Summary
Following an accident 19-year old Mark is confined to a wheelchair unable to accept he will never walk again. When he tries to kill himself his therapist, Lisa, saves him by promising to make his dream come true: climbing the icy peak of the 13,000 ft high Gran Paradiso in the Alps.
But financial and bureaucratic problems get in the way so Lisa comes up with a daring plan and enlists her friend and colleague Martin who works in a youth prison. It′s a strange group which finally sets off up the mountain: Mark, Lisa with the mentally handicapped odd couple Rosi and Harpo, and Martin with the juvenile delinquents recruited to carry Mark: Wolf, the charismatic leader of fellow inmates Edwin and Rocky, a clumsy skinhead and a streetwise Turk who are always fighting. Physical hardships are soon forgotten as prejudices and mental barriers prove a bigger problem. The quest becomes a painful test of solidarity. The very disparate characters bond as they struggle through the magnificent mountainscape with its limitless horizons. In the end, reaching the peak is no longer an issue. They have learned to appreciate new values: friendship and tolerance. The people who come down are not the ones went up.
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Schnitt. Der 23-jährige Hamburger Mark beim Krafttraining am Barren. Daneben sein Rollstuhl. Seit einem Motorradunfall auf dem Weg zum Gran Paradiso, bei dem sein Vater ums Leben kam, ist er querschnittsgelähmt – und Vollwaise: die Mutter starb bereits vor langer Zeit an Krebs. Mark ist, nachdem er aus Frust gegen einen Arzt gewalttätig geworden ist, zur Reha in einer geschlossenen Abteilung „zwischengelagert“ worden. Allein unter geistig Behinderten in bewusster Selbstisolation selbst in der Mensa wartet er auf ein Zweitgutachten aus den USA. Als dieses Eintrifft und die pessimistische Diagnose der deutschen Ärzte bestätigt, will er sich vom Dach der Einrichtung stürzen – wie immer er samt Rollstuhl und inzwischen beinahe geleerter Whiskeyflasche dort auch hinaufgekommen ist.
Die neue, junge Physiotherapeutin Lisa, die es aus privaten Gründen von München nach Hamburg verschlagen hat, versuchte bisher vergeblich, die emotionale Blockade Marks zu brechen, indem sie ihm etwa die Biographie des nun ebenfalls auf den Rollstuhl angewiesenen vierfachen Superman-Darstellers Christopher Reeve geschenkt hat. Nun kann sie ihn im letzten Moment vor dem tödlichen Sprung abhalten mit dem gewagten Versprechen, ihn auf den 4000 Meter hohen Gipfel des Gran Paradiso zu „bringen“.
Selbst eine Verwarnung des Heimleiters in ihrer Probezeit schüchtert die engagierte Lisa nicht ab, die mit ihrem Studienfreund Martin bald einen Verbündeten gewinnt: der Sozialarbeiter in der JVA Winterhude wählt drei besonders kräftige junge Männer aus, die für Hafterleichterungen bereit sind, sich der sowohl körperlichen als auch mentalen Mammutaufgabe zu stellen. Wolf, ein zu Gewaltausbrüchen neigender, aber wegen guter Führung bereits kurz vor seiner Entlassung stehender Anführertyp, der sich bald als begabter Techniker erweisende türkischstämmige Rocky sowie das blonde biodeutsche Großmaul Edwin sollen Mark in einem an der Uni Rostock gefertigten Spezial-Rollstuhl aus Aluminium und Titan fortbewegen, wenn nötig auf ihren Schultern.
Mit von der Partie auch der geistig behinderte Harpo – damit die Anstaltsleitung den „Abenteuerurlaub für junge Gewalttäter“ als Maßnahme zur Integrationsförderung „verkaufen“ kann: „Das hat noch nie jemand gewagt“. Beim ersten Tankstellen-Stopp gesellt sich mit Harpos Freundin Rosi eine blinde Passagierin hinzu. Nach mancherlei Schwierigkeiten, unterwegs befördert durch einen behindertenfeindlichen Hüttenwirt, zwei hinterlistige Bergsteiger, das schwule Yuppie-Paar lässt bewusst eine Leiter zur Überwindung einer Gletscherspalte in die Tiefe fallen, und eine die Gruppendynamik aushebelnde Liaison zwischen Lisa und Wolf, kommt die am letzten Biwak personell dezimierte Gruppe ans Ziel, wo Mark den Höhenmesser seines Vaters ans Gipfelkreuz hängen kann…
„Gran Paradiso“, von Silke Scheuermann (FAZ vom 13.11.2000) als eine „Kreuzung zwischen Heftchenroman und gut gemeinter Schreibgruppenarbeit“ geschmäht, sonst aber überwiegend positiv bewertet, war für den 51. Deutschen Filmpreis nominiert. Eine Lola erhielt Antje Westermann 2001 als „beste Nebendarstellerin“, das vor allem am Piz Palü in der Schweiz gedrehte, bildstarke Leinwanddebüt des jungen HFF-Absolventen portugiesischer Herkunft wurde im gleichen Jahr mit dem Gilde-Filmpreis in Silber der Arthouse-Kinos belohnt.
Pitt Herrmann