet' is a wonder - even to 21st-century eyes, it is compelling and intoxicating, demanding a virtuosic but searching musical expression of the most intense kind."

Timothy Grossman, Babylon Geschäftsführer: "Stummfilme sind für mich ein absolut lebendiges Genre. Denn ich sehe sie quasi als Halbfabrikat, das immer wieder neu interpretiert und inszeniert werden kann. Das Babylon bringt mit seiner Kinoorgel und seiner goldumrahmten Stummfilmleinwand den Sound der Zwanziger, transportiert ins 21. Jahrhundert."

Aufgrund dieser historischen Gegebenheiten gibt es im Babylon ab sofort eine fest angestellte Hausorganistin, wie in den alten Kinopalästen. Das ist einmalig in der deutschen Kinoszene. Anna Vavilkina studierte am Moskauer Konservatorium und an den Musikhochschulen in Lübeck und Detmold. Sie wurde ausgezeichnet beim Internationalen Orgelwettbewerb in Minsk und war Finalistin von internationalen Wettbewerben für Orgelimprovisation in Deutschland und Österreich. Die Babylon Besucher können Anna Vavilkina in der samstäglichen Reihe "Stummfilm um Mitternacht" ab 8. März erleben und außerdem nahezu täglich vor dem Hauptfilm.

Quelle und weitere Informationen: www.babylonberlin.de