Trautmann

Deutschland Großbritannien 2017/2018 Spielfilm

Summary

Bernd Trautmann, born in 1923 in Bremen, is captured by the British in WWII. During a football match between the prisoners, the goalkeeper is noticed by Jack Friar, manager of an amateur club. Forced upon the team, Trautmann soon surprises on and off the field. Prejudice subsides, friendships start to develop and Trautmann loses his heart not only to football but to his manager’s beautiful daughter Margaret. However, Trautmann could not have foreseen the wave of outrage resulting from his engagement at Man City FC. Thousands take to the streets against the signing of the "Nazi."

Feeling alienated and alone, Trautmann’s and Margaret’s loyalty to each other is being seriously put to the test. But they receive support from an unexpected direction: Rabbi Alexander Altmann, who fled the Nazis, publishes an open letter against the anti-German slogans. Trautmann’s path to acceptance begins and peaks at the 1956 FA Cup Final when he secures victory for Man City by playing on despite a broken neck. Yet fate twists the knife and Trautmann’s son is killed in a car accident. Heartbroken, Trautmann wants to give up. But a whole nation has learned to accept him, and so he starts to prepare for his comeback. For all those who learned to forgive, for those who had lost someone and most of all for his son, who admired him the most, he must step back onto the pitch.

Source: German Films Service & Marketing GmbH

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Heinz17herne
Heinz17herne
Bernd Trautmann, Bremer des Jahrgangs 1923, wo er auch die Liebe zum Fußball entdeckt, wird mit 17 Jahren in die Wehrmacht eingezogen. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges gerät er im Reichswald bei Kleve in britische Kriegsgefangenschaft und wird in St. Helens unweit von Manchester interniert. Der mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnete Fallschirmjäger gerät ins Blickfeld des Sergeanten Smythe, der den jungen Soldaten bezichtigt, aufgrund seiner Kriegsauszeichnung ein Nazi zu sein. Bernd muss Latrinen reinigen und sieht sich auch sonst großen Schikanen und noch größerem Misstrauen ausgesetzt.

Bei einem Fußballspiel unter deutschen Soldaten werden Jack Friar, der das Lager mit Lebensmitteln versorgt, und seine Tochter Margaret auf Bernds Talent als Torwart aufmerksam. Der Coach des gerade stark unter Druck stehenden Provinzclubs St. Helens engagiert ihn für seinen Verein – als „Bert aus Bradfield“. Doch Bernd verleugnet seine deutsche Herkunft nicht, was ihm sogleich offene Feindschaft einbringt: ein „Kraut“ im Tor geht gar nicht. Meint auch Jacks Gattin Clarice, der nicht entgangen ist, dass ihre seit geraumer Zeit verlobte Tochter mit dem Kriegsfeind flirtet.

Der nun sogar, um leichter am Training teilnehmen zu können, vom Umerziehungsprogramm des Lagers befreit und im Friarschen Laden beschäftigt wird – an der Seite Margarets und deren sogleich eifersüchtigen Freundin Betsy. Als das Lager aufgelöst wird und die Gefangenen nach Deutschland zurückkehren, bleibt Bernd, der nun allgemein wertschätzend „Bert“ genannt wird, noch eine Weile - bis zum entscheidenden Relegationsspiel, das er mit Glanzparaden für St. Helens entscheidet. Als Zaungast der Partie zeigt sich Jock Thomson, Manager und Trainer von Manchester City, beeindruckt. Und der Deutsche, der als Kriegsfeind zur Elf Jack Friars kam, verlässt sie als Freund.

Doch noch liegen die Gräuel der Nationalsozialisten, in den englischen Kinos werden Dokumentaraufnahmen aus befreiten Konzentrationslagern gezeigt, die den unterhaltungsdurstigen Besuchern den Magen umdrehen, und des Krieges zu nah an der Gegenwart: „Gegen die Tränen der Hinterbliebenen kommst du nicht an“, warnt Jack seinen potentiellen Schwiegersohn, „und Margaret müsste das mittragen.“ Auch als unverheiratete Freundin trägt sie Berts Probleme mit, als er im Oktober 1949 bei ManCity unterschreibt und ihm auf der ersten Pressekonferenz blanker Hass entgegenschlägt, der sich in heutiger Begrifflichkeit zum Shitstorm auswächst: ein mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichneter Nazi soll das Tor des britischen Traditionsvereins hüten?

„Es ist leichter zu hassen als zu vergeben“: Zusammen mit Rabbi Altmann, dem Vorsteher der jüdischen Gemeinde, gelingt es Margaret, mit einem Offenen Brief die Stimmungslage zu beruhigen – den Rest erledigt ein zuverlässiger Bert Trautmann zwischen den Pfosten. Der Margaret inzwischen geheiratet hat, 1951 kommt der erste Sohn zur Welt. Und fünf Jahre später ist der „Kraut“ endgültig auf der Insel angekommen: beim FA-Cup-Finale gegen Birmingham vor der Queen und 100.000 Fans im Londoner Wembleystadion rettet er ManCity den Sieg – trotz Genickbruchs zwanzig Minuten vor dem Abpfiff. Nur eine einzige falsche Bewegung hätte seinen Tod bedeutet.

Doch Bert kann den Triumph nicht lange auskosten: Er verliert seinen Erstgeborenen John bei einem Autounfall. Zu dessen Beerdigung erscheint auch Sergeant Smythe, der seine Frau und beide Kinder bei einem Bombenangriff der Deutschen verloren hat: der einstige Schleifer im Lager St. Helens bringt den am Boden zerstörten Trautmann dazu, wieder seine Torwarthandschuhe anzuziehen – den Menschen zuliebe, die ihn als deutschen Kriegsgefangenen aufgenommen haben…

Marcus H. Rosenmüller setzt der deutschen Torhüter-Legende „Traut the Kraut“ ein beeindruckendes, am Ende bewegendes Denkmal. Der zweistündige Film ist aber nicht nur ein faszinierendes Biopic über einen phänomenalen Fußballer, dessen Schicksal in der deutschen Heimat so gut wie unbekannt ist, er erzählt auch eine zu Herzen gehende Nachkriegs-Liebesgeschichte zwischen dem Deutschen Bert und der Engländerin Margaret. Ihre allen Vorurteilen der nächsten Umgebung trotzende tiefe, bedingungslose Liebe zueinander steht gerade in diesen unseren Brexit-Zeiten für Versöhnung und Völkerverständigung, für Verzeihen und das Überwinden von Grenzen und Vorurteilen.

Der wahre Bert Trautmann konnte sein Leinwand-Alter-Ego David Kross leider nicht mehr erleben: Er starb im Alter von 89 Jahren 2013 im spanischen La Llosa an einem Herzinfarkt. Marcus H. Rosenmüllers erster in englischer Sprache gedrehter Spielfilm ist hochkarätig besetzt, allen voran mit der schottischen Nachwuchsschauspielerin Freya Mavor in ihrer ersten Hauptrolle. Auch für die Nebenrollen konnten gestandene britische Darsteller wie John Henshaw („Angel's Share – Ein Schluck für die Engel“) oder Gary Lewis („Billy Elliot – I Will Dance“) gewonnen werden.

„Trautmann“, am 1. Oktober 2018 beim Zürich Film Festival uraufgeführt, wird am 5. Juli 2021 in der ARD erstausgestrahlt. Marcus H. Rosenmüller im SquareOne-Presseheft: „Es geht darum, wie wir alle mit Leid umgehen. Ich glaube daran, dass wir irgendwann unsere Unschuld verlieren, dass wir das Unschuldsgenie der Kindheit, die klare Sicht, was gerecht und ungerecht ist in dieser Welt, irgendwann durch das gesellschaftliche Abwetzen verlieren. Dass wir in irgendeinem Strom mitschwimmen und unglaublich mutlos werden. Und dem wiederum hat sich Trautmann widersetzt, er hat sich als Mensch bewiesen. Das ist die große Geste. Und es geht darum, dass in jedem dieser Kriege, die jetzt stattfinden, unschuldige Kinder die größten Opfer sind. Das wollte ich mit diesem Film sagen, eingebettet in eine Fußballgeschichte.“

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Script supervisor

Co-author

Director of photography

Camera operator

Visual effects

Still photography

Lighting design

Property master

Stand-by props

Costume design

Music

Cast

Unit production manager

Location manager

Original distributor

Shoot

    • 06.06.2017 - 11.08.2017: Bayern, England, Nordirland
Duration:
120 min
Format:
DCP, 1:2,39 (CinemaScope)
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 17.12.2018, 180837, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Erstaufführung (DE): 03.10.2018, Hamburg, Filmfest Hamburg;
Kinostart (DE): 14.03.2019

Titles

  • Originaltitel (DE) Trautmann

Versions

Original

Duration:
120 min
Format:
DCP, 1:2,39 (CinemaScope)
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 17.12.2018, 180837, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Erstaufführung (DE): 03.10.2018, Hamburg, Filmfest Hamburg;
Kinostart (DE): 14.03.2019

Awards

Bayerischer Filmpreis 2019
  • Beste Produktion (ex aequo >Werk ohne Autor<)
Gilde Filmpreis 2018
  • Gilde Filmpreis, Preis der Jugendjury
FBW 2018
  • Prädikat: besonders wertvoll