Inhalt
Felix steckt in einer persönlichen und beruflichen Krise: Seine Frau Bianca will sich trennen, der Kontakt zu seinen Kindern bricht ab, und auch äußerlich fühlt er sich zunehmend verändert – sein Haarausfall belastet ihn. Nach dem Verlust seines Jobs begegnet er einem geheimnisvollen Fremden, der ihm drei Wünsche anbietet. Felix entscheidet sich für einen umfassenden Wunsch: Alle seine Wünsche sollen wahr werden. Zunächst erfüllen sich seine Träume von beruflichem Erfolg, familiärer Nähe und äußerer Veränderung. Doch bald treten auch unbewusste und verdrängte Wünsche zutage, die ihn immer mehr in einen Strudel aus Begierden und Selbstzweifeln ziehen.
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Dass der nur namentlich Glückliche, dessen skeptischer Blick in den Badezimmer-Spiegel die schmerzliche Wahrheit offenbart, dass sein Haar immer schütterer wird, auch beruflich in einer Sackgasse steckt, erfährt er wenig später im Großraum-Architekturbüro (gedreht wurde im Berliner ICC) von seinem selbstüberheblichen „Oasis“-Chef Gideon („Wir leben die Träume“): Die von Felix geleitete Analyseeinheit wird aufgelöst und er mit einer Abfindung von drei Monatsgehältern in den frühzeitigen Ruhestand versetzt. Seinen Job übernimmt die junge, attraktive Jill, die sich in Gideons Augen allein schon dadurch qualifiziert hat, dass die Getränkespender im Büro nun koffeinhaltiges Wasser enthalten.
„Willkommen im Land der Wünsche“: Am Rande des Abgrunds hilflos durch die allmählich nächtliche Stadt laufend, landet er bei einem freundlichen Herrn namens Kipling, der in seinem Asia-Shop u.a. japanische Daruma-Figuren offeriert. Die dem Besitzer bekanntlich Glück und Erfolg bringen sollen. Bei einem Glas Limoncello bekennt Felix dem geheimnisvollen Mann seine drei größten Wünsche: Seine Frau soll ihm treu bleiben, sein Chef die Kündigung zurückziehen und ihm soll etwas Großes gelingen, das die Menschheit für immer verändert. Aber eine magische Nacht wäre auch nicht schlecht, weshalb der schlaue Felix nur den einen Wunsch äußert, dass ihm alle Wünsche erfüllt werden.
Wofür er eine Glaskugel erhält, die Felix noch in derselben Nacht testet. Mit Erfolg: Privat, beruflich und sogar gesellschaftlich geht’s steil nach oben. Als er mit Paula wohl nicht ganz zufällig bei einem Glas Limoncello eine Theremin-Solistin, Chordirigentin und alleinerziehende Mutter kennenlernt, spürt er seit langem wieder ein Kribbeln im Bauch. Alles könnte so schön werden wie sein wieder voller Haarschopf, wenn ihm nicht auch noch seine verborgenen Wünsche prompt erfüllt würden. So gerät Felix immer tiefer in den Strudel seiner dunkelsten Begierden…
Wunschlos glücklich – das ist wohl ein unerfüllbarer Traum. Doch was, wenn auf einmal wirklich alle Wünsche wahr werden – auch die, von denen man bisher nicht einmal wusste, dass man sie hat? Im Jahr 2009 veröffentlichte der österreichische Schriftsteller und Essayist Thomas Glavinic den Roman „Das Leben der Wünsche“. Darin erzählt er die Geschichte eines Werbetexters, der von einem mysteriösen Fremden das Angebot erhält, drei Wünsche frei zu haben – und damit eine Kette von Ereignissen auslöst, die das Leben der Hauptfigur auf den Kopf stellen.
„Das Leben der Wünsche“ kam auf Anhieb auf die Longlist des Deutschen Buchpreises und ist jetzt von Friedemann Karig und Erik Schmitt für die Leinwand adaptiert worden. Mit zwei herausragenden Hauptdarstellern, Matthias Schweighöfer als gebeutelter Familienvater und Henry Hübchen in der Rolle des Teufels, die dieser modernen kapitalismuskritischen „Faust“-Variante Gestalt und Kontur verleihen.
Matthias Schweighöfer über seine Rolle des Felix Niemann im Pantaleon-Presseheft: „Er ist ein ruhiger und stiller Typ, unauffällig und durchschnittlich, ein Otto Normalverbraucher. Einer, der Klamotten trägt, die ihn mit der Wandtapete verschmelzen lassen. Er ist nicht zufrieden. Mit sich. Mit seinem Leben. Mit der Situation, in der er sich befindet. Aber weil er ein so passiver Mensch ist, nimmt er die Lage an, tut nichts dagegen, wüsste auch nicht, wie das gehen soll. Er arrangiert sich damit. Er ist machtlos.“
Pitt Herrmann