FFF Bayern fördert 34 Filmprojekte mit insgesamt 6,4 Mio. Euro

Der Vergabeausschuss des FFF Bayern hat gestern getagt und entschieden, 34 Projekte mit insgesamt 6,4 Mio. Euro zu unterstützen. Dabei gehen allein fast 3,5 Mio. Euro an drei Kinofilme, die jeweils mit mindestens 1 Mio. Euro in der Produktion gefördert werden.

Produktion Kinofilm

Mit 4,9 Mio. Euro unterstützt der FFF die Produktion von neun Kinofilmen. 1,25 Mio. Euro gehen an "Der Ballon" (AT, herbx Film) von Michael Bully Herbig nach einem Buch von Kit Hopkins und Thilo Röscheisen. Die Geschichte spielt 1979 in Thüringen und erzählt von der spektakulären Flucht zweier Familien, die mit einem selbstgebauten Heißluftballon aus der DDR in den Westen geflohen sind. Die Dreharbeiten finden zum größten Teil in Bayern on location und in den Bavaria-Studios statt sowie in Berlin.

Mit 1,2 Mio. Euro fördert der FFF die Produktion von "Fack Ju Göhte 3" (Constantin Film Produktion). Mit diesem Projekt beendet Autor und Regisseur Bora Dagtekin die Trilogie um den "Lehrer" Zeki Müller und seine Problemschüler in der Goethe-Gesamtschule. Gedreht wird komplett in Bayern.

1 Mio. Euro geht an "Der kleine König Dezember" (collina Filmproduktion), die Verfilmung des gleichnamiges Buches von Axel Hacke, der auch gemeinsam mit Ulrich Limmer das Drehbuch verfasst hat. Regie führt Dagmar Seume. Hauptfigur ist der Ingenieur Viktor, der nur glaubt, was er sieht, dem jedoch nach der Trennung von seiner Frau plötzlich die Fantasiefigur seiner Kindheit wieder erscheint: der bleistiftgroße König Dezember, mit dessen Hilfe Viktor seine Frau wiedergewinnen möchte - zunächst. Das Projekt wird als bayerisch-luxemburgische Koproduktion realisiert, die Dreharbeiten finden in Bayern und Luxemburg statt.

In der Oberpfalz dreht Autor und Regisseur Oliver Haffner mit 450.000 Euro FFF Förderung sein aktuelles Projekt, das auf wahren Begebenheiten beruht: "Wackersdorf" (if... Productions) handelt von den Plänen, im oberpfälzischen Landkreis Schwandorf eine atomare Wiederaufbereitungsanlage zu bauen. Protagonist ist Landrat Hans Schuierer, der zu Beginn als Befürworter des Baus den Widerstand der Bevölkerung nicht ernst nimmt - bis ihm klar wird, dass er selbst die Gefahr unterschätzt hat. Entmachtet schließt er sich den Protestierenden an und versucht, den Bau zu verhindern.

Mit 300.000 Euro FFF Förderung wird Oscar®-Preisträgerin Caroline Link die Verfilmung von Hape Kerkelings autobiographischem Roman "Der Junge muss an die frische Luft" (Ufa Fiction) inszenieren. Der Film spielt weitestgehend in der Zeit der frühen 1970er Jahre in Deutschland; das Drehbuch stammt von Ruth Toma.

Um die künstlerische Auseinandersetzung mit Politik und Gesellschaft geht es im Dokumentarfilm "Body of Truth" von Evelyn Schels (Indi Film, 100.000 Euro). Die Autorin und Regisseurin befasst sich darin mit den Biographien und dem Schaffen von Marina Abramović, Sigalit Landau, Katharina Sieverding und Shirin Neshat, vier Künstlerinnen, die historische und aktuelle Konflikte mit radikaler Körperinszenierung ausdrücken. Gedreht wird in New York, Deutschland und Israel.

Produktion Fernsehfilm

Drei Produktionen für das Fernsehen fördert der FFF mit insgesamt 350.000 Euro. Darunter "Lieselotte" (Wunderwerk, 200.000), die Verfilmung der beliebten Bilderbuch-Reihe von Alexander Steffensmeier als Animationsserie für das ZDF. Regie führen Dieter Riepenhausen und Cherifa Bakhti, Autoren sind Martin Lickleder, Claudia Kaiser und Lisa Clodt. Sie erzählen in 52 x 7 Minuten die Geschichten der charmanten und neugierigen Kuh Lieselotte, die dem Postboten hilft und als erste Postkuh in die Kinderbuchgeschichte eingegangen ist.

Nachwuchsfilme

325.000 Euro gehen an fünf Projekte junger Filmemacher: vier Abschlussfilme und eine Webserie. Eva Trobisch wird ihren ersten langen Film mit 185.000 Euro FFF Förderung (darin enthalten sind 35.000 Euro Erfolgsdarlehen des Koproduzenten Starhaus Filmproduktion) realisieren. In "Alles gut" (Trimaphilm Goetze und Trauer), dessen Drehbuch die Autorin und Regisseurin nach ihrem Studium an der HFF München an der London Film School entwickelt hat, erzählt sie von einer Frau, die auf verschiedenen Ebenen scheitert, aber kein Opfer sein möchte. Sogar eine Vergewaltigung verdrängt sie. Aber das hat schlimme Folgen.

Die 2. Staffel der Webserie "Ebersberg" (Weiss Entertainment) unterstützt der FFF mit 30.000 Euro. Im Genre des Mystery-Thrillers ermitteln die Kommissare Moser und Pfadl in paranormalen Gefilden. Autor und Regisseur ist Manuel Weiss, der auch die erste Staffel entwickelt und inszeniert hat. Diese ist auf verschiedenen Streaming-Plattformen verfügbar.

Projektentwicklung

Fünf Produktionsfirmen entwickeln mit insgesamt 189.000 Euro FFF Förderung Projekte. Darunter die Firma schöne neue Filme (70.000 Euro), die mit "Schleicher" die Geschichte der Weimarer Republik aus Sicht von General Kurt von Schleicher erzählt. Der Stoff wird als Serie entwickelt, Showrunner ist Falco Jagau. Um einen lebensmüden Misanthropen geht es in "Die schwarze Madonna" (Nominal Film, 45.000 Euro). Dieser landet nach einem Suizidversuch im Krankenhaus, wo er eine Medizinstudentin kennenlernt, die ihm neuen Lebensmut schenkt. Allerdings hat sie ein trauriges Geheimnis, von dem er bald erfährt. Regie wird Tomasz Emil Rudzik führen, gemeinsam mit Eldar Grigorian hat er auch das FFF-geförderte Drehbuch geschrieben.

Drehbuch

Drei Drehbücher fördert der FFF Bayern mit jeweils 30.000 Euro. Eines davon heißt "Marlene erzwingt sich die Liebe" (Peter Heilrath Filmproduktion) und handelt von einer Frau namens Marlene, die auf allen Ebenen gescheitert ist und sich verzweifelt in den Pfleger ihres gelähmten Vaters verliebt - einen jungen Mann, der aus Syrien geflüchtet ist und hofft, dass seine eigene kleine Familie nachkommt. Marlene nutzt seine Hoffnung aus, und er wiederum nutzt ihre Hingabe aus. Als Marlenes Vater stirbt, droht das Gebilde zusammenzubrechen. Entwickelt hat den Stoff die Autorin Barbara te Kock in der Drehbuchwerkstatt München.

Verleih und Vertrieb

Mit 475.000 Euro Verleihförderung starten neun Filme im Kino: "Bullyparade - Der Film", "Grießnockerlaffäre", "Tigermilch", "In Zeiten des abnehmenden Lichts", "Maria Mafiosi", "Ganz große Oper", "Code of Survival", "Einmal bitte alles" und "Amelie rennt".

Details zu allen Projekten finden Sie hier

Quelle: www.fff-bayern.de