Werkschau Rob Houwer im Filmmuseum München

Das Filmmuseum München präsentiert von 19. Mai bis 3. Juli eine Werkschau mit Filmen des Regisseurs und Produzenten Rob Houwer, der eine wesentliche Rolle beim Jungen Deutschen Film in den 1960er Jahren spielte.

 

Zur Eröffnung morgen um 19 Uhr wird der ehemalige Oberbürgermeister Christian Ude eine Laudatio halten, Rob Houwer ist zu Gast.

Die Retrospektive mit den Filmen des lange in München ansässigen Holländers Rob Houwer (geb. 1937) musste mehrfach verschoben werden und kann nun, um seine holländischen Produktionen erweitert, vom 19. Mai bis zum 3. Juli 2022 im Filmmuseum nachgeholt werden. Houwer gründete 1959 in Schwabing seine eigene Produktionsfirma Houwer-Film und gehörte 1962 zu den Unterzeichnern des Oberhausener Manifests, das "Papas Kino" totsagte und den neuen deutschen Film forderte. Nach einigen Kurzfilmen unter eigener Regie sorgte er vor allem als Produzent von Filmen wie "Mord und Totschlag" (1967) von Volker Schlöndorff für Aufsehen. Peter Fleischmanns "Jagdszenen aus Niederbayern" (1969) über die Ächtung eines homosexuellen Automechanikers in einem bayerischen Dorf zählt zu seinen größten Erfolgen.

Legendär ist Michael Verhoevens Spielfilm "o.k.", der 1970 den Wettbewerb der Berlinale sprengte, da die Darstellung der Vergewaltigung und Tötung einer jungen Frau im Vietnamkrieg durch amerikanische Soldaten als "anti-amerikanisch" angesehen wurde. Die wahre Geschichte inszenierte Verhoeven, der selbst einen der Soldaten spielt, mit Verfremdungseffekt in den bayerischen Wäldern und mit bairischem Dialekt. Der Spielfilm "o.k." sowie ein aufgezeichnetes Gespräch zwischen Michael Verhoeven und Rob Houwer über die brisante Geschichte des Films werden am 20. Mai um 19.00 Uhr im Kino gezeigt. Rob Houwer ist zu Gast.

An insgesamt sechzehn Abenden werden außerdem Dokumentarfilme über Romy Schneider (Regie: Hans-Jürgen Syberberg) und Billy Wilder (Regie: Peter Gehrig) gezeigt sowie holländische Produktionen, die Houwer nach seiner Rückkehr 1971 in die Niederlande produzierte – darunter auch zeittypische Sexfilme wie "Turks Fruit" ("Türkische Früchte") und andere Filme von Paul Verhoeven, zu dessen wichtigsten Produzenten Houwer zunächst wurde.

Quelle und weitere Informationen: www.muenchner-stadtmuseum.de/film