Inhalt
Inmitten eines einsamen Bergsees lebt ein alter buddhistischer Mönch mit seinem jungen Schüler auf einem schwimmenden Tempel. Die einzelnen Lebensphasen des jungen Mönchs, Kindheit, Jugend, Erwachsensein und Alter, werden parabelhaft im Rhythmus der Jahreszeiten dargestellt. Liebe, Leidenschaft, Sehnsucht und Zorn des Jungen stehen dabei der Weisheit des alten Mannes gegenüber. Endlich schließt sich der Kreis: Der geläuterte und herangereifte junge Mann übernimmt die Rolle des Alten. Kim Ki-duk selbst spielt im Film den erwachsen gewordenen Schüler.
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Sommer. Der inzwischen herangewachsene Junge kann dem vorläufigen Ende des asketischen Lebens entgegensehen. Und tut das umso freudiger, als er sich in eine junge Frau verliebt, die seinem Meister zur Heilung ihrer Krankheit von der Mutter anvertraut worden ist. Diesem hübschen Mädchen zuliebe verlässt er den väterlichen Lehrer.
Herbst. Der inzwischen erwachsene Schüler kehrt zu seinem mittlerweile ergrauten Meister zurück. Er hat einen Mord begangen und sucht, von zwei Polizisten verfolgt, Rat bei dem lebenserfahrenen Mönch. Dieser unterwirft den verlorenen Sohn einem Bußritual, bei dem er den Text des für die buddhistische Lehre zentralen Diamant-Sutras auf die Holzplanken der Flussinsel malen muss – mit dem Schwanz einer maunzenden Katze als Pinsel.
Winter. Die Polizeikommissare Ji und Choi sind des Mörders habhaft geworden, der seine Strafe hinter Gefängnismauern absitzen muss. Nach Verbüßung seiner Haft kehrt er auf die Insel zurück, auf der inzwischen der Meister gestorben ist. Aus dem Schüler von einst ist nun selbst ein geläuterter Mönch geworden, dem eine verzweifelte junge Frau, die ihre Identität nicht preisgibt, ihr Kind zur Erziehung anvertraut. Und so beginnt der Kreislauf von Leben und Tod von vorn...
Der koreanische Regisseur Kim Ki-Duk („Samaria“, „Bin-Jip“) ist mit „Frühling, Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling“ ein spirituelles Drama gelungen, das in fünf Kapiteln die Entwicklungsphasen des Menschen im jahreszeitlichen Zyklus der Natur mit kontemplativen Einstellungen spiegelt vor dem Hintergrund der schicksalhaften Verbindung zwischen Mensch und Natur.
Kim Ki-Duk im Pandora-Presseheft: „Meine Absicht war es, Fröhlichkeit, Wut, Leid und Freude in unserem Leben im Laufe der vier Jahreszeiten und des Lebens eines Mönchs darzustellen, der in einem Tempel im Jusan See lebt, nur von der Natur umgeben. Die fünf Geschichten vom kindlichen Mönch, vom heranwachsenden Mönch, dem erwachsenen Mönch, dem älteren Mönch und dem alten Mönch spiegeln sich in den Bildern der einzelnen Jahreszeiten. Es geht um die Bedeutung der Reife in unserem Leben, wie wir uns entwickeln, um die Grausamkeit von Unschuld, das Besessensein von Begierden und den Schmerz mörderischer Intentionen.“
Pitt Herrmann