Neue FFA-Studie zur Filmkunstmesse Leipzig Programmkinos: überdurchschnittliche Zuwächse dank deutscher Filme



Die Programm- und Filmkunstkinos in Deutschland konnten im letzten Jahr ein überdurchschnittliches Besucher- und Umsatzplus verzeichnen und haben dabei besonders von deutschen Filmen profitiert.


Dies belegt die Neuauflage der Programmkinostudie 2008, die die FFA am heutigen Donnerstag auf der Filmkunstmesse Leipzig in ihrer 9. Auflage vorgestellt hat. Mit 13,8 Mio. Besuchern erzielten die Programmkinos im letzten Jahr einen Zuwachs von 5,8 Prozent - während der Gesamtmarkt im selben Zeitraum um 3,2 Prozent gewachsen ist. Im Umsatz legten die Programmkinos sogar - trotz einer moderaten Erhöhung des durchschnittlichen Eintrittspreises von 5,76 auf 5,90 Euro - um 7,8 Prozent zu (Gesamtmarkt: 4,9%).

Wesentlicher Grund für den außerordentlichen Zuwachs im Programmkinobereich: der deutsche Film. Unter den zehn erfolgreichsten Arthousefilmen des letzten Jahres erreichten insgesamt sieben Filme mehr als eine Million Besucher, darunter gleich sechs deutsche Produktionen – ein Erfolg, der im Jahre 2007 keinem einzigen Film gelang. Insgesamt wuchs die Besucherzahl der TOP 50-Arthousefilme im Vergleich zum 2007 um 75,7 Prozent auf 26 Mio. Besucher an - und lag damit bei einem Fünftel (20,4%) aller Kinobesucher des letzten Jahres. Auch der Anteil der deutschen Filmproduktionen kann sich blicken lassen: Obwohl im Vorjahresvergleich vier deutsche Filme weniger in den TOP 50-Arthousefilmen auftauchen, konnten deutsche Filme ihren Besucheranteil mit 15 Mio. Besuchen mehr als verdoppeln (117,4%).

Weitere interessante Aspekte der Studie in der Übersicht:

Das Programmkino war auch 2008 eine Domäne der Großstadt. Gut ein Drittel (34%) der Kinosäle mit Programmkinoangebot befanden sich in Städten mit über 500.000 Einwohnern - Filmtheater in Orten mit mehr als 500.000 Einwohnern stellten 2008 knapp die Hälfte (49 Prozent) des Besucheraufkommens der Programmkinos.

Die Anzahl der Sitzplätze in Programmkinos hat 2008 erstmals seit 2006 wieder zugenommen und lag 9,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Während die Sitzplatzkapazitäten im bundesweiten Vergleich aller Kinos um 0,5 Prozent zurückgingen, verzeichneten vor allem die kommunalen Kinos und Vereine gut ein Viertel mehr Sitzplätze (27%) als im Jahr 2007.

13,4 Prozent aller Leinwände – einschließlich der Kommunalen Kinos und Vereine - waren 2008 reine Programmkinos. Die Anzahl der Programmkinosäle lag 2008 mit 644 Kinosälen 9,5 Prozent über dem Vorjahreswert.

Arthousefilme waren 2008 besonders beim älteren Publikum – den so genannten Best Agern (Generation 50 ) – beliebt: Sie stellten ein Drittel (33,8 Prozent) der Besucher dieser Filme. Jeder fünfte Filmkunstbesucher war sogar über 60 Jahre alt. Das Durchschnittsalter des Besuchers eines Arthousefilms lag mit 41 Jahren deutlich höher als das des Gesamtbesuchers (33 Jahre).

Knapp ein Viertel (22,7 Prozent) des Filmkunstpublikums gehörte 2008 zur Gruppe der Heavy-User (sieben und mehr Kinobesuche) - im Gesamtbesuch stellt diese Gruppe nur 12,1 Prozent der Besuche.

Der Besuch eines Arthousefilms war spontaner als im gesamten Kinomarkt: Nur 25,7 Prozent der Programmkinobesucher reservierten ihre Kinokarten vor – knapp fünf Prozent weniger als im Gesamtdurchschnitt aller Filmbesucher (30,4%). Allerdings werden Internetreservierungen auch für Programmkinos immer wichtiger: Die Anzahl der Internetreservierungen für Arthousefilme stieg im Jahresvergleich von 8,2 auf 12,2 Prozent an (Gesamtbesuch 17,1%).

Die Arthousefilme mit den besten Noten des letzten Jahres waren "Kirschblüten - Hanami" (1,3), "Drachenläufer" (1,4), "Willkommen bei den Sch"tis" (1,4), "Unsere Erde" (1,4) und "Nordwand" (1,4).

Die repräsentative FFA-Studie enthält umfassende Statistiken über Bestand, Besuch, Auslastung und Eintrittspreisen der Programmkinos in Deutschland sowie eine soziodemografische Auswertung der Besucher von Arthousefilmen. Zusätzlich listet die Studie die 50 erfolgreichsten Arthousefilme des Vorjahres auf. Die ausführlichen Ergebnisse der kompletten Programmkinostudie sowie weitere Marktdaten sind nach der Filmkunstmesse - ab dem 25.9.2009 - abrufbar unter
www.ffa.de.