Der Stolz der Firma


Lichtbild-Bühne, Nr. 48, 1.8.1914


Die Geschichte kann auch heißen: "Die Geschichte eines Lehrlings" oder "Die Firma heiratet" (II. Teil), denn wir sehen denselben Lehrling Siegmund Lachmann, der auch damals in der erfolgreichen Konfektions-Posse so souverain die Situation beherrschte: es war der tüchtige Ernst Lubitsch, der sich am Donnerstag in der Nacht vor einem Forum von 1000 Eingeladenen im Berliner U.T. in der Friedrichstraße verheiratet hat. – Walter Turszinsky und Jaques Burg haben unter der Regie von Carl Wilhelm den damaligen lustigen Faden 1500 m weiter gesponnen, und so zog denn in drei Akten und einem Epilog noch einmal all’ das Originelle und Charakteristische vor uns vorüber, was die um den Hausvoigteiplatz herum so interessant macht. Köstliche Zwischentitel geben der Sache die eigentliche Würze, und die von Herrn Direktor Glücksmann mit großem Geschick und Witz zusammengestellten köstlichen Musikideen unterstreichen noch sehr geschickt die lustige Chose, in der sich wieder (wie einst im Mai) die Flimmerkünstler Marthe Kriwitz, Victor Arnold und Albert Paulig um Lubitsch scharen, damit die Sache mit Talent, Laune und Geschmack gelingt. Daß sie gelungen ist, bewies der Erfolg, denn man hat trotz Kriegsgefahr und Zensurgebühr, Preissturz und Geldknappheit sorglos und heiter ununterbrochen gelacht.


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