Die Bilanz der 57. Kurzfilmtage Oberhausen



Trotz des schönen Wetters melden die 57. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, die am 10. Mai zu Ende gingen, weitgehend stabile Besucherzahlen.


Mit knapp 17.500 Besuchern verzeichnete das Festival einen Rückgang gegenüber 2010, erzielte aber immer noch das drittbeste Ergebnis seit 1998. 34 der rund 90 Vorstellungen waren ausverkauft. Festivalleiter Lars Henrik Gass ist zufrieden mit dem Besucherzuspruch: "Völlig unterschiedliche Programme wie der NRW-Wettbewerb oder die Verleiher-Screenings waren ausverkauft. Das zeigt uns, dass wir sowohl das Fachpublikum als auch das breite Publikum erfolgreich ansprechen können. Besonders freuen wir uns über eine Steigerung von 11 Prozent bei den Kinder- und Jugendprogrammen."

Der große Gewinner des Festivals ist der französische Künstler Neïl Beloufa, der für "Sans-titre" (Frankreich 2010, 15 Minuten), einen laut Jury "ebenso unheimlichen wie originellen Film" über eine Gruppe Terroristen, die eine Villa besetzt haben, den Großen Preis der Stadt Oberhausen sowie den Preis des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und damit insgesamt 12.500 Euro Preisgeld mit nach Hause nahm. Beloufa, der in Deutschland von der Galerie Kai Middendorff vertreten wird, gewann 2007 in Oberhausen den ARTE-Preis für den besten Europäischen Kurzfilm für seine Arbeit "Kempinsky".

Mehr als 1.000 Akkreditierte aus knapp 60 Ländern sahen an den sechs Festivaltagen rund 470 kurze Filme und zahlreiche Nebenveranstaltungen. Im Internationalen Wettbewerb gingen neben dem Großen Preis für "Sans-titre" zwei Hauptpreise an "The Artist" von Laure Prouvost (Großbritannien 2010, 10 min) und "Mercúrio" ("Quecksilber") von Sandro Aguilar (Portugal 2010, 18 min).

Den ARTE-Preis für einen europäischen Kurzfilm erhielt "TSE" ("Raus") von Roee Rosen (Israel 2010, 34 min). Eine Lobende Erwähnung der Internationalen Jury erhielt "I"m Not the Enemy" von Bjørn Melhus (Deutschland 2011, 13 min).

Der Preis der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen ging an "Kengere" von Peter Tukei Muhumuza (Uganda 2010, 22 min), der ZONTA-Preis für eine Filmemacherin aus dem Internationalen oder Deutschen Wettbewerb, ausgewählt von den Kurzfilmtagen, an den 17-minütigen deutschen Beitrag "99 Beautiful" von Tessa Knapp.

Der Preis für den besten Beitrag des Deutschen Wettbewerbs ging an "Traces of an Elephant" von Vanessa Nica Müller (27 min), der 3sat-Förderpreis für einen Beitrag, der sich durch eine neue Sichtweise auszeichnet, an "marxism today (prologue)" von Phil Collins (25 min). Eine Lobende Erwähnung erhielt der 10-Minüter "ich fahre mit dem fahrrad in einer halben stunde an den rand der atmosphäre" von Michel Klöfkorn.
Im NRW-Wettbewerb ging der Erste Preis an "How To Raise the Moon" von Anja Struck (Deutschland/Dänemark 2011, 8 min), der Zweite Preis des NRW-Wettbewerbs ging an "Der Mond ist ein schöner Ort" von Anne Maschlanka/Viktoria Gurtovaj (Deutschland 2011, 15 min).
Den Preis der Kinderjury des Internationalen Kinder- und Jugendfilmwettbewerbs erhielt "Mobile" von Verena Fels (Deutschland 2010, 6 min).

Die 58. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen finden vom 26. April bis zum 1. Mai 2012 statt. Alle Preisträger und weitere Informationen auf: www.kurzfilmtage.de

Quelle:
www.kurzfilmtage.de