Das Deutsche Filmmuseum feiert 40 Jahre Kommunales Kino

Das Deutsche Filmmuseum feiert am Sonntag, 4. Dezember, sein Kino, das vor 40 Jahren als bundesweit erstes Kommunales Kino mit Vollprogramm in städtischer Trägerschaft eröffnete.

Das Festprogramm mit Hanns Zischler präsentiert ab 11 Uhr unter anderem den Buster-Keaton-Film "The General", Kurzfilmprogramme aus 40 Jahren Filmgeschichte und den Dokumentarfilm "Auge in Auge – Eine deutsche Filmgeschichte".

Mit Buster Keaton fing vor 40 Jahren alles an: Am 3. Dezember 1971 eröffnete eine Stummfilmreihe mit dem stoischen Komiker das Programm des Kommunalen Kinos in Frankfurt. Das liebevoll KoKi genannte Haus war das erste Filmtheater in Deutschland, das als städtisch vollsubventioniertes Kino mit ständigem Programm den politischen Anspruch des damaligen Frankfurter Kulturdezernenten, Hilmar Hoffmann, erfüllte, Film den anderen Künsten gleichzustellen – eine kulturpolitische Pioniertat. Und eine Initialzündung für die Förderung und Pflege der Filmkunst in Deutschland, die Folgen in vielen Städten und Gemeinden zeigen sollte: Schon wenige Jahre später gab es 150 kommunal geförderte Lichtspieltheater in Deutschland, deren Existenz Karrieren wie die von Wim Wenders, Volker Schlöndorff und Rainer Werner Fassbinder beförderte und anspruchsvollen Filmen ein Forum in Deutschland gab.

40 Jahre Kommunales Kino in Frankfurt – das ist ein Grund zu feiern. Und auf eine bewegte Geschichte mit heftigen politischen und kulturellen Auseinandersetzungen zurückzublicken. Ziel der Gründer war es, Film als ein künstlerisches, aber auch gesellschaftspolitisch wichtiges Medium zu etablieren, das alle Bürgerschichten erreicht. Wirtschaftlich unabhängig und frei von materiellen Zwängen zu sein, war daher von Anfang an der Anspruch der Kommunalen Kinos. Film sollte mehr sein als kommerzielles Massenvergnügen. Geboten wurde – bezahlbares – Kino, das jenseits des Mainstream stand; es entwickelten sich ganz neue Möglichkeiten, Filmkultur zu präsentieren. Thematische, auch politisch akzentuierte Filmreihen sorgten für lebhafte Debatten. Das Kommunale Kino etablierte eine cineastische Gegenkultur.

1972 zog das Kommunale Kino vom Theater am Turm im Volksbildungsheim ins Historische Museum am Römer, bevor es 1984 auf Initiative von Hilmar Hoffmann mit dem Deutschen Filminstitut und dem Deutschen Filmmuseum unter einem Dach am Schaumainkai zusammengeführt wurde.

Quelle und das ganze Programm: www.deutsches-filminstitut.de