Bastian Günther gewinnt Förderpreis für Filmkunst

Am 18. September 2015 wurden in Berlin der Preis der Nationalgalerie und der mit 10.000 Euro dotierte Förderpreis für Filmkunst vergeben.

Anne Imhof erhielt den Preis der Nationalgalerie. Der Förderpreis für Filmkunst, der in Kooperation mit der Deutschen Filmakademie vergeben wird, ging an Bastian Günther für seinen 80minütigen Hybridfilm "California City".

Die Jury, bestehend aus Marius Babias, Direktor des n.b.k., Berlin; Fritzi Haberlandt, Mitglied der Deutschen Filmakademie (Sektion Schauspiel); Fred Kelemen, Mitglied der Deutschen Filmakademie (Sektion Regie); Eva Kraus, Direktorin des Neuen Museums, Nürnberg; Polly Staple, Direktorin der Chisenhale Gallery, London,wählte den Gewinner aus einer Shortlist von sechs Kandidaten aus.

Begründung der Jury: "Dokumentar- oder Spielfilm? Politischer Film oder metaphysisches Drama der Einsamkeit und Verlorenheit des Menschen in dieser von ihm unwirtlich her- und zugerichteten Welt? Egal. Dieser Film kennt kein enges Entweder-oder, sondern er bewegt sich im geistig-künstlerischen Raum des weiteren Sowohl-als-auch. Seine kategorische Uneinordbarkeit irritiert, die Präzision seiner Form und der Kompositionen seiner Bilder tun dies auch. Damit verweigern sie einen vereinnahmenden und banalisierenden Zugriff. Ein Film über uns alle in einer Zukunft, die längst begonnen hat und uns schmerzlich ahnen lässt, dass wir neben unserer Einsamkeit, neben unserer Utopielosigkeit und unserem Unvermögen, einfach gelingend zu lieben auch verdursten werden in einer trinkwasserlosen, verwüsteten Welt, die nichts weiter ist, als die Folge unserer inneren Dürre an schöpferischer Sorge um unsere Um- und Mitwelten und unserer Verödung an visionären Vorstellungen und Realisierungen eines nachhaltigen Gestaltens unserer Leben. Ein wichtiger Film, der sensibilisiert und verstört und den Kopf befreit für das was erzählens- und bedenkenswert ist, von einem Regisseur, Bastian Günther, der diesen Preis für seinen Film 'California City' und die ihm und seinem Team damit zum Ausdruck gebrachte Anerkennung und Wertschätzung zweifellos verdient."

Als symbolischen Preis übergaben Iris Berben und Edward Berger (beide Deutsche Filmakademie) sowie Bernard Blistène das signierte Multiple "Intuition" von Joseph Beuys aus dem Jahre 1968 an die Gewinner Anne Imhof und Bastian Günther.

Ab dem 19. September 2015 wird der ausgezeichnete Film bis zum 17. Januar 2016 parallel zu den Werken der Shortlist-Kandidaten im Hamburger Bahnhof zu sehen sein.

Durch die Preisverleihung führte die Drehbuchautorin und Schauspielerin Anna Brüggemann. Anschließend feierten die über 800 geladenen Gäste und Mitglieder des Vereins der Freunde der Nationalgalerie zusammen mit dem langjährigen Partner BMW die beiden Preisträger.

Weitere Informationen: www.preis2015.de