Hans Helmut Prinzler gestorben

Der renommierte Filmwissenschaftler und langjährige Direktor der Stiftung Deutsche Kinemathek Hans Helmut Prinzler ist im Alter von 84 Jahren gestorben.

 

Mit seinen vielfältigen Funktionen avancierte er im Lauf der Jahrzehnte zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Filmlandschaft, ein Mensch, von dem man mit Fug und Recht sagen kann, dass er für das Kino lebte.

Nachdem er zehn Jahre als Studienleiter an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) tätig war, wechselte er 1979 zur Stiftung Deutsche Kinemathek in Berlin, deren Leitung er 1990 übernahm. Von 2000 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2006 war er zudem Direktor des neu gegründeten Berliner Filmmuseums. Daneben fungierte er bei der Akademie der Künste von 1997 bis 2000 als Vize-Direktor, dann bis 2009 als Direktor der Abteilung Film- und Medienkunst. Von 2010 bis 2014 war er Kurator beim Hauptstadtkulturfonds Berlin. Zudem war Prinzler Autor und Herausgeber einer Vielzahl von Filmbüchern.

Von großer, auch öffentlicher Bedeutung war Prinzlers Tätigkeit bei der Berlinale, wo er 27 Jahre lang als Leiter der Retrospektive verantwortlich zeichnete. Unter seiner Federführung entstanden zum Beispiel die gefeierten Retrospektiven über Henny Porten (1986) und G. W. Pabst (1997), aber auch über Themen wie die Geschichte des Farbfilms (1988), Techniken wie CinemaScope (1993) und künstlerische Strömungen wie New Hollywood (2004).

2006, im Jahr seiner Pensionierung, ehrte ihn der damalige Berlinale-Direktor Dieter Kosslick mit einer Berlinale-Kamera für seinen "unermüdlichen Einsatz für das filmische Erbe". Auch in den folgenden Jahren blieb Prinzler als Autor aktiv und realisierte gemeinsam mit Michael Althen den Dokumentarfilm "Auge in Auge - Eine deutsche Filmgeschichte" (2008).

Wie heute bekannt wurde, ist Hans Helmut Prinzler nun in Berlin verstorben.