Berlinale 2016: Perspektive Deutsches Kino im Filmmuseum Potsdam

Wie in jedem Jahr zeigt das Filmmuseum Potsdam vom 22. bis zum 26. Februar, seit 2015 unter dem Titel "Berlinale Spotlight", Filme der Sektion Perspektive Deutsches Kino. Im Anschluß an die Vorführungen gibt es die Möglicheit für Gespräche mit den Filmemachern/-macherinnen, die zu allen Vorführungen anwesend sein werden.

Die Herausforderung in diesem Jahrgang lautet "Unsichtbares sichtbar machen".

MO, 22.Februar, 18:30 Uhr
"Wir sind die Flut" R: Sebastian Hilger, D: Max Mauff, Lana Cooper, Gro Swantje Kohlhof, D 2016, 85'
Vor 15 Jahren ist vor der Küste von Windholm das Meer verschwunden. Zwei junge Physiker machen sich auf, das geheimnisvolle Phänomen zu untersuchen. Doch der leere Meeresboden konfrontiert sie mit einem lange verdrängten Verlust.

MO, 22.Februar, 20:30 Uhr
"Liebmann"
R: Jules Herrmann, D: Godehard Giese, Fabian Ara, Adeline Moreau, D 2016, 82'
Der Lehrer Antek Liebmann lässt sein Leben in Deutschland hinter sich und mietet sich im sommerlichen Nordfrankreich ein. Doch bevor er ein neues Leben beginnen kann, muss er sich den Geistern seiner Vergangenheit stellen.

DI, 23. Februar, 17:00 Uhr
"Pallasseum – Unsichtbare Stadt" R: Manuel Inacker, D 2015, Dok., 25'
"A Quiet Place" R: Ronny Dörfler, D: Madalina Craiu, Serban Pavlu, Oana Rusu, D/Rumänien 2015, OmU, 24'
2000 Organismen in 517 Wohnzellen formen ein Korallenriff aus Beton und Stahl. Der Dokumentarfilm "Pallasseum" ist das Porträt einer unsichtbaren Stadt.
In "A Quiet Place" kehrt Cristina, eine junge Frau mit bewegter Vergangenheit, nach Jahren zu ihrer Familie zurück. Alles andere als herzlich empfangen, wird sie zudem Zeugin des Konflikts zwischen ihrer jüngeren Schwester Marina und dem übermächtigen Vater. Cristina kann nicht tatenlos zusehen und fordert den Vater mit ungewohnter Stärke heraus.

MI, 24. Februar, 18:30 Uhr
"Toro" R: Martin Hawie; D: Paul Wollin, Miguel Dagger, Leni Speidel, D 2015, 83'
Der reizbare Toro und der sensible Victor verdienen ihr Geld in der Prostitution. Während Toro eisern für eine gemeinsame Zukunft in seiner Heimat Polen spart, zerbricht Victor zunehmend an seinem Drogenkonsum. Als Geldschulden ihn einholen, setzt Victor ihre Freundschaft aufs Spiel. In schwarz-weißen Bildern erzählt Toro diese Geschichte zweier Freunde, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

MI, 24. Februar, 20:30 Uhr
"Die Prüfung" R: Till Harms, D 2016, Dok., 94'
687 Bewerber, 10 Plätze, 9 Dozenten in 10 Tagen. Die jährliche Aufnahmeprüfung an der staatlichen Schauspielschule Hannover ist nicht nur eine Herausforderung für die Bewerber, sondern auch eine Belastungsprobe für das Kollegium. Nah an den Dozenten und Professoren richtet der Film den Fokus auf die unbekannte Seite – die der Prüfungskommission. Man lernt deren Mitglieder als Menschen kennen, die sich und ihre Maßstäbe ständig hinterfragen und leidenschaftlich für Ihre persönlichen Favoriten kämpfen. Das erste Mal öffnet sich in Deutschland ein solches Auswahlgremium für die Kamera. Drei Jahre Vorarbeit waren dafür nötig. Ein einzigartiger Blick hinter die Kulissen des Hochschulbetriebs, eine ungeschminkte Sicht auf den Traumberuf Schauspieler.

DO, 25. Februar, 18:30 Uhr
"Meteorstraße"
R: Aline Fischer, D: Hussein Eliraqui, Oktay Özdemir, Bodo Goldbeck, D 2016, 86'
Mohammed, 18, lebt mit seinem exzentrischen und draufgängerischen Bruder Lakhdar, 27, in der heruntergekommenen, ehemaligen Wohnung der Eltern am Tegeler Flughafen in Berlin. Der junge Palästinenser, der eine Leidenschaft für Motorräder hat, sucht nach Orientierung in einer Welt von Männern. Zwischen dem Wahnsinn seines possessiven Bruders Lakhdar und der prekären Arbeit in der Motorradwerkstatt wird Mohammed zunehmend haltlos, entfremdet sich von seiner Umgebung und trifft einen radikalen Entschluss.

DO, 25. Februar, 20:30 Uhr
"Valentina" R: Maximilian Feldmann, D/Mazedonien 2016, Dok., OmU, 51'
"Kreis mit vier Ecken" R: Katarina Stanković; D: Dobrila Stojnić, Marta Bjelica, Francisco Márquez González, D/Mexico/Serbien 2015, OmU, 24'
"Valentina" porträtiert eine Armensiedlung im Roma-Viertel. Die 10-jährige Valentina lädt uns zu ihrer Familie ein. Skurrile Anekdoten, Tagträume und dokumentarische Beobachtungen. Ein Film, so lebensprall wie seine streunende Heldin.
In "Kreis mit vier Ecken" wandert ein junger Mann, begleitet von seinem Freund, durch Guanajuato. Die Stadt, sein Zuhause, steckt für ihn voller Glück und Erinnerungen. Im Tausende Kilometer entfernten Serbien laufen die Geschichten von vier Frauen zusammen. Der Geist der großen mexikanischen Malerin Frida Kahlo schwebt über den assoziativen Erzählsträngen.

FR, 26. Februar, 18:00
"Wer ist Oda Jaune?" R: Kamilla Pfeffer, D 2016, Dok., 75'
Zwei Jahre dauerte es, bis die Regisseurin Kamilla Pfeffer die faszinierende Malerin für den Film gewinnen konnte. Mehrere Wochen wollen Regisseurin und Kamerafrau dabei sein, wenn neue Werke für eine Ausstellung entstehen. Ein Vorhaben, das sich schon bald als mittelschweres Problem erweist. Es gilt, dramaturgische Auswege zu finden. Entstanden ist ein nahes, zunehmend intimes Porträt.

FR, 26. Februar, 20:00
"Lotte" R: Julius Schultheiß, D: Karin Hanczewski, Zita Aretz, Paul Matzke, D 2015, 76'
Lotte führt ein bewegtes Leben in Berlin. In ihrer Stammkneipe trifft sie eines Nachts auf einen fast vergessenen Bekannten. Am nächsten Tag bringt sie einem Mädchen einen verlorenen Schlüsselanhänger ins Krankenhaus. Das Mädchen behauptet, ihre Tochter zu sein. Als die beiden zusammen ziehen, sind die Probleme aufgrund von Lottes Lebenswandel vorprogrammiert. Eine Wette soll ihr helfen, mit Ihrer Vergangenheit ins Reine zu kommen.

FR, 26. Februar, 22:00
"Agonie" R: David Clay Diaz, D: Samuel Schneider, Alexander Srtschin, Alexandra Schmidt, D/Ö 2015, 93'
Am 29. November tötet ein junger Mann seine Liebhaberin und zerstückelt die Leiche. Kopf, Torso und Gliedmaßen werden in verschiedenen Müllcontainern in Wien verteilt gefunden. Über das Motiv herrscht völlige Unklarheit.

Quelle: www.filmmuseum-potsdam.de