Erstmals Nominierungen für den Deutschen Drehbuchpreis vergeben

Aufgrund einer Entscheidung von Kulturstaatsminister Bernd Neumann werden in diesem Jahr erstmalig vor der Preisverleihung für das beste Drehbuch Nominierungen vorgenommen, die mit einer zusätzlichen Prämie verbunden sind.

Bernd Neumann hat heute die neu eingeführten Nominierungen für den Deutschen Drehbuchpreis 2012 für das beste unverfilmte Drehbuch bekannt gegeben: "Das Drehbuch ist als "Partitur" des Films die entscheidende kreative Vorlage für seinen Erfolg. Die Förderung ideenreicher Drehbuchautoren ist mir daher ein ganz besonderes Anliegen. Um herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Drehbuchschreibens verstärkt zu würdigen, habe ich den Deutschen Drehbuchpreis weiter aufgewertet. Erstmalig werden von nun an drei Nominierungen zum Deutschen Drehbuchpreis vergeben, die jeweils mit 5.000 Euro dotiert sind. Damit möchte ich ein Zeichen setzen, damit die bedeutende Rolle der Drehbuchautoren besser anerkannt und wahrgenommen wird."

Am 10. Februar 2012 wird Kulturstaatsminister Bernd Neumann den Deutschen Drehbuchpreis 2012 im Rahmen des Berlinale-Empfangs des Verbands Deutscher Drehbuchautoren verleihen. Die Auszeichnung ist mit einer Prämie in Höhe von 10.000 Euro verbunden. Darüber hinaus ist es dem Preisträger in Gold auf Antrag möglich, Förderungshilfen von bis zu 20.000 Euro für die Fortentwicklung des ausgezeichneten Drehbuchs zu erhalten. Die Nominierungen erfolgten auf Vorschlag der Jury, die in der Zusammensetzung Prof. Peter Henning, Dr. Rüdiger Hillmer, Sabine Holtgreve, Sylke Rene Meyer, Rolf Schübel und Maria Theresia Wagner entschied.

Für den Deutschen Drehbuchpreis 2012 sind folgende Drehbuchautoren nominiert worden:

Es war einmal
Autor: Stefan Kolditz, Berlin

Die achtjährige Nora flieht vor den Ärgernissen der Realität in die Welt der Märchen. Sobald sie die Seiten ihres Märchenbuches aufschlägt, scheinen die Figuren förmlich zu leben. Sie ahnt nicht, was in ihrem Buch los ist, sobald sie es zugeklappt hat. Die Märchenfiguren benehmen sich, wie Schauspieler hinter den Theaterkulissen. Die Geschichte wird turbulent, als der Märchenprinz mit den anderen Märchenfiguren die Chance nutzt, aus dem tristen Alltag der Märchenfigur auszubrechen und mitten in das wirkliche Leben hineingerät. Überall tauchen plötzlich Märchenfiguren auf und wirbeln unsere und auch Noras Wirklichkeit mächtig durcheinander.

Sanella
Autorin: Heike Libnow, Berlin

Das Buch erzählt von zwei Schwestern, deren Eltern verhaftet wurden, nachdem sie einen Ausreiseantrag gestellt haben. Die Großmütter nehmen sich der Beiden an und versuchen, den Mädchen einen normalen Alltag zu geben. Über allem schwebt die Ungewissheit über das Schicksal der Eltern. Aus der Sicht der Mädchen vermischen sich normale Probleme der Heranwachsenden mit der politischen Realität, die sie zu Ausgegrenzten werden lässt, ohne dass sie wirklich verstehen, warum.

Lagerfeuer
Autorin: Heide Schwochow, Berlin
(nach dem gleichnamigen Roman von Julia Frank)

Erzählt wird die schwierige Selbstfindung einer Frau, die ihre Zeit, die sie als DDR-Ausreisende in einem Auffanglager verbringt, solange streckt, bis sie endgültig den Schritt in den Westen wagt. Es ist die Schilderung einer Frau zwischen zwei Welten, in der die seelischen Wirrungen dieses großen Umbruchs deutscher Geschichte emotional greifbar werden.

Quelle: www.bundesregierung.de