Summary
Alice in the Cities
After prematurely breaking off his trip to cover the heartlands of America, the journalist Philip gets acquainted with a young German woman and her eight year old daughter Alice in New York's Kennedy Airport. Spending the night with the mother, he finds next morning a slip of paper with a message asking him to take Alice with him to Amsterdam – she would meet up with them in a few days.
After waiting in vain for Alice's mother to appear in Amsterdam, they both decide to look for Alice's grandmother together, despite not even having an address. Their only clue is a single photograph of a house. In their wandering adventure through the Ruhr region a quiet affection begins to develop between Philip and Alice, expressed through few words and conveyed in slight movements and gestures of the eye.
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Der desillusionierte, nach seinem Besuch bei der Agentur des Münchner Verlages resignierte Journalist lernt beim Kauf eines Flugtickets nach Deutschland Lisa van Damme und ihre Tochter Alice kennen. Beide wollen auch zurück nach Europa, aber ein Fluglotsenstreik verhindert die Direktverbindung, sodass sie über Amsterdam buchen und eine zusätzliche Nacht im Hotel verbringen müssen. Philipp und Lisa kommen sich – als Leidensgenossen – rasch näher: Seine New Yorker Freundin hat ihm den Stuhl vor die Tür gesetzt und Lisa verlässt die Stadt aus Ärger über ihren Freund.
Abbild und Wirklichkeit: Bei einem mitternächtlichen Gespräch im Hotelzimmer kommt heraus, warum Philipp immer nur Polaroids geschossen hat. Er will sich selbst beweisen, dass er noch lebt. Am anderen Morgen ist ein Treffen auf dem Empire State Building vereinbart, aber Winter und Alice warten vergeblich auf Lisa. Die ist Hals über Kopf zu ihrem Freund zurückgekehrt und hat eine Nachricht hinterlassen, in der sie Philipp bittet, ihre Tochter mit nach Amsterdam zu nehmen. Sie selber wolle nachkommen.
Doch die beiden warten vergeblich auf Lisa und beschließen, sich auf die Suche nach Alices Großmutter zu begeben, die in Deutschland lebt. Es gibt nur einen Haken: Alice kennt weder den richtigen Namen noch die Anschrift ihrer „Oma“. Einziger Hinweis ist eine Fotografie des großmütterlichen Hauses, das Alice in Wuppertal vermutet. Auf ihrer Irrfahrt durch das Ruhrgebiet und das Bergische Land, im Flugzeug, im Mietwagen, im Zug und in der Schwebebahn, entwickelt sich zwischen dem lebensmüden Journalisten und dem beinahe nervtötend-lebenslustigen neunjährigen Mädchen ohne große Worte eine stille Zuneigung...
„Alice in den Städten“ ist ein fast schon klassisches Roadmovie, das mit tollen Landschaftstableaus aufwartet, die Robby Müller zur Musik u.a. der Gruppen Can, Canned Heat und Deep Purple in poetischen und dabei ganz unspektakulären Schwarzweißbildern auf Zelluloid gebannt hat. Aus heutiger Sicht ist „Alice in den Städten“ auch ein Zeitdokument über die Stimmung der frühen 1970er Jahre: People in motion, scheinbar ziellos, man trifft sich so zufällig wie man sich wieder trennt. Und das Ende bleibt naturgemäß offen.
Die WDR-Auftragsproduktion, gedreht u.a. in Wuppertal, Essen, Duisburg, Gelsenkirchen und Oberhausen, ist für den 1945 in Düsseldorf geborenen Regisseur auch eine Art filmische Erkundung der zunächst höchst ungeliebten neuen „Heimat“, nachdem die Familie 1960 ins Ruhrgebiet gezogen ist, da sein Vater, ein Chirurg, als Chefarzt an eine Oberhausener Klinik berufen wurde. „Alice in den Städten“ ist der erste Teil einer Road-Movie-Trilogie, die 1975 mit „Falsche Bewegung“ fortgesetzt und 1976 mit „Im Lauf der Zeit“ vollendet wurde.
Pitt Herrmann