Summary
Evet, I do!
A bridal shop clearance sale is the commonality that connects four couples in pre-wedding turmoil. In their day, nearly 60 years ago, the Turkish shop owners had it easy; their marriage was arranged by their parents. But these days, parents are up against passion and cross-cultural complications: Emrah’s parents expect him to marry a nice Turkish girl. He loves Tim. Kurdish Coskun should not be in love with a Turkish Alawi girl. Dirk’s parents don′t want him to convert to Islam. Or are they just scared of him being circumcised? And Salih, he has a green card issue. A good-humored comedy with the advice: Just say “evet”, the Turkish for “yes”.
Source: German films Service & Marketing GmbH
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Die Deutsch-Türkin Günay und der Deutsch-Kurde Coskun bilden als Rundfunkmoderatoren bei Radio Orange nicht nur vor dem Gute-Laune-Mikrophon des Berliner Kommerzsenders ein Paar, sondern sind es auch privat. Heimlich versteht sich, und das bereits seit vier Jahren. Denn vor allem sein Vater, der alles Türkische hasst, würde für eine solche Verbindung kein Verständnis aufbringen...
Der Deutsch-Türke Emrah ist ein begnadeter Autoschrauber, der sich darob berechtigte Hoffnungen machen kann, einmal die elterliche KfZ-Werkstatt zu übernehmen. Wenn da nicht seine Liebe zum Deutschen Tim wäre, die letzterer nicht länger verheimlichen will vor Emrahs Eltern. Die beiden beschließen, sich nach dem Essen in (groß-) familiärer Öffentlichkeit zu küssen...
Günays Schwester Tülay versucht derweil verzweifelt, nicht länger allein zu bleiben. Sie gibt Kontaktanzeigen im Internet auf und ist der Steuerfachgehilfin Sülbiye gern behilflich, gleiches zu tun. Denn die muss gerade eine schwere Niederlage an der Ehefront verkraften: Der Türke Salih, der kein Wort Deutsch spricht, ist zu Verwandten nach Berlin gekommen, um dort eine besser bezahlte Arbeit als daheim in Anatolien anzunehmen. Was in der türkischen Community grundsätzlich auch kein Problem darstellt. Weil die Türkei aber noch kein Mitglied der Europäischen Union ist, läuft Salih bald die Zeit davon – und sein Touristenvisum ab. Er muss unbedingt heiraten, und die 38-jährige Süliye gehört zu den nicht mehr ganz so jungen Kandidatinnen, die für einen wie ihn überhaupt in Frage kommen...
Fünf potentielle Paare stehen im Mittelpunkt der turbulenten Culture-Clash-Komödie „Evet, ich will!“ von Sinan Akkus, deren Protagonisten aber auch kein Klischee-Fettnäpfchen auslassen dürfen. Was auf die Dauer von gut neunzig Minuten ganz unschön auf die Nerven gehen kann, zumal den arrivierten, völlig integrierten Deutsch-Türken geradezu staatstragende Sätze in den Mund gelegt werden, auf dass sie sich als die besseren Deutschen gerieren. Was Sinan Akkus selbst aufgefallen sein muss, weshalb er Boskin das selbstironische Wort von der Überintegration in den Mund legt.
Apropos Boskin. Der hilft seinem Freund Coskun nicht nur beim romantischen Heiratsantrag, die Antwort Günays ist zugleich der Filmtitel, sondern auch bei der ganz traditionellen „Entführung“ der Braut, nachdem Coskuns Drohung, sich den kleinen Finger abzuhacken, wenn sein Vater nicht einlenkt, nur temporären Erfolg hat. Soviel Uneigennützigkeit muss am Ende naturgemäß belohnt werden und auch die bildschöne Friseuse Nursel, die nach dem Willen ihrer Eltern mit Emrah verheiratet werden sollte, findet trotz seines Outings in allerletzter Sekunde noch in den Hafen trauter und ganz selbstverständlich ehelicher Zweisamkeit.
Die in der türkischen wie der kurdischen Gemeinschaft aller Zweifel enthoben ist: Geheiratet werden muss, und wenn Dirk dafür zum Islam konvertieren und sich dazu auch noch beschneiden lassen muss. Was mir, ich gestehe das im Bewusstsein der völligen politischen Unkorrektheit in dieser unseren Multikulti-Republik, die Haare ebenso zu Berge stehen lässt wie Dirks übrigens nicht miteinander verheirateten Eltern Helga und Lüder. Wobei doch Beschnittene die besseren Liebhaber sein sollen...
„Evet, ich will!“ wurde offiziell am 28. Januar 2009 beim Saarbrücker Festival um den Max-Ophüls-Preis uraufgeführt, erhielt aber schon zwei Monate zuvor den Publikumspreis des ambitionierten Filmfestes im westfälischen Lünen. Dem Kinostart am 1. Oktober 2009 folgte die TV-Erstausstrahlung am 27. April auf Arte. Am Ende sieht der Berliner Dom zusammen mit dem Alex-Fernsehturm, von Peter Nix mit Teleobjektiv durch die schmale Gasse zwischen Zeughaus und I.M. Pei-Anbau des Deutschen Historischen Museums gefilmt, wie eine Moschee aus...
Pitt Herrmann