Meine Tochter lebt in Wien

Deutschland 1940 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

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Falk Schwarz
Auf der Jagd nach der verlorenen Tochter
Die Ausgangssituation ist echt „moserisch“. Er grantelt in seinem Kolonialwarenladen, bedient die Kunden freundlich und frech, haspelt sich durch den Tag und ist ein Unruhegeist. Seine Tochter hat geheiratet - ohne Vaters Segen („Meine Tochter ist für mich der verlorene Sohn“) - und der Bräutigam ist dem Vater unbekannt. Sie schickt eine Postkarte, wo sie in einem Riesenauto sitzt. So, so, denkt der krämernde Vater, meine Tochter ist eine „Gnädige“. In Wahrheit ist sie die Kammerzofe der Gnädigen, deren Mann Felix (überraschend wendig: Hans Olden) alles andre als treu ist - denn auch sie haben gerade geheiratet und kennen ihre Schwiegereltern nicht. Davon lebt der Film. Kommt also der Moser in Wien an, verschafft sich Zutritt zur Villa, erwischt den Felix beim Fremdgehen, denkt, dass er sein Schwiegersohn ist und seine Tochter betrügt, wird handgreiflich, sagt allen und jeden die Meinung, bis natürlich zum Schluss alles herauskommt. Wobei der Papa der Hausherrin (Theodor Danegger) einen hinreissenden Wutanfall hinlegt und sich gar nicht mehr beruhigen kann. Also eine sehr gekonnte Verwechslungskomödie. - Regisseur E.W. Emo lässt Moser freie Hand und wer sich an solch turbulenten Situationen erfreut, ist bestens unterhalten. Es hat auch gar keinen Sinn, jetzt ein „Aber“ vorzubringen, vielleicht wegen der dürftigen Story, denn man muss bloss auf das Produktionsdatum schauen: 1940. Produzent Karl Hartl hatte alle Hände voll zu tun, seine "Wien Film" so zu steuern, dass sie sich den Auflagen aus Berlin entwinden konnte und er keine Nazifilme drehen musste. Also lieber Wiener Schmäh, der lachen macht. Da war Moser immer eine sichere Bank. Dass er natürlich auch schauspielern kann, versteht sich: als er die Zeichnungen des Hausherrn von einem feschen, halb bis ganz ausgezogenen Maderl bewundert, wird ihm ganz heiss. „Sie ist ein Rasseweib und hat schöne Haxerln“, stellt er trocken fest. Doch er findet schnell wieder zu sich zurück. „Ich bin kein Protz, aber ich bin situiert“. Glauben wir ihm sofort.

Credits

Regie

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Produktionsfirma

Produzent

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Produktionsfirma

Produzent

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 03.07.1940

Aufführung:

Uraufführung (DE): 16.07.1940

Titel

  • Originaltitel (DE) Meine Tochter lebt in Wien

Fassungen

Original

Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 03.07.1940

Aufführung:

Uraufführung (DE): 16.07.1940