Urlaub vom Leben

Deutschland 2004/2005 Spielfilm

Summary

Holiday From Life

In fact, the bank clerk Rolf Köster has everything that a man in a middle-class life could ever wish for: a secure job, a nice pretty house of their own as well as two nice kids and a very nice caring wife. Yet, it is precisely this absolutely average normalness which seems to be driving Rolf gradually crazy. When his boss tells him to take a week off work, Rolf breaks out of his finely tuned routine life. Without telling his family of his “forced time off”, he leaves the house everyday at the usual time – and tries to enjoy his days of “freedom”. At first he is not quite so successful. That is, until he meets the eccentric taxi driver Sophie. Through her, he learns to free himself from the pressures and drag of daily life. Yet, the week does not only hold happy surprises for Klaus.

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Rolf Köster ist Ende vierzig, verheiratet, Vater zweier Kinder und seit mehr als zehn Jahren Kassierer einer mittelgroßen Filiale der Sparkasse Bremen. Es ist das unbeirrbar disziplinierte Leben des Angestellten ohne materielle Sorgen, das seinen gewohnten Gang geht, obwohl es privat weit weniger routiniert verläuft als beruflich. Von einer Midlife Crisis kann bei Rolf nicht die Rede sein, zu wenig interessiert er sich für seine unmittelbare Umwelt, die Kollegen in der Bank ebenso eingeschlossen wie die eigene Familie.

Seine Frau Helga nimmt ihm die Betreuung der beiden eigenwilligen, ja schwierigen Kinder weitgehend ab, schon um alles und alle stets unter Kontrolle zu haben. Sie ist Lehrerin an der Schule, auf die ihre zwölfjährige Tochter Berit geht, ein etwas versponnenes, ernstes Mädchen, das Probleme hat, unter ihren Klassenkameradinnen Freundschaften zu schließen. Viel lieber beschäftigt sie sich mit Problemen, die für Gleichaltrige keine Rolle spielen: Berit interessiert sich für demenzkranke Menschen, besucht mehrfach ein Pflegeheim, informiert sich über Menschen, für die die Welt auf dem Kopf steht.

Ihr jüngerer, kurz vor der Einschulung stehender Bruder Paul benimmt sich merkwürdig und scheint nur bei Berit auf Verständnis zu stoßen: Der Siebenjährige will buchstäblich stets mit dem Kopf durch die Wand, weshalb er, um Kopfverletzungen zu vermeiden, stets mit einem Helm durchs Leben geht – daheim wie im Kindergarten.

Rolf, der vor dem Frühstück, das er freudlos nach der Eieruhr zu sich nimmt, einige Runden im nahen Stadion joggt, fühlt sich körperlich unwohl. Als ein befreundeter Arzt keine physischen Ursachen findet, alle (Blut-) Werte liegen im normalen Bereich, gibt er ihm eine schier unlösbare Aufgabe: Rolf soll drei Dinge zu Papier bringen, die ihn glücklich machen. Er findet nicht ein einziges und als ihm auch in seinem Sparkassen-Glaskäfig plötzlich übel wird, schickt ihn sein Chef kurzerhand für eine Woche in den Erholungsurlaub.

Rolf gelingt es nicht, seiner Familie davon zu erzählen. Zu sehr ist seine Gattin damit beschäftigt, mit ihrer Klasse ein Theaterstück einzuüben. Zum Kulissenbau muss sogar die eigene Garage herhalten und die Wohnung mutiert zum einzigartigen Malersaal. So beschließt er, in der ihm unvermutet geschenkten Woche ein Doppelleben zu führen. Rolf geht wie üblich jeden Morgen aus dem Haus – und scheinbar zur Arbeit. In Wirklichkeit jedoch unternimmt er, begleitet von der jungen, chaotischen Taxifahrerin Sophie (ein Engel mit viel menschlicher Wärme: Meret Becker), Entdeckungsreisen durch seine nächste Umgebung, auf denen er den Menschen seiner Stadt neu begegnet – angefangen vom verschrobenen, hundeliebenden Nachbarn Laruzo über Zufallsbegegnungen im Taxi bis hin zu seinen Kindern, deren Verhalten er allmählich zu verstehen scheint und mit denen er regelrecht Freundschaft schließt.

Als Rolf seine Frau zufällig in einem Supermarkt sieht, beginnt er sie heimlich zu beobachten. Er wird neugierig, wer sich eigentlich hinter dem Menschen verbirgt, mit dem er schon so viele Jahre zusammenlebt und den er in letzter Zeit kaum wahrgenommen hat. So kommt er dahinter, dass Helga ein Verhältnis mit dem Schulleiter hat. Nach und nach beginnt Rolf, sein Leben mit anderen Augen zu sehen. Am Ende seiner Urlaubswoche wird er zwar die Gattin verloren, aber die Neugierde auf sich und das Leben zurückgewonnen haben...

Bereits mit ihrem Kurzfilm „Meine Eltern“ gewann die 28-jährige Neele Leana Vollmar 2003 bei den Hofer Filmtagen den Kodak-Förderpreis. Zahlreiche Einladungen zu internationalen Festivals folgten – und nun „Urlaub vom Leben“, ihr Diplom-Abschlussfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg. Die melancholische Komödie reüssierte bei der Uraufführung in Hof sowie in der Folge bei knapp einem halben Dutzend weiterer Festivals.

„Urlaub vom Leben“ ist ein stiller, realistischer Film, der erzählt, wie ein Familienvater sich und seiner Familie etwas von der Leichtigkeit zurückerobert, die in der lähmenden Routine des Alltags zu oft verloren geht. Die kurze Freundschaft mit Sophie („Die Straßen und ich stehen ein bisschen auf Kriegsfuß“) gibt Rolfs Leben eine entscheidende Wendung, wobei Nele Leana Vollmar am Ende offen lässt, ob diese das Glücksversprechen des Filmtitels einhält. Die Erstausstrahlung erfolgte am 4. Juli 2007 im ZDF.

Meret Becker im Presseheft: „Das Schöne bei der Rolle ist, dass sie zwei Ebenen hat, dass man sie real lesen kann, dass man sie aber auch wie ein Märchen lesen kann. ’Urlaub vom Leben’ ist ein Film über das, was einem so passiert, dass das Leben stagniert, und da so eine Märchenfigur reinzubringen, finde ich schön. Aber man kann sie natürlich auch ganz real begründen, sie ist nicht wirklich eine Märchenfigur. Es gibt diese Märchenfiguren ja auch im richtigen Leben, die auftauchen, alles aufwirbeln und wieder verschwinden.“

Pitt Herrmann

Credits

Screenplay

Director of photography

Editing

Cast

Producer

All Credits

Assistant director

Screenplay

Director of photography

Assistant camera

Lighting design

Set design

Editing

Assistant editor

Sound design

Sound

Sound assistant

Audio mixing

Cast

Producer

Line producer

Unit production manager

Location manager

Original distributor

Shoot

    • 04.10.2004 - 12.11.2004: Bremen
Duration:
2371 m, 87 min
Format:
Super16mm - Blow-Up 35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby SR
Screening:

Uraufführung: 26.10.2005, Hof, Internationale Filmtage;
Kinostart (DE): 02.02.2006

Titles

  • Originaltitel (DE) Urlaub vom Leben

Versions

Original

Duration:
2371 m, 87 min
Format:
Super16mm - Blow-Up 35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby SR
Screening:

Uraufführung: 26.10.2005, Hof, Internationale Filmtage;
Kinostart (DE): 02.02.2006

Awards

Studio Hamburg Nachwuchspreis 2006
  • Bester Film