Ein Leben für ein Leben - Adam Resurrected

USA Deutschland Israel 2007/2008 Spielfilm

Summary

Adam Resurrected

Once, in the 1920s, Adam Stein was a happy man: a caring husband, the proud father of two daughters, and a celebrated star of Berlin′s vaudeville scene. He was a clown, an entertainer and a magician. Thirty years later he is bereft of all these talents. Adam is now a man without a future, or even a present – a man with a past that, like a black hole, drains him of every scrap of energy and deprives him of his will to live.

In order to survive the sadistic watch of camp commandant Klein, Adam is forced to behave, literally, like a dog. Years later, long after the war has ended, Adam is still haunted by the demons of his past. He lives with other Holocaust survivors at a sanatorium in the middle of the desert in Israel, where he tries to stifle his pain by performing capers and magic tricks. But how can he continue to believe in human beings after having witnessed the end of humanity in a concentration camp?

And then, one day, Adam discovers a patient whose existence has been concealed from him: a twelve-year-old boy who believes he is a dog. The boy doesn′t talk – he barks; he doesn′t walk – he crawls on all fours. Adam′s initial anger soon turns into care and concern. The boy, whom nobody has been able to help, begins to use Adam as a means of support. Together, the two embark upon a painful journey back towards life…

This film is based on the eponymous novel by Yoram Kaniuk. When it was published in 1969, the book unleashed a storm of controversy in Israel. It has since been recognised as a masterpiece of modern literature.

Source: 59. Internationale Filmfestspiele Berlin (Catalogue)

 

Comments

You have seen this movie? We are looking forward to your comment!

Heinz17herne
Heinz17herne
1961, eine Pension in Tel Aviv. Die Wirtin Ruth Edelson bringt einem Gast, mit dem sie ein Verhältnis begonnen hat, das Frühstück. Es ist Adam Stein, ein in den angeblich so goldenen Zwanziger Jahren gefeierter Star im Berliner Varieté als Clown, Entertainer und Magier mit scheinbar übernatürlichen Fähigkeiten. Und auch sonst ein rundum glücklicher Mann als liebender und geliebter Gatte seiner Assistentin Gretchen und stolzer Vater zweier Töchter.

Drei Jahrzehnte später ist Adam Stein nichts von allem mehr – und nichts mehr geblieben als ein nacktes Leben. Er harrt zusammen mit anderen Holocaust-Überlebenden perspektivlos in einem Sanatorium mitten in der israelischen Wüste, geplagt von den Dämonen der Vergangenheit. Dem Wahnsinn nahe kann Adam in besagte Pension fliehen, mit dem Paul Schraders in ihrer konsequenten Grausamkeit erschreckende Verfilmung des Romans mit dem deutschen Titel „Adam Hundesohn“ beginnt.

Welche wie die 1969 erschienene und in Israel sogleich skandalumwitterte Vorlage von Yoram Kaniuk nur schwer erträglich ist. Was auch dem Dortmunder Produzenten Werner Wirsing geschwant hat, als er Joachim Król parallel zur Deutschland-Premiere auf der Berlinale 2009 auf Lesereise u.a. nach Hamburg, Frankfurt und München schickte. Der Herner Schauspieler verkörpert mit Abe Wolfowitz einen jüdischen Mitpatienten Adam Steins, dessen Familie von den Nazis umgebracht wurde. Und der in einer der zahlreichen anrührenden Szenen des Films Adam Stein sein Testament in die Olivetti diktiert.

Aber zurück zu einer verrückten, schier unglaublichen und durch die Verknüpfung mehrerer Erzählstränge und Zeitebenen sehr komplizierten Geschichte: Adam Stein ist für seine Mitpatienten ein Held, ein Gott vielleicht, der dem Leiter des Sanatoriums, Dr. Nathan Gross, die Stirn bietet und in seinem orgiastischen Verhältnis zur Krankenschwester Gina Grey ebenso Vergessen sucht wie in blutigen, scheinbar für ihn tödlich ausgehenden Spielen. Denn die Vergangenheit holt ihn immer wieder ein.

Rückblick, Berlin 1926, sieben Jahre vor der Machtergreifung Hitlers. Adam Stein ist als Magier auf dem Höhepunkt der Karriere, als er während einer Show einen Freiwilligen aus dem Publikum auf die Bühne holt und ihm auf den Kopf zu sagt, dass er sich noch an diesem Abend habe umbringen wollen. In der Tat trägt der Mann, dem er so das Leben rettet und dem er viele Jahre später noch einmal unter gänzlich anderem Vorzeichen als SS-Untersturmführer Klein begegnen wird, ein starkes Betäubungsmittel bei sich.

Zeitsprung. Ein Jahrzehnt später erfährt Adam Stein, dass er als Jude aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen worden sei und Berufsverbot habe. Zeitsprung. Im Sanatorium nimmt Adam Stein einen vertrauten Geruch wahr und gerät in Panik, obwohl man ihm versichert, es würden keine Hunde ins Haus gelassen. Er geht der Spur nach – und bricht zusammen.

Konzentrationslager Stellring, 1944. Kommandant Klein fischt Adam Stein aus der Gruppe der Neuankömmlinge, sperrt ihn in seinen Hundezwinger und fordert ihn auf, seinen Schäferhund Rex zu imitieren – zur Unterhaltung. Adam geht künftig auf allen Vieren, frisst aus einem Napf, wird sozusagen Rex II. Dafür verspricht Klein, Adams Gattin und seine Tochter Lotte zu schonen: Ein Leben für ein Leben.

Zeitsprung, Sanatorium. Der „Hund“, der sich in einer Kammer unter einem Laken verborgen hält, ist David, ein geistig verwirrter Junge, der tatsächlich mit einer Kette um den Hals viele Jahre in einem Kellerloch zubringen musste. David und Adam Stein erkennen sich als auf makabre Weise Verwandte. Es braucht seine Zeit, aber der Junge macht erhebliche Fortschritte – und am Ende ist er es, der Adam dabei hilft, die Gespenster der Vergangenheit zu vertreiben.

„Ein Leben für ein Leben – Adam Hundesohn“ vereinigt binnen gut einhundert Minuten noch zahlreiche Handlungs-Nebenstränge mehr, die den Film überfrachten. Der in einer völlig überflüssigen Atemlosigkeit durch dieses zunehmend groteske Gewirr hetzt, ohne den surreal anmutenden Knoten aus Vergangenheits- und Gegenwartsbewältigung durchschneiden zu können. „Adam Resurrected“, die erste israelisch-deutsche Koproduktion zum Thema Shoa, erstausgestrahlt am 3. Oktober 2010 in der ARD, überzeugt vor allem durch die Schauspieler, aber auch durch die starken Bilder des Kameramanns Sebastian Edschmid.

Pitt Herrmann

Credits

Director

Screenplay

Director of photography

Editing

Cast

Producer

All Credits

Director

Assistant director

Screenplay

Director of photography

Assistant camera

Key grip

Make-up artist

Costume design

Editing

Sound design

Audio mixing

Cast

Producer

Executive producer

Unit production manager

Shoot

    • 16.04.2007 - 16.06.2007: Tel Aviv, Haifa, Totes Meer und Umgebung, Deutschland; Castel Film Studios Bukarest
Duration:
102 min
Format:
35mm, 1:2,35
Video/Audio:
Farbe + s/w, Dolby Digital
Screening:

Uraufführung (US): 30.08.2008, Telluride, FF;
Erstaufführung (DE): 07.02.2009, Berlin, IFF - Berlinale Special;
Kinostart (DE): 19.02.2009

Titles

  • Originaltitel (DE) Ein Leben für ein Leben - Adam Resurrected
  • Originaltitel (US IL) Adam Resurrected

Versions

Original

Duration:
102 min
Format:
35mm, 1:2,35
Video/Audio:
Farbe + s/w, Dolby Digital
Screening:

Uraufführung (US): 30.08.2008, Telluride, FF;
Erstaufführung (DE): 07.02.2009, Berlin, IFF - Berlinale Special;
Kinostart (DE): 19.02.2009