"Panorama"-Programm der Berlinale 2011 komplett



Das "Panorama" präsentiert in diesem Jahr 16 Spielfilme im Hauptprogramm, 14 im "Panorama Special" und 20 Werke in der Reihe "Panorama Dokumente" sowie drei Vorfilme.


Von den Filmen aus 29 Ländern sind 27 Filme Weltpremieren, 12 sind Erstlingswerke.

Eröffnungsfilme von Hauptprogramm, "Panorama Special" und "Panorama Dokumente"

Das Hauptprogramm eröffnet am 10. Februar im CinemaxX 7 mit "Tomboy", dem zweiten Film der Französin Céline Sciamma. Die 10-jährige Laure ist gerade in die neue Nachbarschaft gezogen. Als sie bei den anderen Kindern als Junge durchgeht, erhält sie das Bild aufrecht und wird zu Mickaël. Doch das schluckt die Welt um den selbstbewussten Wildfang nicht ohne weiteres. "Tomboy" wird "Cross Section" mit "Generation Kplus" präsentiert.

"Panorama Special" wird in diesem Jahr im FriedrichstadtPalast und im Kino International präsentiert. Eröffnet wird am 11.2. mit zwei fulminanten Werken voller Genrepower und politischer Prägung: "Tropa de Elite 2" des Brasilianers José Padilha knüpft nicht nur an seinen Goldenen Bären-Gewinner von 2008 an, sondern ändert auch den Blickwinkel: Ein Menschenrechtsaktivist wird in Brasilien zum Bezirksabgeordneten gewählt und bildet den Gegenpol zu Miliz, Polizei und vor allem Politik; sowie Lee Tamahoris belgische Produktion "The Devil’s Double". Bagdad Anfang der 90er Jahre: Saddam Husseins Sohn Uday (Dominic Cooper) sucht sich nach dem Vorbild seines Vaters einen Doppelgänger, um seine zügellose Lebensführung zu decken und zwingt seinen Schulfreund Latif in diese Rolle (ebenfalls Dominic Cooper).

"Panorama Dokumente" zeigt seine Premieren wie gewohnt im CineStar 7 und im Kino International. Am 11.2. eröffnet der Litauer Mantas Kvedaravicius mit "Barzakh", einer finnisch-litauischen Ko-Produktion von Aki Kaurismäki. Tschetschenien nach dem Krieg 2006-2009: Ein Mann ist verschwunden. Die Ermittler drohen in einem Wust von entsetzlichen Geheimnissen zu versinken und werden selbst bedroht. Am Beispiel einer tschetschenischen Familie sind die Gräuel des Krieges nach dem Abzug der Russen zu sehen.

Themenschwerpunkte

Der private Blick
Nicht nur die technische Entwicklung - winzige Kamera, Schnittprogramm im Laptop - hat den intimen Blick zu verfilmen gefördert, es wird auch schon ein Teil des Zeitgeistblickes sein, der sich angesichts unendlicher Optionen und überkomplexer Bedrohungen nach innen wendet, in die Überschaubarkeit. Doch lauert da in den meisten Fällen eben das Mikro im Makro: es gibt kein Entrinnen. Fulminantes Beispiel: Kevin Macdonalds "Life In A Day", der sich ganz aus intimen Schnipseln zusammensetzt, die aus der ganzen Welt zusammengetragen wurden. Lang ist die Liste der weiteren Filme zum Thema: "Fjellet", "Die Vaterlosen", "Über uns das All", "Medianeras", "Here", "OFF BEAT", "The Queen Has No Crown"

Migration

Um den Platz an der Sonne kämpfen: das kann voller Hoffnung sein, oder aber in den Folgegenerationen neuer Frustration weichen. Vier Beispiele berichten von verschiedenen Stadien des Prozesses: "Man At Sea", "Dernier étage gauche gauche", "Amador", "Die Jungs vom Bahnhof Zoo"

Korruption
bleibt Thema auch im diesjährigen "Panorama". Staatsgewalt gegen Staatsgewalt - diesem Widerspruch kann man in mehreren Produktionen begegnen und die Frage lautet stets: Wie bemächtigt man sich wichtiger Positionen? Dass das volkstümlich und demokratisch aussehen kann, macht das italienische Beispiel "Qualunquemente" ("Whatsoeverly") von Giulio Manfredonia aufs Vergnüglichste transparent in dieser Farce einer Farce: Es geht um das Polit-Gebaren auf dem Provinzparkett. Qualunque muss Bürgermeister werden: Auf in den Wahlkampf! Weitere Filme zum Thema: neben den "Special"-Eröffnungsfilmen sind noch die irisch-britisch-argentinische Produktion "The Guard" von John Michael McDonagh mit Brendan Gleeson und Don Cheadle zu nennen sowie "Bu-dang-geo-rae" ("The Unjust") von Seung-wan Ryoo, Republik Korea.

"Dreileben"
Drei Regisseure, eine Geschichte: Die Fernsehproduktion "Dreileben" ist eine Gemeinschaftspräsentation von "Forum" und "Panorama". Christian Petzold, Dominik Graf und Christoph Hochhäusler kommen mit einem Projekt, das aus der Diskussion der Filmemacher um die Methodik des Geschichtenerzählens entstand. Nach der Uraufführung im Delphi Filmpalast wird "Dreileben" seine "Panorama"-Präsentation im Kino International am Berlinale Kinotag, dem 20. Februar, haben.

Der TEDDY wird 25!
Der queere Filmpreis auf der Berlinale geht in die 25. Runde. Diesmal, getreu seinem alten Motto "vor uns ist keine Location sicher", landet er im Zentralflughafen Tempelhof, Haupthalle. Feiern Sie mit uns am 18. Februar eines der beliebtesten Events der Berlinale.

"Panorama"PublikumsPreis PPP mit radio1 und tip magazin "seit 1999"
Um die 25 000 Zuschauer stimmen ab: die vielleicht größte Festival-Jury der Welt! Im 13. Jahr gibt’s eine Neuerung: Es werden ein Spiel- und ein Dokumentarfilm gewinnen. Beide Gewinnerfilme werden am letzten Sonntag des Festivals, dem Berlinale Kinotag, nach der Preisverleihung im CinemaxX 7 aufgeführt.

Die folgenden Titel komplettieren das "Panorama"-Programm:

"Panorama Dokumente"

"Barzakh" von Mantas Kvedaravicius, Finnland/Litauen

"Bombay Beach" von Alma Har’el, USA

"How Are You" von Jannik Splidsboel, Dänemark, Weltpremiere

"Im Himmel, Unter der Erde. Der Jüdische Friedhof Weißensee" von Britta Wauer, Deutschland, Weltpremiere

"Leicht muss man sein, Fliegen muss man können" von Annette Frick, Deutschland, Weltpremiere

"Mama Africa" von Mika Kaurismäki, Deutschland/Südafrika/Finnland, Weltpremiere

"The Bengali Detective" von Phil Cox, Großbritannien/USA/Österreich

"The Big Eden" von Peter Dörfler, Deutschland, Weltpremiere mit Rolf Eden, Ursula Buchfellner, Joram Kaniuk

"Zai Yi Qi" ("Together") von Zhao Liang, Volksrepublik China

"Panorama" Vorfilm

"Warum Madame Warum" von Johny Heys, Deutschland mit Zazie de Paris

Die komplette Titelliste des "Panorama"-Programms und weitere aktuelle Informationen finden Sie unter
www.berlinale.de