European Film Academy: "European Award Season" setzt erfolgreichen "Month of European Film" fort

Eine Award Season für die auf der Shortlist befindlichen und nominierten europäischen Filme, die bis zu den European Film Awards läuft: Die neu ins Leben gerufene "European Award Season" markiert einen weiteren Schritt der European Film Academy, Filmen aus Europa mehr Sichtbarkeit bei einem größeren Publikum zu verschaffen.

 

Gemeinsam mit zahlreichen europäischen Partner*innen lieferte die European Film Academy in den vergangen Jahren einen Beitrag zur Bündelung von Marketing und Werbung für die besten in Europa produzierten Filme, den sogenannten "hot contenders". Zunächst schlossen sich im Rahmen des jährlichen "Month of European Film" eine stetig wachsende Zahl Kinos in Orten aus ganz Europa zusammen und boten ein individuell zusammen gestelltes Programm mit europäischen Filmen an, von Klassikern bis hin zu zeitgenössischen Filmen. Nach vier Jahren sprachen die Zahlen im November 2024 für sich: 100 europäische Städte nahmen teil mit einer Rekordzahl von insgesamt rund 16.000 Vorführungen und 467.000 verkauften Eintrittskarten. Alle Einnahmen verblieben bei den teilnehmenden Partnerkinos. Das Programm wird seit 2022 von Creative Europe MEDIA unterstützt.

Eine zweimonatige European Award Season
Im fünften Jahr der Initiative geht die European Film Academy nun einen Schritt weiter: Mit dem neuen Termin der European Film Awards Mitte Januar beträgt der Zeitraum zwischen der Bekanntgabe der Nominierungen am morgigen 18. November 2025 und der Preisverleihung selbst am 17. Januar 2026 ganze zwei Monate. Dadurch haben die Mitglieder der Academy mehr Zeit, die nominierten Filme zu sichten, bevor sie ihre Stimme abgeben. Darüber hinaus können Verleiher*innen und Kinobetreiber*innen die nominierten Filme beim Kinopublikum länger bewerben. Ein Pilotprogramm mit der Berliner Yorck-Kinogruppe macht den Anfang: Jede Woche wird einer der nominierten Filme in einem lokalen Kino gezeigt, vorgestellt von einem in Berlin ansässigen Mitglied der Academy. Der lokale öffentlich-rechtliche Radiosender radio eins (rbb) ist Partner und präsentiert die Nominierten-Screenings. Nach dem Pilotprojekt in Berlin strebt die European Film Academy an, dass ähnliche Modelle auch von anderen Kinos in Europa übernommen werden.

Matthijs Wouter Knol, Geschäftsführender Direktor der European Film Academy: "Die European Award Season knüpft nahtlos an die internationale Award Season an und rückt europäische Filme ins Rampenlicht, die das Potential haben, bei Preisverleihungen außerhalb Europas eine Rolle zu spielen. Wir wollen diesen Zeitraum nutzen, die Sichtbarkeit des europäischen Kinos zu stärken und damit die Neugier der Menschen für die europäischen Filme wecken, die sie bis dahin verpasst haben. Das ist eine Chance, die wir gemeinsam mit unserem breiten Netzwerk europäischer Partner*innen nutzen möchten."

Den Auftakt der European Award Season bildet die Bekanntgabe der Nominierungen am Dienstag, den 18. November, im spanischen Sevilla. An diesem Tag starten Filmprogramme, die bis zur Verleihung der European Film Awards am Samstag, den 17. Januar 2026 in Berlin in 125 europäischen Städten stattfinden werden.

Neue außereuropäische und europäische Teilnehmende
Zum ersten Mal haben sich auch vier Städte außerhalb Europas zur Teilnahme angemeldet: Hongkong, Santiago de Chile, Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam). Ebenfalls zum ersten Mal ist Liechtenstein mit dem Kino Skino in Schaan dabei. Auch auf der estnischen Insel Saaremaa gibt es ein Partnerkino – das Thule Kino in Kuressaare. Neu dabei sind auch das historische Grand Skandia in Stockholm, vier weitere Partner in Frankreich – das Bel Air in Mulhouse, das Café des Images in Hérouville, das Le Studio 43 in Dünkirchen und das Les Carmes in Orléans – sowie in Polen – das Gdynia Film Centre, das Kameralne Café in Danzig, das Kino Kultura in Warschau und das Pionier1907 in Stettin.

Neben Kinovorführungen werden bestehende Kooperationen auch unter der neuen Marke fortgesetzt – mit der globalen Streaming-Plattform MUBI, mit der Dokumentarfilmplattform DA Film und mit FestivalScope, wo die Kurzfilmkandidat*innen für den European Film Award präsentiert werden. Eine weitere neue Initiative ist die Zusammenarbeit mit der Bibliotheksplattform filmfriend, die mit 862 öffentlichen Bibliotheken in deutschsprachigen Ländern Europas verbunden ist. Alle Bibliotheksmitglieder können auf dieser Plattform im Rahmen ihres Abonnements europäische Filme aus der Geschichte der European Film Awards ansehen. Im Januar 2026 wird ARTE Filme der Ehrenpreisträgerinnen Liv Ullmann und Alice Rohrwacher auf seiner digitalen Plattform sowie im linearen Programm präsentieren.

Vielfältiges Programm mit individuellen Initiativen während der European Award Season
Alle teilnehmenden Kinos zeigen europäische Filme, viele davon aktuell und für die European Film Awards nominiert. Auf dem Programm stehen aber auch die Filme, die für den LUX-Publikumspreis 2026 und den European Young Audience Award nominiert sind.

Im Rahmen der European Award Season findet am 23. November auch der European Arthouse Cinema Day statt, ein Projekt, das von der CICAE, dem internationalen Verband der Arthouse-Kinos, organisiert wird.

Während der European Award Season richten sich viele der teilnehmenden Kinos an ein jüngeres Publikum: Es gibt Sondervorführungen für junge Menschen, oft kombiniert mit Diskussionen, pädagogischen Workshops und interaktiven Formaten. In Rom finden etwa Matinee-Vorführungen für Mittel- und Oberschulen statt, und in Biel/Bienne (Schweiz) gibt es ein Minifestival zum Thema "Kinder und Jugendliche im Film".

Die European Award Season wird vom Creative Europe MEDIA-Programm der Europäischen Union und Eurimages unterstützt und arbeitet mit Europa Cinemas, CICAE und European Film Promotion zusammen. Medienpartner sind Cineuropa und EBU.

Weitere Informationen zur European Award Season finden Sie hier.

Quelle: www.europeanfilmacademy.org