Achtundzwanzig - Der Weg entsteht im Gehen

Deutschland 2023-2025 Dokumentarfilm

Inhalt

Nach "Vierzehn - Erwachsen in 9 Monaten" (2012) und "Achtzehn - Wagnis Leben" (2014), der dritte Teil der Kino-Langzeitdokumentation von Cornelia Grünberg über die vier jungen Mütter Lisa, Fabienne, Laura und Steffi, die erst 14 Jahre alt waren, als sie ungewollt schwanger wurden. Trotz der frühen Verantwortung brachten sie ihre Kinder – Leyla, Valentin, Stella Luna und Jason – zur Welt und meisterten die Herausforderungen ihres jungen Lebens. Heute sind ihre Kinder so alt wie die Mütter damals, und der Film blickt zurück auf die vergangenen 15 Jahre. Die jungen Frauen erzählen, wie es war, als Teenager plötzlich für ein Kind sorgen zu müssen, welche Erfahrungen sie geprägt haben und wie ihr Leben heute aussieht. Zudem kommen auch die Kinder zu Wort und teilen ihre Perspektive auf ihre Kindheit und ihr heutiges Leben. 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Die Regisseurin Cornelia Grünberg hat seit 2008 vier junge Frauen, Lisa, Steffi, Laura und Fabienne, die im Alter von nur 14 Jahren ungewollt schwanger wurden und sich gegen alle Vorurteile und Bedenken für ihre Kinder Leyla, Valentin, Stella Luna und Jason entschieden haben, über 15 Jahre begleitet. Aus dieser Langzeitdokumentation ist nach „14 – Erwachsen in neun Monaten” (2012) und „18 – Wagnis Leben” (2014) nun zehn Jahre später mit „28 – Der Weg entsteht im Gehen” ein dritter Film entstanden.

Der noch einmal auf den Anfang zurückblickt, die nicht nur im übertragenen Sinn schwierige (Frühchen-) Geburt der Mutterschaft von Minderjährigen, die für mächtig Aufsehen in den beteiligten Familien wie unter den Klassenkameraden sorgten. Immerhin waren zwei der kaum älteren Väter dabei. Während Lisa selbstbewusst mit Baby im Schulunterricht erschien, machten sich andere in der Öffentlichkeit älter, um lästigen Diskussionen aus dem Weg zu gehen.

Das „Wagnis Leben“ konnte das Quartett erst richtig mit der Volljährigkeit eingehen: Die vier jungen Frauen erhielten das Sorgerecht für ihre Kinder und damit die volle Verantwortung. Sie mussten damit umzugehen lernen, dass die gerechte Rollenverteilung zwischen Mann und Frau im Beruf wie in der Familie ein langer Entwicklungsprozess ist. Laura hat sich nicht beirren lassen und als Bauingenieurin Karriere gemacht – auch wenn sie heute manchmal denkt, dass sie es im Beruf einfacher gehabt hätte, wenn sie als Mann geboren worden wäre.

Alle vier hatten nicht nur mit allgemeinen gesellschaftlichen Vorurteilen zu kämpfen, sondern mit ganz konkreten: So wollte eine Schuldirektorin Jason nicht in die Regelklasse einschulen, sondern in die Sonderschule. Ihre Begründung: Als Kind einer Minderjährigen könne er nicht altersgemäß entwickelt sein. Steffi kämpfte mit Erfolg um Jasons Einschulung in die Regelschule, in der Jason heute einer der besten in seiner Klasse.

„Der Weg entsteht im Gehen“ kann Valentin nur unterstreichen, der wie einige andere der Kinder, die heute wie ihre Mütter damals Teenager sind, erstmals zu Wort kommt. Er schaut immer noch erstaunt auf die Bilder seiner komplizierten Geburt, von der nur noch Narben auf seinem Bauch zurückgeblieben sind. Die Musiktherapie hat dem einstigen „Problemkind“ im Baby-Quartett auf die Beine geholfen, auch wenn diese etwas kürzer ausgefallen sind als bei seinen gleichaltrigen Freunden.

Cornelia Grünbergs Film ist absichtsvoll unstrukturiert, zu unterschiedlich ist das Reflexionsniveau der Protagonistinnen, die stets in Kontakt miteinander geblieben sind, zu unterschiedlich hat sich ihr Leben in den vergangenen zehn Jahren entwickelt. Lisa etwa ist inzwischen mehrfache Mutter und erneut schwanger. Sie lebt seit geraumer Zeit auf Hawaii in einer völlig anderen (Männer-) Welt und tauscht ihre Erfahrungen via Skype mit den anderen aus.

Es gibt nur individuelle Lösungen, keine allgemeingültigen Rezepte. Auch einige Kinder der einstigen Kindfrauen sind miteinander befreundet, erleben nun die Trennung der Eltern, das Hin und Her in Patchwork-Familien. Aber auch Glücksmomente einer sehr emotionalen Hochzeit, bei der der um einiges ältere Mann viel Verständnis für das Kind, das seine Gattin mit in die Ehe gebracht hat, entwickelt. Der Rückblick auf 15 Jahre gelebtes Leben, auf Entscheidungen und die Konsequenzen daraus ist zugleich ein Blick nach vorn auf Pläne und Hoffnungen für die Zukunft.

Andreas und Cornelia Grünberg im Kinostar-Presseheft: „Wir haben den vier Frauen und ihren Kindern den Raum gegeben, darüber zu sprechen, was aus ihren Vorstellungen, Wünschen und Träumen von damals geworden ist, wie sie sich heute selbst sehen, wo sie heute stehen. Dafür haben wir starke Bilder und Situationen gefunden. Wir haben mit ihnen gemeinsam die wichtigsten Wendepunkte, Erlebnisse, Schicksalsschläge und Glücksmomente betrachtet, die sie zu dem gemacht haben, was sie heute sind. Dazu haben wir auch bisher ungenutztes Filmmaterial verwendet, um so visuell wie möglich erzählen zu können. Denn das ‚Wagnis Leben‘ hielt für sie alle große Herausforderungen bereit, denen sie sich stellen mussten - Schulabschluss, Ausbildung, die Erziehung der Kinder, die Beziehungen zu den Kindsvätern, zu den eigenen Eltern. Es kamen weitere Kinder hinzu, es gab Hochzeiten, Trennungen, sogar Todesfälle.“

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Länge:
121 min
Format:
DCP
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 03.02.2025, 265507, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Kinostart (DE): 09.10.2025;
Uraufführung (DE): 09.10.2025, Saarbrücken, Let's DOK, Kino Achteinhalb

Titel

  • Weiterer Titel (DE) 28 - Prinzip Hoffnung
  • Originaltitel (DE) Achtundzwanzig - Der Weg entsteht im Gehen
  • Verleihtitel (eng) Twenty-Eight - The Path is Made by Walking

Fassungen

Original

Länge:
121 min
Format:
DCP
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 03.02.2025, 265507, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Kinostart (DE): 09.10.2025;
Uraufführung (DE): 09.10.2025, Saarbrücken, Let's DOK, Kino Achteinhalb