Weitere Namen
Florenz Fuchs von Nordhoff (Weiterer Name) Florenz von Nordhoff (Weiterer Name) Flo von Nordhoff (Weiterer Name) Baron Florenz von Fuchs-Nordhoff (Weiterer Name)
Darsteller, Regie, Drehbuch, Kamera, Bauten, Schnitt, Musik, Produzent
Tirol, Österreich

Biografie

Baron Florenz von Fuchs-Nordhoff, genannt Flo Nordhoff, wurde 1913 in Tirol in eine alte Adelsfamilie geboren. Er reüssierte als Maler, Grafiker und Bühnenbildner, war jedoch auch auf anderen künstlerischen Gebieten tätig, etwa als Animationsfilmer, Effektspezialist und Schauspieler. Nach seinem Dienst als Soldat im Zweiten Weltkrieg war er als Illustrator tätig und gestaltete Bücher wie "Die Atomfibel. Ein Buch für Jung und Alt" (Text: Hubert Friedl). Anfang der 1950er Jahre stand er auch auf der Kabarettbühne und wirkte an Programmen von Helmut Qualtinger mit, etwa dem berühmten "Brettl vorm Kopf" (1952/53) im Kleinen Theater am Konzerthaus.

Ab Mitte der 1950er widmete sich Nordhoff immer wieder dem Film. So gestaltete er gemeinsam mit Karl-Ludwig Ruppel die Spezialeffekte zu dem biographischen Fliegerdrama "Der Stern von Afrika" (1957) von Alfred Weidenmann. Unter dem Signet "Ruppel & Nordhoff" erschufen sie für den britischen Science-Fiction-Film "Fiend Without a Face" ("Ungeheuer ohne Gesicht", 1958) in der Regie von Arthur Crabtree die bizarren Stop-Motion-Monster, die maßgeblich für den damaligen Skandal wie auch den späteren Kultstatus des Films verantwortlich waren: eine Mischung aus Gehirnen und Riesenschnecken, die sowohl kriechen als auch fliegen können und auf blutige Weise zur Strecke gebracht werden. Zu den weiteren Arbeiten Nordhoffs als Effekt-Spezialist zählen 1966 der britische Science-Fiction-Film "The Projected Man" ("Frankenstein 70 – Das Ungeheuer mit der Feuerklaue") und 1969 Alfred Vohrers "Herzblatt oder wie sag ich's meiner Tochter", bei dem er für die Optischen Effekte verantwortlich zeichnete. Darüber hinaus trat Nordhoff gelegentlich als Titeldesigner und Animator in Erscheinung.

Von seinem Spezialeffekt-Kompagnon Karl-Ludwig Ruppel produziert wurde Nordhoffs erste Regiearbeit, der 14-minütige Trickfilm "Die Purpurlinie" (1959), bei dem Nordhoff sowohl seine zeichnerischen wie seine Animations-Erfahrungen einsetzen konnte. In Eastmancolor und Cinemascope gedreht, an Walt Disneys Stil geschult, doch in der Haltung experimentell, erzählt der Film anhand von Farben, Landschaften und allegorischen Wesen von menschlichen Stimmungen. "Die Purpurlinie" wurde bei den Kurzfilmtagen Oberhausen uraufgeführt und 1960 beim Deutschen Filmpreis mit dem Filmband in Silber ausgezeichnet. Ebenfalls ein Filmband in Silber erhielt der 1967 gemeinsam mit Hal Clay gedrehte, 10-minütige Animationsfilm "Hands Up Mr. Rasnichi", ein ironischer Fantasyfilm aus Collage-Elementen. 1970 entstand der zweiminütige "Kopf hoch, Herr Hund".

Auch als Maler war Flo Nordhoff hoch geachtet, maß aber laut Aussagen von Freunden stets "Wein, Frauen und Geschichten" mehr Bedeutung bei als Ruhm und Geld. Seine stark vom Surrealismus beeinflussten Gemälde sind in verschiedenen, vor allem privaten Sammlungen vertreten. Er starb 1987.

 



FILMOGRAFIE

1981/1982
  • Kunstmaler
  • Bauten Sonstiges
1969
  • Darsteller
  • Optische Spezialeffekte
1967
  • Regie
  • Produzent
1967
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Animation
  • Schnitt
  • Produzent
1959
  • Regie
  • Idee
  • Animation
  • Musik