Zwischen den Gleisen

DDR 1975 TV-Spielfilm

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Heinz17herne
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„Hier wird nicht geklaut“: Paul Petzold, Ingenieur bei der Deutschen Reichsbahn, erwischt den Rangierer Werner Peto, als der sich ein Paar Schuhe unter die Jacke steckt. Sie stammen aus einem Karton, der beim Ankoppeln zweier Waggons im Güterbahnhof Hornstein aus der geöffneten Tür herausgefallen ist. Was eigentlich nicht vorkommen kann, sind die Waggons der Züge, die hier aufgelöst und nach Zielorten neu zusammengestellt werden, doch stets verplombt.

Schnitt. Auf einer Müllkippe werden Kartons mit nagelneuen hochwertigen Armbanduhren aus Glashütte gefunden. Sie stammen vom VEB Uhrenkombinat Ruhla und sollten nach Rostock geliefert werden. Oberleutnant Ambroß (Lothar Schellhorn) von der nur „TraPo“ genannten Transportpolizei erhält Verstärkung durch Oberleutnant Jürgen Hübner und Wachtmeister Lutz Subras, nachdem sich die Fehlermeldungen und Diebstähle in letzter Zeit gehäuft haben. Tonbandgeräte, Cassetten-Rekorder, Kofferradios und modische Schuh-Importe sind besonders begehrt.

Bei 200 Leuten, die in vier Brigaden im 24-Stunden-Schichtsystem tätig sind, ist eine lückenlose Überwachung der TraPo in Hornstein nicht möglich. Weshalb sich Lutz Subras als wechselwilliger Werkbahn-Arbeiter ausgeben und sich in der Eisenbahner-Kneipe „Klause“ umhören soll. Er kommt gerade recht zur feucht-fröhlichen Feier anlässlich der Rückkehr des nunmehrigen Genossen Gefreiter Manfred Petzold aus dem Armeedienst in die Brigade von Alfred Losansky. Der alte Freund Paul Petzolds unterstützt als „VP-Helfer“ die Kriminalisten.

Vater Paul, in zweiter Ehe mit der um 25 Jahre jüngeren Inge Petzold inzwischen nicht mehr so glücklich verheiratet, macht dabei gute Miene zum aus seiner Sicht bösen Spiel: der standesbewusste Akademiker, der sich außerhalb im Grünen ein renovierungsbedürftiges Haus als Kapitalanlage gekauft hat, möchte, dass sein Sohn studiert. Manfred dagegen mit seinem Job als Rangierer zufrieden ist. Zumal er so täglich mit seiner Freundin, der attraktiven Kellnerin Susanne, zusammen sein kann: die beiden schmieden Heiratspläne.

„Das rollt ja wieder“: Günter „Spinner“ Wustmann (Michael Narloch) aus der Brigade Losansky vertickt gestohlene Waren vorzugsweise an Kollegen, so an Dieter Schaffrath, der bald auf den Geschmack der Luxuswaren kommt. Bei Werner Peto, der Zeuge eines Diebstahls wird und mit einem begehrten Stern-Kofferradio ruhiggestellt werden soll, ist er jedoch an den Falschen geraten: der geht zur Volkspolizei und lässt sich als „Helfer“ anwerben.

Als auch Manfred Petzold seinen einstigen Klassenkameraden „Spinner“ beim Diebstahl erwischt, erfährt er von diesem, dass sein eigener Vater Paul hinter der Diebstahlsserie steckt: die Informationen besorgt er sich beim Kaffeetrinken mit der Sekretärin Thea Muck, die die Frachtbriefe schreibt. Manfred stellt seinen Vater auf dessen Baustelle zur Rede – und zieht zu Susanne. Der Ring um den Ingenieur zieht sich endgültig zu, als sich Unterleutnant Meißner (Christl Jährig) in einem Schweriner Hotel als potentielle Käuferin für gestohlene Ware ausgibt – und Inge Petzold verhaften lässt…

„Zwischen den Gleisen“ ist ein wenig ambitionierter, nur rund sechzigminütiger Schwarzweiß-Film aus der Reihe „Polizeiruf 110“ des DDR-Fernsehens, konventionell verfilmt von Kameramann Kurt Bobek. Der vierte und letzte Krimi Werner Röwenkamps nach „Konzert für einen Außenseiter“ und „Die verschwundenen Lords“ (beide 1974) knüpft thematisch an seinen ersten an: Auch in „Freitag nach Mitternacht“ (1973) geht es um individuelle materielle Wünsche, die im Widerspruch zum Gemeinschaftsideal des sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaats stehen.

Pitt Herrmann

Credits

Drehbuch

Kamera

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Dramaturgie

Kamera

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Requisite

Schnitt

Darsteller

Produktionsleitung

Dreharbeiten

    • Potsdam, Wernsdorf, Zeuthen
Länge:
61 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Aufführung:

Uraufführung (DD): 02.11.1975, DDR-TV

Titel

  • Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
  • Originaltitel (DD) Zwischen den Gleisen

Fassungen

Original

Länge:
61 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Aufführung:

Uraufführung (DD): 02.11.1975, DDR-TV