Das neunte goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films ist am 28. April mit der Bekanntgabe der Hauptpreise in Wiesbaden zu Ende gegangen. Aus einem hochkarätig besetzten Wettbewerb wählte die internationale Festivaljury unter dem Vorsitz von Jerzy Stuhr die Preisträger aus.
Der mit 10.000 Euro dotierte Škoda-Preis "Die Goldene Lilie" von Škoda Auto Deutschland für den Besten Film geht an "Das andere Ufer / Gagma Napiri" (Georgien / Kasachstan 2009) von George Ovashvili. Den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie (7.500 Euro) erhält der russische Regisseur Boris Chlebnikov für "Verrückte Rettung / Sumassedsa Pomosc" (Russland 2009). Den diesjährigen Dokumentarfilmpreis "Erinnerung und Zukunft" (10.000 Euro) der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" erhält "Ich liebe Polen / Kocham Polske" (Polen 2008) der beiden Regisseurinnen Maria Zmarz-Koczanowicz und Joanna Sławińska.
Den Preis des Auswärtigen Amts für einen Beitrag des Wettbewerbs von besonderer "künstlerischer Originalität, die kulturelle Vielfalt schafft" (2.000 Euro) vergibt die Jury an "Morphin / Morphija" (Russland 2009) von Aleksej Balabanov.
Lobend erwähnt die Festival-Jury die außerordentlich glaubhafte schauspielerische Leistung der jungen Hauptdarstellerin Andreea Boşneag in "Das glücklichste Mädchen der Welt / Cea Mai Fericta Fata Din Lume" (Rumänien/Niederlande 2009) und den bulgarischen Beitrag "Zift / Zift" (Bulgarien 2008) von Javor Gardev als besonders couragiertes und originelles Regiedebüt.
Ebenfalls an "Das andere Ufer / Gagma Napiri" geht der Preis der internationalen Filmkritik (FIPRESCI-Preis).
Zum dritten Mal wurde bei goEast der diesjährige Filmförderpreis für Koproduktionen von Nachwuchsfilmemachern aus Deutschland und Osteuropa der Robert Bosch Stiftung verliehen. Eine unabhängige internationale Jury zeichnet besonders überzeugende Filmvorhaben aus, die mit den Förderpreisen realisiert werden sollen. Der Preis in der Kategorie Animation geht an das deutsch-mazedonische Produktionsvorhaben "Alerik".
In der Kategorie Dokumentation wird "The Exciting Journey of the Armchair" aus Deutschland und Polen gefördert, ein Filmprojekt über Stereotypen zwischen europäischen Nachbarn. In der Kategorie Kurzspielfilm vergibt die Jury den Förderpreis an das deutsch-serbische Projekt "Far From Home".
Den Förderpreis der BHF-BANK-Stiftung für den besten Beitrag einer teilnehmenden osteuropäischen Hochschule verleiht die Förderpreis-Jury dem jungen bulgarischen Regisseur Dragomir Sholev für seinen Kurzspielfilm "Der Vermittler / Posrednikat".
Das seit 2001 vom Deutschen Filminstitut – DIF veranstaltete goEast-Filmfestival ging am Dienstag, den 28. April, mit der feierlichen Preisverleihung zu Ende. Bereits zum neunten Mal war Wiesbaden eine Woche lang Mittelpunkt des osteuropäischen Filmschaffens und Plattform für zahlreiche Begegnungen und nachhaltigen Dialog. Der aktuelle Film von Andrzej Wajda "Der Kalmus / Tatarak" (Polen 2009) zog ebenso ein großes Publikum an wie die russischen Produktionen in allen Sektionen, die Sonntagsmatinee mit Jan und Zdĕnek Svĕrák oder das Special Tribute an den polnischen Jazzavantgardisten Krzysztof Komeda-Trzciński. Auf ein besonders großes Interesse stieß auch der diesjährige Hochschulwettbewerb, der an drei Abenden Publikumsrekorde aufstellte.
Quelle:
www.filmfestival-goeast.de