"The Salesman" gewinnt Hauptpreis beim Filmfest München

Mit einer feierlichen Preisverleihungsgala ist das 34. Internationale Filmfest München am Samstag (2. Juli) zu Ende gegangen.

Zum Abschluss des Festivals wurde nach der Preisverleihung der US-amerikanische Film "Captain Fantastic - Einmal Wildnis und zurück" von Matt Ross als internationale Premiere im ausverkauften Carl-Orff-Saal gezeigt.

"Hinter uns liegt eine grandiose Festivalwoche mit großartigen Filmen und so vielen Gästen wie noch nie", sagt Festivalleiterin Diana Ilijne. "Besonders hat es mich dieses Jahr gefreut, dass sich hier zwischen den unterschiedlichsten Filmemachern aus aller Welt so spannende Synergien ergeben haben. Als Festivalleiterin finde ich es außerdem klasse, dass heute Abend drei Filme ausgezeichnet wurden, die speziell weibliche Perspektiven einnehmen."

ARRI/Osram Award
Als bester internationaler Film wurde das subtile Familiendrama "The Salesman" von Asghar Farhadi mit dem ARRI/Osram Award ausgezeichnet. Der iranische Regisseur erzählt darin von einem jungen Paar in Teheran, das in eine neue Wohnung zieht und dort von dem zweifelhaften Lebenswandel der Vormieterin eingeholt wird. "Wir haben uns dazu entschieden, den Preis einem Film zu geben, den wir zugleich zeitgenössisch und universell fanden, und, noch wichtiger, wegweisend für die Zukunft. Eine Geschichte, die sowohl spannend als auch überraschend ist. Ein Film darüber, wer wir sind und was wir sein könnten. 'The Salesman' zeigt uns eine Alternative zur vorherrschenden männlichen Problemlösungsstrategie der Rache und Vergeltung", so die Jury. Eine lobende Erwähnung vergab sie außerdem an "Rabin the Last Day" von Amos Gitai.

Die Jury des ARRI/Osram Awards bildeten in diesem Jahr die Schauspielerin, Moderatorin und Sängerin Pegah Ferydoni, der Produzent Stéphane Tchalgadjieff und Münchens ehemaliger Oberbürgermeister Christian Ude. Im Wettbewerb um den ARRI/Osram Award für den besten internationalen Film in der Reihe CineMasters standen die neuesten Filme von elf namenhaften Regisseuren. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wird von den Münchner Unternehmen ARRI und Osram gestiftet. Produzent Alexandre Mullet-Guy nahm den Preis entgegen.

CineVision Award
Mit dem CineVision Award für den besten internationalen Nachwuchsfilm wurde "Divines" von Houda Benyamina ausgezeichnet. Die "unbändige Kraft" mit der die französische Regisseurin in ihrem Langfilmdebüt vom Aufstieg und Fall eines 16-jährigen Mädchens in einer von Männern dominierten Welt erzählt, überzeugte die Jury. Sie urteilte: Der Film ist "gleichermaßen ein Kleinod wie auch großes Kino". Eine lobende Erwähnung ging an "Bella e Perduta - Eine Reise durch Italien" von Pietro Marcello.

Der CineVision Award im Wert von 12.000 Euro wird von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) gestiftet. Im Wettbewerb in der Reihe CineVision standen dreizehn Erstlings- und zweite Filme internationaler Regietalente, die mit ihrer Filmsprache neue Wege beschreiten. Die Preisjuroren waren in diesem Jahr die Schauspielerin Sibylle Canonica, der Regisseur und Produzent Amir Hamz sowie der designierte Geschäftsführer des Münchner Kulturzentrums Gasteig, Max Wagner.

FIPRESCI-Preis
Der internationale Kritiker-Verband FIPRESCI (in der Jury: Boyd Van Hoeij, Kaan Karsan und Luca Pellegrini) prämierten aus der Sektion Neues Deutsches Kino den Film "Dinky Sinky" von Mareille Klein. In ihrem Abschlussfilm an der Hochschule für Fernsehen und Filme München porträtiert die Regisseurin eine Frau, die versucht, auch ohne Mann schwanger zu werden.

Publikumspreise
Am letzten Festivaltag wurden auch die Publikumspreise des Festivals vergeben. Den Bayern 2 und SZ Publikumspreis erhielt der Film "Nur wir drei gemeinsam" von Regisseur Kheiron. Mit dem Kinderfilmfest-Publikumspreis wurde der Film "Auf Augenhöhe" von Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf ausgezeichnet.

Quelle: www.filmfest-muenchen.de