Des Teufels General

BR Deutschland 1954/1955 Spielfilm

Summary

The Devil's General

The adaptation of the eponymous play by Carl Zuckmayer tells the story of renegade general Harras of the German Luftwaffe, who during WWII openly criticizes the Nazi regime. As a consequence, he is put under surveillance, and even imprisoned for a brief period of time. Still remaining outspoken, Harras realizes the horrific dimensions of this hopeless and injust war waged by Germany. Meanwhile, his friend, the aviation engineer Oderbuch, is sabotaging fighter planes in order to stop the madness. When Nazi officials try to force Harras to rat on Oderbuch, Harras opts for suicide instead, plunging himself to death in one of the manipulated airplanes.

 

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Falk Schwarz
Statt eines Kommentars...
... der Dialog zwischen General Harras (Curd Jürgens) und Leutnant Hartmann (Harry Meyen) auf der Terrasse von Ottos Restaurant in Berlin:
„Leutnant Hartmann! Was ist denn mit Ihnen los?“
„Nichts, Herr General.“
„Stehn Sie mal bequem und klappen Sie Ihr Innenleben auf. Toter Punkt oder Liebeskummer? - Also was ist denn mit der kleinen Mohrungen?“
„Es ist aus, Herr General, wir werden uns nicht verloben.“
„Ach, warum nicht?“
„Es ist nichts, es ist wegen meinem Nachweis, eine meiner Urgroßmütter scheint aus dem Ausland gekommen zu sein.“
„Ach, dann sind Sie wohl nicht ganz arisch?“
„Man hat das oft in rheinischen Familien, jedenfalls sind die Papiere nicht aufzufinden.“
„Ja, dann begreife ich natürlich Fräulein Mohrungen. Da sind Sie ein Mensch zweiter Ordnung. Können Sie ja keine Parteikarriere machen.“
„Nein, Herr General.“
„Schrecklich diese alten verpanschten rheinischen Familien.
Stellen Sie sich doch nur mal ihre womögliche Ahnenreihe vor. Da war ein römischer Feldherr, schwarzer Kerl, der hat einem blonden Mädchen Latein beigebracht, dann kam ein jüdischer Gewürzhändler in die Familie, das war ein ernster Mensch, der schon vor der Heirat Christ geworden war und hat die katholische Haustradition begründet, dann kam ein griechischer Arzt dazu, ein tschechischer Legionär, ein Graubündner Landsknecht, ein schwedischer Reiter und ein französischer Schauspieler, ein böhmischer Musikant - und das Alles hat am Rhein gelebt, gerauft, gesoffen, gesungen und Kinder gezeugt. Und der Goethe, der kam aus demselben Topf und der Beethoven und der Gutenberg und der Mathias Grünewald und so weiter und so weiter - das waren die Besten, mein Lieber. Vom Rhein sein, das heißt vom Abendland, das ist natürlicher Adel, das ist Rasse. Seien Sie stolz drauf, Leutnant Hartmann, und hängen sie die Papiere ihrer Großmutter auf den Abtritt!“ - „Ich habe keinen einzigen deutschen Nachkriegsfilm gesehen, der mir gefallen hätte, außer Des Teufels General“ von Helmut Käutner, den habe ich großartig gefunden“. (Fritz Lang)
Heinz17herne
Heinz17herne
Dezember 1941. General Harras, der beim Aufbau der Luftwaffe maßgeblich mitarbeitet, hat Sorgen. Denn bei der Entwicklung eines neuen Kampfflugzeugs sind unerklärliche Pannen aufgetreten. Ein gewisser Oderbruch wird der Sabotage verdächtigt. Die SS, die eine eigene Luftwaffe aufbauen will, wittert ihre Chance gegen die Wehrmacht. Durch Gruppenführer Schmidt-Lausitz versucht sie, General Harras für ihre eigenen Pläne zu gewinnen. Doch Harras, der unpolitische „Flieger aus Leidenschaft“, lehnt ab. Er genießt das Dasein des erfolgreichen, vom NS-Regime hofierten Kriegshelden – besonders an der Seite der schönen Diddo Geiss. Was sich seine ihm treu ergebenen Mitstreiter, darunter vor allem Hauptmann Pfundtmayer und Hauptmann Lüttjohann, nicht im Traum vorstellen, tritt dennoch ein: Harras wird verhaftet...

Carl Zuckmayer hat sich vom Schicksal Ernst Udets zu der Figur des Generals Harras inspirieren lassen, der erst spät zu der Erkenntnis kommt: „Wer auf Erden des Teufels General war und ihm die Bahn gebombt hat, muss ihm auch Quartier in der Hölle machen.“ Helmut Käutner hat der bei Carl Zuckmayer dominierenden Figur des Fliegergenerals Harras, die Curd Jürgens in gewohnter Jovialität verkörpert, mit dem SS-Obergruppenführer Schmidt-Lausitz einen gleichgewichtigen Widerpart an die Seite gestellt, den Victor de Kowa als intelligenten, ja geradezu brillanten und dadurch um so gefährlicheren Gegenspieler gibt.

Andererseits ist das Entstehungsjahr des Käutner-Films nicht zu verkennen: Es sind die 1950er Jahre, es ist die konservativ-restaurative Ära Konrad Adenauers, die eine ganz besondere Spezies von „Antikriegsfilmen“ hervorbrachte, geprägt vom Bedürfnis der Deutschen, mit der Vergangenheit des Dritten Reiches abzuschließen. Und dazu gehört auch das Ethos eines „guten deutschen Soldaten“ wie General Harras, der lieber selbst den Freitod wählt, ehe er sich schuldig macht.

Pitt Herrmann

Credits

Director

Cast

Production company

Producer

All Credits

Director

Assistant director

Assistant camera

Optical effects

Still photography

Cast

Production company

Producer

Line producer

Unit production manager

Original distributor

Shoot

    • 23.11.1954 - 25.01.1955: Hamburg-Fuhlsbüttel, Berlin; Real-Film-Studios Hamburg-Wandsbek
Duration:
3291 m, 120 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 17.02.1955, 09379, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 23.02.1955, Hannover, Weltspiele;
TV-Erstsendung: 24.04.1967, ZDF

Titles

  • Originaltitel (DE) Des Teufels General

Versions

Digitalisierte Fassung

Format:
DCP
Video/Audio:
s/w, Ton

Original

Duration:
3291 m, 120 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 17.02.1955, 09379, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 23.02.1955, Hannover, Weltspiele;
TV-Erstsendung: 24.04.1967, ZDF

Awards

IFF Venedig 1957
  • Graf-Volpi Pokal (ex aequo >Die Helden sind müde<), Beste männliche schauspielerische Leistung
IFF Berlin 1957
  • David-O. Selznick-Preis
Deutscher Filmpreis 1955
  • Filmband in Gold, Beste Nebendarstellerin
FBW 1955
  • Prädikat: wertvoll