Du darfst nicht länger schweigen

BR Deutschland 1955 Spielfilm

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Falk Schwarz
Des Meeres und der Liebe Stürme
Wo fühlten sich die Deutschen in den Fünfzigern am wohlsten, wenn sie an der Kinokasse anstanden? Beim Melodram! So auch hier. Der virile Halldor (Wilhelm Borchert) hat ein Verhälrnis mit zwei Frauen. Die Magd Salvör (Heidemarie Hatheyer) und die blutjunge Maria (Ingrid Andree). Als er die Geschmacklosigkeit begeht, die schwangere Maria der nichts-ahnenden Salvör als neue Hausfrau zu präsentieren, da nimmt Salvör den Gürtel, den ihr der Untreue vermacht hat, und zieht ihn ihm durch das Gesicht. Sie verlässt das Haus und verbandelt sich mit dem Kaufmann Samuelsen (Werner Hinz), den sie schätzt, aber nicht liebt. Zwanzig Jahre später verlieben die Kinder der beiden Paare sich ineinander und nun kommt es heraus, dass sie Bruder und Schwester sind, denn auch Salvör war von Halldor schwanger. Inzest im hohen Norden! Wohltuend endet der Film da - nicht bevor der ewig finstere Halldor beim Sturm im (Atelier) versinkt. Brausende Wellen, rauschend-kurzes Glück, drohende Naturgewalten, ungezügelte Leidenschaften... Borchert spielt so unterkühlt, so dunkel, dass man seine Abwesenheit (durch Ertrinken) kaum wahrnimmt. Die Hatheyer aber, Deutschlands liebste unglücklich Leidende jener Jahre, soll Hass spielen. Aber Autor Stemmle hielt es für richtig, den Hass dieser Frau lediglich erzählen zu lassen, anstatt ihn bildlich umzusetzen. So ist der Zuschauer verwundert, dass der Halldor nicht einmal in dem Laden des Herrn Samuelsen einkaufen durfte. Samuelsen wiederum ist zu schwach, sich gegen die Rachegelüste seiner gekränkten Frau durchzusetzen. Dazu hat Jud-Süß-Komponist Wolfgang Zeller donnerndes Orchestertoben geschrieben, mit Anleihen an Griegs Peer Gynt. Leider hängt dieses Melodram inmitten arg durch, weil die Dramaturgie nicht stimmt. Man wollte zuviel und erreichte zu wenig. „Das Weib ist des Mannes Haus“ heißt es. Man lernt nicht aus.

Credits

Screenplay

Director of photography

Cast

Producer

All Credits

Screenplay

Director of photography

Cast

Producer

Unit production manager

Duration:
2629 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 22.09.1955, 10695, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 28.10.1955, Frankfurt am Main, Bieberbau

Titles

  • Originaltitel (DE) Du darfst nicht länger schweigen
  • Verleihtitel (AT) Das Geheimnis einer Mutter
  • Weiterer Titel (DE) Es geschah unter der Mitternachtssonne

Versions

Original

Duration:
2629 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 22.09.1955, 10695, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 28.10.1955, Frankfurt am Main, Bieberbau