Weitere Namen
Wilhelm Gladitz (Geburtsname)
Darsteller, Regie, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Ton, Produzent
Schwäbisch Gmünd Berlin

Biografie

Peter Krieg (bürgerlich: Wilhelm Gladitz), geboren am 27. August 1947 in Schwäbisch Gmünd, nimmt nach dem Abitur 1966 ein Studium der Volks- und Betriebswirtschaft in Hamburg auf, das er jedoch vorzeitig abbricht, um sich eine Karriere im Filmbereich einzuschlagen. Erste praktische Erfahrungen sammelt er ab 1969 als Mitarbeiter der amerikanischen "Newsreel"-Dokumentarfilmkollektive und des Berliner "Rosta"-Kinos.

1970 besteht er die Aufnahmeprüfung an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Nach dem Abschluss des Studiums im Jahr 1973 (mit dem politischen Kurzfilm "Rote Raketen") geht Krieg nach Freiburg im Breisgau, wo er die Produktionsfirma Teldok-Film gründet und als freier Filmemacher tätig ist. Als Produzent machte er sich nicht zuletzt durch die Entwicklung des vereinfachten Zeitcodierungs-Verfahrens Sitcode, das von der Teldok gebaut und vertrieben wird, einen Namen.

Als Filmemacher setzt Krieg Meilensteine im deutschen Dokumentarfilm der 1970er bis 1990er Jahre. Ein zentrales Thema seines Schaffens ist die Auseinandersetzung mit den problematischen Beziehungen zwischen Erster und Dritter Welt. So etwa in "Septemberweizen", der 1981 als "Meisterwerk des Dokumentarfilms" mit dem Adolf-Grimme-Preis in Gold und dem Filmband in Silber ausgezeichnet wird. Am Beispiel des Rohstoffs Weizen zeigt Krieg darin auf, wie Industriestaaten ärmere Regionen mit Nahrungsmitteln erpressen und wie der Hunger zum kalkulierten Faktor im Weizengeschäft wird.

Krieg versteht seine Projekte, die oft in Zusammenarbeit mit Fernsehsendern wie NDR und WDR entstehen, zeitlebens auch als persönlichen Beitrag zur Entwicklungshilfe. Zu seinen wichtigsten Filmen gehört in dieser Hinsicht "Flaschenkinder" (1975) über den tödlichen Missbrauch von Milchpulver für Neugeborene in Afrika. Der Film war Auslöser einer weltweiten Boykottkampagne gegen Produkte des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé.

"Der Traum vom Überleben" (1982) befasst sich mit den Ausbildungskursen des Bundesverbands für den Selbstschutz, "Das Packeis-Syndrom" (1982) setzt sich ironisch mit den Ursachen der Züricher Jugendkrawalle von 1981 auseinander. 1983/84 folgen die Dokumentarfilme "Das Versprechen von Nürnberg" und "Bericht von einem verlassenen Planeten". Mit dem umstrittenen Film "Vaters Land" beginnt Krieg seinen Dokumentarfilm-Zyklus "Mythen der Moderne", zu dem auch die "Die Seele des Geldes" (1987) und "Maschinenträume" (1988) gehören. "Vaters Land" wurde die Verunglimpfung von Staatssymbolen und schwerwiegende Verletzungen religiöser Gefühle von Christen vorgeworfen, der Film wurde als "nicht förderungsfähig" eingestuft, bereits gezahlte Fördermittel zurückverlangt.

In all seinen Filmen vertrat Krieg Positionen, die zu radikalem Umdenken anregen sollten. "Die Lage ist verzweifelt, aber nicht hoffnungslos" ist sein erklärtes Lebensmotto. Am 22. Juli 2009 stirbt Peter Krieg in Berlin an den Folgen einer Operation.

 

FILMOGRAFIE

1986/1987
  • Regie
1986
  • Sprecher
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kommentar
  • Kamera
  • Schnitt
  • Produzent
1982-1984
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Schnitt
  • Produzent
1981/1982
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1980
  • Regie
  • Drehbuch
  • Interviews
  • Kamera
  • Schnitt
  • Produzent
1979
  • Regie
1978
  • Regie
  • Kamera
  • Schnitt
  • Ton
1978
  • Regie
  • Kamera
  • Schnitt
  • Ton
  • Produzent
1978
  • Regie
  • Kamera
  • Ton
  • Produzent
1978
  • Regie
  • Kamera
  • Ton
  • Produzent
1978
  • Regie
  • Kamera
  • Ton
  • Produzent
1977
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Schnitt
1973
  • Regie