Die Retrospektive der Internationalen Filmfestspiele Berlin ist alljährlich einem bedeutenden Regisseur oder einem filmhistorischen Thema gewidmet. Die populäre Sektion, in der jüngere Zuschauer oft zum ersten Mal Gelegenheit haben, ein Lebenswerk, eine Filmepoche, ein Genre im Zusammenhang zu sehen, und die auch ausgewiesenen Fachleuten immer wieder Gelegenheit zu überraschenden Entdeckungen bietet, wird seit 1977 von der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen verantwortet.
Die Retrospektive "Die rote Traumfabrik. Meschrabpom-Film und Prometheus 1921 – 1936" markiert 2012 den Auftakt einer langfristigen Kooperation mit dem Museum of Modern Art (MoMA). Rainer Rother, Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek und Leiter der Retrospektive: "Ich freue mich sehr, dass wir die New Yorker Kollegen als neue Partner gewinnen konnten. Mit ihnen verbindet uns eine lange und freundschaftliche Geschichte. Diese neue Partnerschaft ermöglicht es, das Angebot der Retrospektive und damit das Ergebnis einer aufwändigen, oft mehrjährigen Vorbereitung international noch umfassender bekannt zu machen." Das Museum of Modern Art wird im April 2012 große Teile der diesjährigen Retrospektive unter dem Titel "The Red Dream Factory" zeigen und so dem New Yorker Publikum einen Blick auf eine wenig bekannte, gleichwohl für die Entwicklung der internationalen Filmsprache äußerst folgenreiche Periode der Filmgeschichte ermöglichen.
Künftig werden die Internationalen Filmfestspiele Berlin, die Deutsche Kinemathek und das Museum of Modern Art bei der Auswahl der Themen und bei der Kuratierung der Retrospektiven eng kooperieren. "Die Partnerschaft zwischen dem MoMA, der Deutschen Kinemathek und der Berlinale markiert den Höhepunkt einer jahrzehntelangen Tradition der Zusammenarbeit und des intellektuellen Austauschs zwischen unseren Institutionen. Die Gelegenheit, gemeinsam die diesjährige Retrospektive der Berlinale zu organisieren und zu präsentieren, zeigt auf konsequente und sichtbare Weise unser gemeinsames Engagement. Wir freuen uns, diese wichtige neue Phase unserer Partnerschaft bekannt zu geben", sagt Rajendra Roy, Celeste Bartos Chefkurator für Film am MoMA.
Schon in der Vergangenheit haben die Deutsche Kinemathek und das MoMA in ähnlicher Weise zusammengearbeitet: so bei der großen Filmreihe East Side –West Side. Schätze aus dem Filmarchiv des MoMA, die 2004 in Berlin zu sehen war, oder bei der umfangreichen Präsentation Weimar Cinema, 1919–1933: Daydreams and Nightmares 2010/11 in New York. Auch die Internationalen Filmfestspiele Berlin pflegen seit langem ein enges Verhältnis zum Museum of Modern Art: Zuletzt hatte Dieter Kosslick im Sommer 2011 die Gelegenheit, unter dem Titel Carte Blanche: Dieter Kosslick, the Culinary Cineaste seine Vision von Film, Kultur, Küche und Umwelt erfolgreich in New York zu präsentieren.
"Durch die Kooperation mit dem MoMA erweitern wir die weltweite Vernetzung der Berlinale und schaffen mehr Nachhaltigkeit im Engagement für filmhistorische Auseinandersetzungen", kommentiert Berlinale-Direktor Dieter Kosslick.
Quelle und weitere Informartionen: www.berlinale.de